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sehr dicht. Wegen der Einseitigkeit der jungen Stämmchen und bei sehr
gedrängtem Stande haben sie bis zu 20 Jah ren ein eigenthümliches verworrenes
Aussehen uud hängen au Berglehnen stark herab. In Saamon-
schlägen erzogene, etwas vereinzelte ju n g e Pflanzen bilden vorerst am Boden
einen ziemlich weiten B u sch , aus dem sich erst später der entschiedene
Höhentrieb erhebt.
Den dichten Schluss verträgt die Buche in der Jugend sehr gu t und wird
hiedui-ch zum Höhenwuchse sehr angeregt, doch leiden so dichte Jungwüchse
vom Sohneedruck und wenn sie lange in so dichtem Schlüsse gestanden und
dann plötzlich stark durchforstet werden, so legen sich die schlanken, aller
Selbstständigkeit entbehrenden Reidel selbst um , uud die schönsten Buchenbestände
können hierdurch verdorben werden.
Nicht leicht einer Holzart ist eine massige Durchforstung gleich von
Jugend an so zuträglich, wie der Buche.
Regelmässig durchforstete junge Bestände gewähren ein schönes gleichförmiges
Aussehen, sie schliessen ihre Kronen sehr gut und beschirmen ihren
Boden vollkommen.
Die Rothbuche bildet ausgedehnte reine P o rs te , so wie auch grössere
Bestände in Nadelholzforsten au f besseren Bodeupartien und kommt auch
eingemengt zwischen anderen Holzarten sehr häufig vor. Ihre geographische
Verbreitung ist eine ziemlich g rosse, doch ist sie eine rein europäische
Holzart.
Am südlichsten kommt die Buche au f dem Aetna bis in einer Höhe von
60 0 0 Fuss Seehöhe vor, am nördlichsten in deu schönen jütläudischen Porsten
in meeresgleicher Ebene und im südlichen Schweden einzeln.
In Mitteleuropa sind es besonders die Mittelgebirge von 1 5 0 0 bis 3 0 0 0
Fuss Höhe, welche die Buche bekleidet.
Sie verträgt in Deutschland sehr gu t das Gebirgsklima, sucht besonders
einhängige geschützte B erglehnen und zeigt in muldigen Lagen und Schluchten
ihren grössten Höhenwuchs, au f bodenarmen Koppen und im Windandrange
wird sie bei weitem kürzer und stuffiger.
Die Buche zeigt eine ausserordentliche V orliebe für vulkanischen Bo d en ;
der Verwitterungsboden des Basaltes und der jüngeren Eruptivgebirge tragen
die herrlichsten Buchenforste.
Nächst diesem sind es die besseren Ka lk b ö d en , besonders die der
Muschelkalkformation, mit ihren mergeligen Ablagerungen, und endlich die
besseren Sandsteingebilde mit herrschendem kalkigem oder mergeligem Bindemittel
aus dem Gebiete des Tertiärgebildes, die der Buche im hohen Grade
Zusagen. Der Gehalt an mineralischen Nahrungsstoffen uud insbesondere der
Kalk ist zum vorzüglichen Gedeihen der Buche unentbehrlich und äussert
sich an ihr durch sehr weisse glatte Rinde und glänzend dunkelgrüne reichliche
Belaubung. Beine ausgedehnte alte Buchenforste finden sich auch meist
n u r au f solchen Böden, die ihnen d i e s e Wachsthnmsbedingiiisse im reichlichen
Maasse gewähren.
In Vermengung mit anderen Holzarten gedeiht die Buche auch auf
Sienit, Gneuss und feldspathreichem Granit und auf fruchtbarem kalkigen
Grauwackenboden.
Im Allgemeinen ist es stets ein frischer minder z äh e r, wenn auch
steiniger oder schotteriger, mineralisch kräftiger Lehmboden, der der Buche
zusagt.
Armer Sandsteinboden und aufgesohwemmtes Land träg t nur dort
Buchenwuchs, wo sich Lehmhügel erheben, die Sand- und Sehotterflächen
dieser Formation meidet die Buche. Die Buche lieht eine massige Frische,
verträgt aber grössere Feuchtigkeit im Boden n ich t, aus diesem einzigen
Grunde meidet sie sogar den sonst so fruchtbaren Auboden.
Die Rückwirkung der Buche auf ihren Boden ist eine ausgezeichnete.
So gross die Ansprüche sind, die sie an den Boden macht, in eben dem reichlichen
Maasse gibt sie ihm durch ihren reichlichen Laubabfall alljährlich eine
grosse Menge sehr milden verdaulichen H um u s, der sehr reich an alkalischen
Stoffen ist, die im Blatte der Buche im hohen Grade vorherrschen, und der
nebst dem durch die ausgezeichnete Beschirmung stets in einem regelmässigen
Zersetzuiigsgangc erhalten und gegen Verflüchtigung und Ausartung geschützt
wird. Der wohlerhaltene Bucheiiboden zeigt stets eine oberflächlich unzersetzte
Laubdecke, dort wo die Bestockung eine mindere wird, findet sich Graswuchs
oder ein Ueberzug von solchen Kräutern ein, die Bodenkraft bekunden, wie
z. B. die Senecien, Mercurialis, Nesseln etc. Die Schläge überziehen sich mit
Himbeeren und Brombeeren. Haide und Vaccinien sind dem Buchenboden
fremd.
Die Buche bildet zwar grosse reine Bestände, ja selbst ganze ausgedehnte
Forste, dennoch ist ihr aber eine Untermengung mit geeigneten Holzarten
sehr zusagend, und es zeigt sich im gemischten Walde eine wohlthatige gegenseitige
Einwirkung.
Auf dem reinen Kalkboden herrscht meist die Buche allein, höchstens
in den Jungwüchsen findet sich die Aspe und Sahlweide als wucherndes Unk
rau t ein, verschwindet aber in den älteren Hölzern theils durch die Ausforstung,
theils von selbst, nur auf den schlechteren seichtkriiinmigen K a lk böden
gesellt sich mancherorts die Sohwarzföhre hinzu.
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