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günstiger darstollen. Ist es ja bei unserer eigenen heimathlichen Weissföhre
auch so; Jedermann kennt den auffallenden grossen Unterschied zwischen
5 0— öOjährigem Holze vom üppigen, tiefgründigen Lehmboden und dem 120-
jährigen und älteren vom Sande.
Von ihren eigenen Insekten ist der Weimouthskiefer nur der minder
schädliche CoCCUS Strobi gefolgt, doch finden sich mehrere hiesige Kiefer-
Insekten auch bei ihr e in , so z. B. CurcuHo pini, Sphinx p in a stri etc.
Zwei noch innerhalb Deutschland wachsende Kieferarten, obzwar als
Gegenstand der Benützung minder wichtig, sind die Krummholzkiefer (T'fwMS
p um ilio j und die Sumpfföhre [Pinus uUginosaJ- Erstere ist in den höchsten
Regionen der A lp e n , Karpathen, des Riesengebirges heimisch, merkwürdigerweise
fehlt sic in den Sudeten gänzlich. Ih r Stamm ist beinahe verschwindend.
Die Aeste, viele Schuhe lang auf der Erde liegend, mit aufgerichteten
Spitzen, zeigen die besonders merkwürdige Eigenthümliohkeit, dass
sie Wurzeln treiben und endlich vom Mutterstocke sich abtrennen und fort-
waohsen, wenn dieser altershalber ausgestorben ist. Von regelmässig quirlförmiger
Stellung der Aeste ist wenig bemerkbar.
So auffallend verschieden die Beastung von der der Kiefer ist, ebenso ist
es auch die Benadlung. Die kurzen struppigen Nadeln liegen dicht an dem
Aste angeschlosseu. Auch in der B lüthe unterscheidet sie sich von der gemeinen
Kiefer, Zapfen und Saame sind k lein e r; ersterer besonders ist runder uud
violett oder braun.
Diese Kieferart schliesst im Hochgebirge den Holzwuchs und bildet ober
der Baumregion einen Gürtel, der sich mitunter streifenweise auf Erdrissen,
alten Lawinenwegen eto. bis tief in die Waldregion hinabzieht.
Diese Holzart ist für die Hochberge von ausserordentlicher Wichtigkeit.
Sie ist es, die das Herabdrängen des Holzwuchses vorzugsweise wehrt, die
durch ihr undurchdringliches Astgewirre dem Schnee sicheren Anhalt bietet
uud Lawinenstürze verhindert.
Benützt wird das Holz nur dort, wo es zugänglich und abbringhar ist. In
den Alpen wird aus starken Aesten geschnitzt, wie aus dem Zirbelholze, sonst
wird es meist verkohlt.
Die Sumpfföhre kommt auf hochgelegenen Mooren vor, und ist insbesondere
auf den Torfbrüchen des Böhmerwaldes zu Hause.
Sie wird zwar häufig noch für eine E ntartung der Weissföhre gehalten,
doch lässt sich vieles anführen, was sie als eine eigene selbstständige Art
erscheinen Hesse.
Ihre Bewurzelung ist dem Nässegrade ihres Standortes angemessen flach ;
der Stamm, stets senkrecht und gerade in die Höhe wachsend, theilt sich nie in
Aeste, in der Weise des Weissföhrenstammes, und wenn sich 2 oder 3 Gipfelenden
entwickeln, so gehen sie parallel senkrecht in die Höhe. Die Emde ist
selbst am ältesten Stamme nicht borkig, dünn und der Pichtennnde auffallend
ähnlich. Nie schuppt sie sich in den oberen Gipfeltheilen ab, me zeigt sie
rothgelbe Färbung, wie an der Kiefer.
Die Kronenbildung ist eine eigentbümliche. Alle regelmässig quirl-
ständigen Aeste gehen von dem Entstehungspunkte nach einem sanften Buge
senkrecht in die Höhe und legen sich fest an den Stamm an, so dass die
Kronenbildung der der Piramidenpappel ähnelt.
Diese schöne schmal piramidale Krone behält die Moosföhre bis m ihr
höchstes Alter, auch reiniget sie sich selbst im ganz freien Stande bis auf
einige Fuss von der Erde von Aesten. Die Benadlung ist ausserordentlich
dicht. Die Nadeln sind kürzer als au der Weissföhre, selten über Zoll
lang, stehen zu 2 dicht an deu Zweigen gedrängt, und zeigen am Moose eine
sehr dunkelgrüne 'gesunde 'Fa rb e , dagegen am trockenen Sande eine ebenso
krankhafte gelbe Färbung, wie die Weissföhre am vernässten Boden.
In der Blüthe ähnelt die Sumpfföhre der Krummholzkiefer, auch ihre
Zapfen sind kleiner und runder und violetter als die der Weissföhre,^ und die
schildförmigen Erweiterungen an den Schuppenspitzen sind dickholzig.^
Die Stellung der Zapfen ist eine auf die Zweige senkrechte, mithin ihre
Lage meist eine wagrechte. Die Sumpfföhre kommt in den Mooren mit der
Birke in sehr lichtem vereinzelten Stande vor, auch die Weissföhre findet sich
neben ihr ein, zeichnet sich aber stets durch krüppligen Wuchs, Armuth der
Aeste, schüttere und gelbe, kränkliche Benadlung, starke rothbraune Borke
und blättrige gelbe Gipfelrinde, und tauben Saamen von der Moosföhre aus.
Die Sumpfföhre wächst langsam, die Höhentriebe betragen selten mehr
als 3— 6 Zolle, und 100jährige Stämme zeigen eine Höhe von 2 4— 30 Fuss
und 6— 8 Zoll Durchmesser. Die Fruchtbarkeit tritt zeitlich ein und die
Zapfenmenge ist beinahe jährlich bedeutend.
In den Brüchen des Böhmerwaldes, die meist in einer Seehöhe , von
1500 — 2 0 0 0 Puss liegen, kommt sie meist an den Rändern und auf den
etwas erhöhteren Theilen im Innern vor.
Sie Hebt den schwarzen Torfboden, kommt aber im entschiedenen Sumpfe,
wo das Wasser die Bodenoberfläche überstaut, nicht mehr gut fort.
Durch die Zapfensammler werden in jenen Gegenden sehr häufig ihre
Zapfen mit u n ter die Kieferzapfen gemengt und in den durch Saat erzogenen
Kieferbeständen finden sich dann auch im trockenen Waldbodeu einzelne
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