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Die Blätter sind lang gestielt und 71appig mit doppelt gesägtem Rande
und gerader Basis. Die Rückseite ist matter grün ohne alle Behaarung. Die
kleinen weissen Zwitterblüthen, die sonst mit P. a r ia vollkommen übereinstimmen,
Stehen in dichten flachen Doldentrauben. Die Reife der Früchte
ti-itt im Spätherbste ein, und diese sind eirunde zur Zeit der Auszeitigung
braune etwas punktirte Kernfrüchte, die iu etwas teiohigem Zustande weich
werden und geniessbar sind. Die Fruchtbildung beginnt im 30. Jah re und
ist ziemlich häufig und reichlich. Die Elzbeere gehört zwar zu den schnellwüchsigeren
Pyrusarten, doch dauert ihr Wachsthum nu r 40 — 50 Jahre,
obschon der Baum bis 100 Jah re aushält. Die Ausschlagfähigkeit ist von der
Wurzel besser als vom Stocke.
Beim Verpflanzen bedarf es besonderer Sorgfalt. Am häufigsten innerhalb
des Waldes kommt die Elzbeere im Laubholz-, Nieder- oder Mittelwalde
auf dem Hügellande vor, obschou sic in einzelnen Exemplaren selbst bis ins
hoho Gebirge austeigt. ln Feldern und zwischen Weinbergen findet mau sie
vereinzelt oder in Gruppen. Auch die Elzbeero ist kalkhold und findet sich
wild wachsend auf Kalkbergen am zahlreichsten.
Das weissgelbe Holz ist feinfaserig h a rt und schön und gibt Tischler-
und Drechslerhölzer.
Die Früchte sind nach üborstaudcuer Reife geniessbar und haben einen
etwas pikanten nicht unangenehmen Goschmack und werden z. B. in Wien
aus den uiederösterreichischen Weinbergen oder Wäldern zu Markte gebracht
und unter dem Namen Adelsbeorcn als Obst verkauft. Auch zur Branntwein-
oder Essigbereituug können sie verwendet worden.
Den Früchten stellen Vögel und Marder so wie den Vogelbeeren nach.
4 8 . P er Dagclbcirbimin. Sorbus aucuparia l .
Die Bewurzlung des Vogclbeerbaumes ist eine flache und weitgreifende
und zur Bildung von Wurzelbrut im hohen Grade geneigte.
D e r ausgewachsene Stamm ist selten ganz gerade, meist etwas gebogen,
aber stets au f einige Klafter H öhe astrein, nur au f steilen dürren Schotterböden
oder in Plochlagen a rte t diese Banmart auch in krüppligen Strauehwuchs aus.
Die Rinde der jungen Triebe ist g latt nnd dunkelgrau und bleibt es bis
ins höhere A lter, dann wird sie erst feinrissig und bekleidet sich mit gelben
Flechten. Die Kronenbildung ist auf gutem Sande und freiem Entwicklungsraume
eine regelmässig spitzig-ovale mit vielen schwachen, schlanken empor-
strebendeu Zweigen, erst im hohen Alter wird die Krone eine lüokig-sparrige.
Nur auf sehr seiohtgründigem Boden, bei oberflächlicher Bewurzlung wird
die Baumkrone auch eine flach-schirmförmige.
Die Knospen sind keglig, ziemlich gross, mit schwarzen weisslich
behaarten Deckschuppen bekleidet. Zeitlich im Frühjahre öffnen sich die
Knospen und lassen die beim Antreiben weicliwollige Belaubung heraustreton.
Die Blätter stehen wechselständig und sind ungleichpaarig gefiedert mit 7 bis
15 Blättchen. Die ziemlich dicht und gegenüberstehenden Blättchen sind
stiellos, lanzettlioh, vom Grunde des Blattstiels gegen die Spitze etwas an
Länge abnehmend, am Rande einfach gesägt und bei voller Entwicklung nur
an der Rückseite etwas feinhaarig. Die Belaubung ist namentlich im jüngeren
Alter sehr dicht, die Beschirmung dessungoachtet aber eine geringere, weil
die Kroneuausbreitung eine schwache ist. Der Laubabfall erfolgt im Oktober
und die Blätter werden vorher braun.
Die kleinen Blüthen stehen in end- und seitenständigen reichblüthigen
ausgewölbten Doldentrauben, und stimmen in ihrer Bildung mit den übrigen
Pomaoeen überein. Die Biüthezeit fä llt in deu Monat Mai. Die Blüthe hat
einen zwar nur matten, aber nicht unangenehmen Geruch. Die Fru ch t reift
im Oktober und ist eine kleine scharlachrothe runde Apfelfruoht, die in ibren
1 — 5 Saamenfächern länglich-spitzige kleine Kerne enthält. Die Früchte
haben einen säuern zusammenziehenden Geschmack uud sind ungeuiessbar.
Die Fruchtbarkeit tritt schon im 10. — 12. Jah re ein, uud Stocktriebe
blühen noch zeitlicher und reichliche Fruchtentwicklung ist iu milden Lagen
beinahe jährlich. Die Fru ch t fällt nicht gleich nach der Reife, sondern erst
nach Winterfrösteu vom Baume, und die Keimung erfolgt im nächsten Frühjahr
mit zwei kleinen rundlichen Saamenlappen.
Im ersten Jah re bleibt die Saamenpflanze nur klein, wird dann raschwüchsiger,
aber nur auf ausgezeichnetem Standorte und bis zum 20. Jah re
kann die Eberesche schnellwüchsig genannt worden.
Im höheren Alter nimmt sie langsam zu und wird nicht leicht über
80 Jah re a lt, und selbst bei guter Entwicklung nicht über 50 Puss hoch.
Die Eberesche bildet nirgends Bestände, sondern kommt im Walde unter
den verschiedenartigsten Verhältnissen eingemischt vor.
In fruchtbaren Niederwaldnngeu au f Hügel- und Borgland, wie in F lussniederungen,
kommt die Eberesche häufig v o r, und erhält sich durch Stock-
und Wurzel-Ausschläge auch ohne besondere Begünstigung recht gut. Aber
auch selbst im Nadelwalde in beträchtlicher Höhe am Gebirge ist stellenweise
die Eberesche eine häufige Holzart, nnd steigt bis an die Gränze der
Baum-Vegetation und erlangt hier besondere Bedeutung. Gewiss verdient
die Eberesche, wo sie in solchen Hochlagen wie z. B. in den Sudeten häufiger
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