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3-2 Klafter Holz ergeben eine Klafter Rinde. Auf eine Klafter Rinde
entfallt eine durchschnittliche Bastausbeute von 5 Zentner gemischten trockenen
Bast.
Die Blüthen werden als sohweisstreibender Thee benützt. Die Bienen
finden iu den Linden zur Biüthezeit ausgezeichnete Weide. Von besonderen
Feinden hat die Linde wenig zu leiden. Entschieden ihr angehörige und
schädliche Insekten hat sie keine. Auf alten Stämmen wächst reichlich
weisse Mistel.
4 2 . |i e Soinntfriinlif. Tilia grandilolia Elirli.
In der Stammbildung unterscheidet sich die Sommerlinde von der
vorigen nur dadurch, dass sie meist noch grossartigere Stämme bildet, uud
die meisten der colossalen Linden gehören dieser Art an. Die Rinde an
jungen Stämmchen ist graugrün, auch mitunter sehr hell weisslichgran, und
unterscheidet sieh von der dunkelrothen Bekleidung der jüngsten Triebe und
Knospen auffallend. Die Triebe und Knospen sind etwas stärker als bei der
Winterlinde.
Die Belaubung ist schöner und noch dichter. Das Einzelblatt, in der
Ferne dem der Winterlinde ähnlich, ist aber bedeutend grösser, an der Ober-
Lind Unterseite gleich gefärbt und unten rauh mit starken Filzbüscheln in den
Aderwiukeln.
Die Blüthendolden sind ärmer an Blumen, dagegen sind diese so wie
die Deckblätter etwas grösser. Die Biüthezeit tritt um 14 Tage früher ein,
als bei der vorigen.
Die im Herbste reifende Fru ch t ist grösser und deutlich ökantig und
noch stärker filzig.
Die Sommerlinde ist noch schnellwüchsiger als die Winterlinde, ihr
Holz demnach zu Brennholz minder geschätzt. Im Walde ist die Sommerlinde
in Deutschland noch seltener, dagegen als Alleezierbaum häufiger.
Ihre eigentliche Heimath ist Ungarn und Süddeutschland, in Böhmen, Mähren
und Schlesien kommt sie mit der Winterlinde in Gesellschaft vor. Nördlicher
findet sie sich nur mehr angepflanzt.
Tafel XIII.
4 3 . |e r llafenflraudj. Colutea arborescens L.
D i e s e r schöne aber niedrige, höchstens 6 Fuss Höhe erreichende Strauch
liat einen sparrigen Wuchs nnd ist mit einer lichtgrauen abblätternden Rinde
bekleidet. -Das Blatt ist ein gefiedertes, mit 7 — 13 ganzrancligen, ovalen,
an der Rückseite mattgrünen Blättchen. Die Sehmetterlingsblüthe steht in
sehr schütter besetzten achselständigen aufrechten Trauben. Die Farbe der
Blüthe ist goldgelb und die Palme ist röthlich gestreift. Die Staubfäden sind
iu 2 Bündel verwachsen und die Biüthezeit dauert den Mai hindurch. Die
Frucht ist eine 2theilige Hülse, die sehr stark aufgeblasen ist und die rundlichen
Saamenkerne enthält. Die Reifezeit ist der Oktober und die Keimung
des im Herbste ausfallenden Saamens erfolgt im Frühjahre. Eingesammelter
Saame bleibt mehrere J a h re keimfähig und treibt 2 — 4 Wochen nach der
Aussaat an.
Dieser Strauch kommt im südlichen Deutschland und vorzugsweise auf
Kalkböden häufig vor, und ist seiner schönen Blüthe und der eigenthümlichen
Pruchtblasen wegen ein beliebter Zierstrauch.
4 4 . |t e loljbtrnf. Pynis comiminis L.
Die Holzbirne gehört der Familie der Obstbäume [PoniaceeilJ au, die
unter unsern Waldbäumeii - die Gattungen Pyrus, Sorbus und MespUus
umfasst. Die wilde Holzbirne treib t, wo es der Boden g e stattet, stets eine
Pfahlwurzel. Die Entwicklung des Stammes ist je nach Verschiedenheit des
Standortes eine sehr mannigfaltige. Im ganz, freien Stande auf ausgezeichnetem
Boden wird der Holzbirnbaum wohl bis 50 Fuss hoch und 18 Zoll
sta rk , dagegen gibt es auf minder günstigen Lagen Krüppel von kaum
15 Fuss Höhe und 10 — 12 Zoll Stärke. In der Regel reinigt sich der
Stamm selbst hei ganz freiem Staude bis auf seiner Höhe von Aesten.
Nur schnell erwachsene Stämme zeigen gerade Sehaftbildung, dagegen sind
die im Walde sich vorfinclendeu meist krumm, knotig und gedreht.
Die Kronenbildung ist im freien Stande eine kugelige oder elliptische,
im Schlüsse aber eine äusserst unregelmässige und sparrige.