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Das Holz ist rothbraun, sehr zähe und wohlriechend.
Junge gerade Stämmchen sind sehr gesucht zu Peitschenstielen, ältere
einige Zoll starke Holzstücke verarbeiten Tischler und Drechsler.
Das Holz wird sehr verkleinert und gu t ausgetrooknet zum Räuchern der
Wohnungen als luftreinigendes Mittel ve rb ran n t, es brennt mit schön heller
Flamme, raucht uud spritzt nicht und riecht beim Verbrennen angenehm.
Die Beeren sind officinell und werden auch beim Einsalzen des Wildprets
verwendet. Auch wird durch Aufguss von Weingeist der Wachholderbranutwein
daraus bereitet.
1 0 . | j f S ti f lf i i iR . Ouercus pedunculata
foemina. L.
Ehrli. Ouerc.
Die Eiche gehört der Familie der kätzchenblüthigen Bäume mit einem
Fruchtbecher [CupÜiferaeJ an.
Eine ausnehmend starke Pfahlwurzelbildung ist allen einheimischen
Eicheuarten eigenthümlioh. Schon im ersten Jah re entwickelt sich die junge
Eiche zwei- bis dreimal länger in der Erde als oberirdisch, und 4— 5jährige
Pflänzlinge, die vordem nie übersetzt waren, haben eine 4 — 5 Fuss tiefe Pfahlwurzel
, deren Weiterentwickelung erst im 4 0 .— 50. Jah re mit beginnender
Kräftigung und Ausbreitung der Seiteuwurzeln au fh ö rt, so dass am alten
Stamme wohl die Seitcnwurzeln die herrschenden s in d , nichts desto weniger
erhält sich aber die bis klafterlange Pfahlwurzel bis in’s höchste Alter. Im
Ganzen genommen h a t die Eiche eine ausserordentlich starke Bewurzelung.
Der Stamm der Eiche ha t in der Jugend schon ein sichtliches Sfa-eben
zur Ausbreitung in die Aeste, nur durch sehr dichten Schluss oder durch Beschneiden
wird er gezwungen, einen entschiedenen Höhentrieb zu entwickeln,
sonst sind meist mehrere Aeste an Stärke gleich, und die Höhenentwickelung
unentschieden, der Stamm unansehnlich, anscheinend k rü p p lig , erst vom 20.
oder 30. Jah re ist der Höhenwuohs ein entschiedener. Im freien Stande bildet
die Eiche stets einen kaum einige Klafter hohen Stamm von ausserordentlicher
Stärke, der sich aber stets in mehrere sehr starke Aeste zertheilt und eine
weit ausgehende, nicht sehr regelmässige Krone b ild e t, die im hohen Alter
durch Absterben der oberen Aeste sparrig und lückig wird.
Im guten Waldschlusse erwachsen wird aber der Eichenschaft auch lang
und astrein und ist sehr vollschäftig, aber dennoch selten auf grosse Längen
schnurgerade.
Ein im Schlüsse erwachsener Stamm überzieht sich nach der Freistellung
stark mit Wasserreisern und wird hiedurch, wenn er nicht gereiniget wird, im
. Wüchse beeinträchtiget.
Die Schaftreinheit der Eiche kann wesentlich befördert werden, wenn
tiefere Seitenzweige scharf und knapp am Stamme abgeschnitten werden, in
einem Alter, wo die Elche noch Reproduktionskraft genug h a t, diese Schnitte
vollständig zu überwallen und spurlos auszugleichen ; doch darf dieses R einigen
nicht in’s Extreme geti-ieben und auf eigentliche Kronenäste und selbst auf
Hauptäste von mehreren Zollen Stärke ausgedehnt werden.
Die ju n g e Rinde ist g la tt, glänzend, graugrün, mit einzelnen lichteren
Stellen, vom 15.— 20. Jah re an aber wird sie rissig und korkig. An alten
Stämmen ist die Korkschiehte bis an 4 Zoll dick mit tiefen von Innen nach
Aussen erweiterten Rissen, die zwar alle von oben nach unten, aber dennoch
unregelmässig gehen. Die Fa rb e der alten korkigen Rinde ist von aussen, wo
sie verwittert ist, schwarzbraun, die inneren Rindenlagen aber sind rothbraun.
Die stumpfen Blattknospen stehen an den Zweigen zerstreut am Ende
derselben gehäuft zu 3 und 4.
Die B lätter sind am Grunde schmal, gegen die Spitze breiter und oben
abgerundet ziemlich tie f gebuchtet, an dem sehr kurzen Stiele sitzend und am
Grunde mit kleinen Lappen v ersehen, schön dunkelgrün und am alten Holze
an der Oberfläche g l a t t , glänzend und s te if, am jungen Triebe saftiger und
matter. Auch in der Grösse variiren die Blätter des alten und jungen Holzes.
Die grössten B lätter haben ju n g e Pflanzen, besonders an kräftigen Stockloden
entwickeln sich manchmal unförmlich grosse unregelmässig geformte Blätter,
die, bevor sie die gehörige Festigkeit erlangen, von rothgrüner, j a selbst blass-
rother Fa rb e sind. Am alten Holze sind die Blätter kleiner.
Der Baumsohlag ist der mehr büschelweisen hängenden Stellung der
Blätter wegen ein lockerer und die Uebersehirmung keine besonders starke.
Der B lattausbriich erfolgt im April, der Abfall Ende Oktober. An jungen
Pflanzen bleibt das abgotrocknete Laub theilweise über W inter sitzen, bis es
durch die schwellenden Aohselknospen abgestossen wird.
Die Blüthe ist halb g e tren n t, und erscheint gleichzeitig mit dem Laube.
Die lockeren männlichen Blüthenkätzchen erscheinen sowohl am vorjährigen
als auch am neuen T rie b e , nur stehen sie an letzterem einzeln in den Blattachseln,
an ersterem dagegen büschelweise seitenständig und am zahlreichsten
am Grunde der neuen Triebe. Sie sind bis 3 Zoll lang, fadenförmig schlaff
h än g en d , und in Zwischenräumen theils mit einzelnen theils mit buschligen
Blumen schütter besetzt. Stiel und Blume sind von liohtgrüner Farbe.
F i s c a l i , Forstkulturpflanzen. 2. Auft. 5
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