■ I 4 i
U l
l ' l
. 1 1
#
f l ' l
1 - '
' l l l
ausgcrcift noch luirt uud enthält in dem grünen Fleische einen erbsengrossen
gedrückten Steinkeru.
^ Sie ist nicht geniessbar, nur daun, weuu sie gefroren ist, wird selbe
weicher, ist aber dennoch sehr sauer und zusammenziehend. Die Frucht reift
im Herbste und fällt noch vor dem Winter ab.
Der Keim erscheint meist erst im 2. Frühjahre. Der Schlehdorn blüht
läufig und äusserst reiclilich, doch nicht iu jedem Jah re sind die Zweige mit
der der Bluthenmasso entsprechenden Pruchtmenge behängen.
Der Sehlohdorn ist langsamwüchsig, erreicht seine Entwickelung in
0 Jahren, dauert aber 40 Jah re aus, ohne aber mehr als 3 — 5 Puss hoch zu
werden, und die grösste Stärke seiner Stämmchen ist selten über 2 — 3 Zoll
Der Schlehdorn kann in forstlicher Beziehung höchstens als Unkraut
oder als solches Gebüsch betrachtet werden, das als Unterwuchs mit aus-
gonützt wird.
^ E r kommt allenthalben au f trockenem Boden, mehr aber ausser dem
Walde au Wegen, auf Rändern und sonnigen Plätzen vor, theils allein theils
mit anderen Strauoharten dichte undurchdringliche Gebüsche bildend.
^ _ E r verträgt jedes Klima und ist in rauhen Gebirgsgegenden beinahe das
einzige Gesträuch. Das ausserordentlich feste, gelbliche Holz dient, wenn es
einige Sterke erreicht, zu Drcehslerholz, gerade Triebe geben dauerhafte
Stocke. In den Salzsiedereien worden die Schlehdornsträuche zum Füllen der
aume in denen durch Herabsintcn, und Verdünstung des Wassergehaltes
die Salzsooleu verdichtet (gradirt) worden, benützt.
Zu lebenden Hecken taugt er weniger, dagegen wird er in Remisen partienwcnse
aiigezogei, um dem Pederwilde Deckung gegen R aubvögel zu geben.
Die Früchte (Selilehen) geben Branntwein.
52. ptf iügdkirfifje. Pruiius avium l.
Der Vogelkirsohbaum erwächst bis zu einer Höhe von 50 — 60 Euss
baumartig, und nur durch Verstümmelung oder au f felsigem unfruchtbarem
Giimde en ta rte t er zuweilen zum Strauche.
Die flachlaufeiide, weit gehende Bewurzlung entwickelt leicht und viel
urzelbrut, die besonders nach dem Fällen des Mutterstammes reichlich
emporschiesst.
Der Stamm ist auf 1 bis 2 Klafter selbst im freien Stande astrein und
leilt sich dann gewöhnlich in mehrere gleich starke emporstrebende Aeste
und trag t eine kugelige oder elliptische Krone.
Die Rinde ist an deu jungen Zweigen silbergrau, gefleckt, an älterem
Holze braun und gräulich glänzend mit horizontal länglichen Punkten besetzt,
und löset sich in dünnen Schichten, so wie die Birkenrinde, iu horizontalen
Streifen ab.
Die Knospen sind an jungen üppigen Trieben zerstreut, am Ende der
Triebe und an älteren kurzen Zweigen gehäuft, von kegeliger Form mit
braunen seidenglänzenden Schuppen. Die Belaubung bricht zeitlich im F rü h jah
re aus.
Das Blatt ist länglich eiförmig, zugespitzt, ruuzlich, am Grunde verschmälert,
am Rande ungleich doppelt gesägt. Die B lätter stehen an den
üppigen laugen Trieben einzeln, an alten verkürzten Zweigen büschlig. W u rzelbrut
uud Stocktriebe haben ein ungleich grösseres Blatt als Kroneiizvvcige.
Der Abfall erfolgt im Herbste, nachdem das Laub vorher gelb, dann dunkelroth
geworden ist.
Die Blüthe stimmt im Bau mit den übrigen Prunusarten überein, ist
aber bedeutend grösser als bei deu beiden vorgehenden, und steht büschelweise
zu 2 — 5 an 2 Zoll langen Stielen. Die Blüthe erscheint zeitlich im
Frü h jah r gleichzeitig mit dem Laube.
Die nach dem Abblühen sich entwickelnde Steinfrucht ist vorerst grün
und hart, dann wird selbe roth und endlioli bei voller Reife schwarz, uubereift.
Die Vogelkirsohe ist kugelig, etwas weniges kleiner als eine Schlehe und hat
in ihrem violetten saftigen Fleische einen ziemlich grossen etwas plattgedrückten
Steinkern. Die Früchte sind schmackhaft süss. Die Reife tritt im Ju li, aber
sehr ungleich ein, so dass Kirschen von grü n e r, rotlier und schwarzer Farbe
gleichzeitig am Baume sind.
Der Kirsehbaum blüht häufig und reichlich, und die Fruchtbarkeit
beginnt schon mit dem 15. —■ 20. J a h re ; Stock- und Wurzelloden blühen frühzeitig.
Die reifenden Kirschen fallen entweder a b , oder werden von Vögeln
vertragen, und keimen im nächsten Frühjahre mit rundlichen Saamenlappen.
Im Walde wird die künstliche Fortpflanzung selten bezweckt, doch aber wird
der Kirschbaum auf Weideflächen häufig angepflanzt, und zu diesem Behufe
in Saatschulen gezogen. Auch wird auf ihm veredelt, und zwar meist mittelst
Copuliren in die Zweige.
Nebstdem wird der Saame sehr viel durch Vögel vertragen und kommt
zum Keimen.
De r wilde Kirschbaum kommt zwar als Waldbaum nur sehr vereinzelt
vor, doch findet er sich in Niederwaldungen mitunter.
Derselbe gehört mit zu den schnellwüchsigen Hölzern, und erreicht mit
dem 40. Jah re seinen Hauptwmchs, dauert aber über 100 Jahre aus.
li I!
f