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Exemplare der Sumpfiohre, die ihren Charakter vollkommen heibehalten,
wenigstens weichen die mir bekannten bis 20jährigen Exemplare von ihres
Gleichen am Moose nur durch gelbe kränkliche Nadeln ab.
Mir ist ein Fall bekannt, wo durch verkauften Kiefersaameu die Moosföhre
des Böhmerwaldes in einzelnen Exemplaren zufällig bis in die Ebenen
des Saazer Kreises gebracht wurde, auch dort zeigen die diesem Saamen entstammenden
20jährigen Stämmchen den Charakter ihres heimathlichen Standortes,
wachsen zwar etwas rascher als am Moose, aber je tz t ist schon zu
ersehen, dass sie kaum je über 5 oder 6 Klafter hoch werden dürften.
Das weisse, dichte, aber sehr wenig kienige Holz zeigt nie eine eigentliche
Kernbildung; bezüglich seiner Brauchbarkeit könnte es nur als Brennholz
in Betracht kommen. Doch wird es überhaupt wenig benutzt, nu r dort,
wo es der Entwässerungsanlagen oder des Torfstiches wegen abgeräumt wird,
kommt es zur Aufnützung.
Von Insekten sind ausser dem Hilesinus piniperda noch keine bemerkt
worden.
8. | i e Botl)£jbf. Taxus baccata L.
Dieser im Walde je tz t schon seltene Baum bildet den üeb erg an g vom
Nadel- zum Laubholze und ist in vieler Beziehung sehr merkwürdig. Die
Bewurzelung ist insbesondere bei sehr starken Stämmen eine sehr w eitgreifende.
Der Schaft eines stärkeren Eibenstammes ist stets sp an nrückig, oft mit
beträchtlich tiefen über die ganze Stammlänge reichenden vertieften E in drücken
v e rseh en ; die Rinde, am jungen Stamme glatt, dunkelgrün, wird am
alten Stamme rothbraun und b lä tte rt sieh in dünnen, breiten Flächen, so wie
bei alten Bergahornen oder Platanen ab. Die Kronenhildung ist bei wilden
Waldpflanzen stets eine unregelmässige. Gewöhnlich ist der Stamm bis zur
Erde beastet, die Aeste stehen nicht regelmässig in Quirlen, und des äusserst
geringen Längenwuchses wegen sehr dicht aneinander, sie sind n ie von gleicher
oder, proportionaler Länge, sondern nur ganz unregelmässig, nicht immer sind
die unteren län g e r, wodurch eine ganz unregelmässig ausgebissene, aber
dichte, stark beschirmende Krone entsteht.
Gepflegte Eiben, die als Zierbäume in Anlagen stehen, bilden aber in
Folge der Beschneidung schöne ausgebreitete Kronen, auch lassen sie sich so
beschneiden, dass mannigfache Formen daraus werden. Aeltere Stämme, wenn
sie auch au f einige Klafter frei von stärkeren Aesten sind, setzen doch am
Schafte viele schwächere Zweige an.
Die Benadlung ist der der Weisstanne ähnlich, nu r sind die Nadeln an
der Spitze nicht eingeschnitten und auf der Rückseite gelblich grün ohne den
zwei weisseu Längestreifen und stehen an dem Zweige kammfürmig, aber nur
einzeilig. _ .
Die Blüthe der Eibe ist ganz getrennt [DioeciaJ. Die m ännliche Bluthe
entsteht an der R ückseite der vorjährigen Triebe aus im Herbste vorgehildeten
einzeln aber sehr zahlreich stehenden Knospen und ist dem äusseren Ansehen
nach ein kleines rundliches, gelbes schuppiges Kätzchen. Die Staubbeutel
stehen zusammen auf einem gemeinschaftlichen Stiele, der sich in kurze
Antherentragende Seitenzweige zertheilt, das Ganze ist von einer kelohartigen
Schuppenhülle umgeben, die aber von den Staubbeuteln überragt wird. ^
Die weibliche Blüthe ist ein grünes, schuppiges Zäpfchen, das jedoch
von allen anderen Nadelholzzapfen darin wesentlich abweicht, dass es nur em-
saamig ist.
Die Schuppen umstehen kelchartig die Saamenknospe und diese wächst
nach der Befruchtung aus ihnen heraus, und es erfolgt die Bildung emer
höchst eigenthümlichen beerenartigen Frucht.
Diese besteht aus einem mit fester Umhüllung versehenen kleinen
ovalen, etwas zugespitzten Nüsschen, das in einer schön rothen,^ saftig-fleischigen,
beerenartigen, oben aber geöffneten Umhüllung derartig sitzt, dass es
in der beeherartigen Oeffnung frei sichtbar ist. Die Färbung des Kernes ist
während der Entwickelung violett, nach völliger Reife und Verholzung seiner
Hülle braun. Die Reife tritt im August oder September ein.
Wenn der Saame nach de r Reife gleich eingelegt wird, so erscheinen .
. einige Körner gleich im nächsten, die meisten aber erst im 2. Früh jah re mit
I 6— 7 quirlständigen Saamennadeln. Aelterer Saame braucht oft 3— 4 Jahre,
ehe er keimt.
Die ju n g e Pflanze ist sehr empfindlich gegen direkten Lichtemfluss und
bedarf der Ueb erseh irm u n g ; überhaupt zeigt die Eibe eine Vorliebe für
dunkle Waldorte und für Ueberschattung. Die Eibe wächst von dm- ersten
Ju g en d an bis in ihr höchstes Alter äusserst langsam, besonders in die Hohe,
10jährige Pflanzen erreichen kaum 1 Fuss Höhe.
Im Walde wild wachsende Bäume erreichen selten mehr als 5— 6 Zoll
Durchmesser und 2 4— 30 Fuss Höhe.
Einzelne meist in Parkanlagen oder bei Ortschaften stehende besonders
gepflegte E iben zeigen zwar sehr grosse Stärkedimensionen, sie sind aber auch
ausserordentlich alt.
Die Lebensdauer der Eibe ist eine ungeheuere und ihr Wuchs dauert,
wenn auch n ur sehr langsam fortschreitend, bis an ihr höchstes Alter, das an
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