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die näcliste Ursache örtliche Saftüberfüllung zu sein, die wohl durch mannigfaltige
Verhältnisse veranlasst werden kann. An bestimmte Bodenverhältnisse
bindet sich diese Erscheinung nicht. Im höheren A lter meist zwischen 3 0— 50
Ja h ren findet sich die Eothfäule im In n e rn des Holzes ein. Diese Krankheit
ist von sehr misslichen Fo lgen, da durch ih r Umsichgreifen oft bedeutende
Flächen der schönsten Stangenhölzer zum frühzeitigen Abtriebe gebracht
werden. Die Eothfäule findet sich meist in Hölzern, die au f sehr humosem und
feuchtem Boden äusserst rasch erwuchsen, in Beständen, die ganz rein und in
dichtem Schluss, besonders au f früherem Buohenboden erzogen wurden. Auch
Bodenvernässung durch eisenhaltige Wässer befördert die Eothfäule sehr.
Von Schmarotzern ist besonders die B artflechte [Usnea barbalaj bemer-
keuswerth.
Unter den Thieren h a t die Pichte viele und namhafte Feinde. Das Hochwild
verbeisst die Jungwüchse, doch bei weitem nachtheiliger ist das Schälen
der Stangenhölzer im Frühjahre, wodurch bei starkem Wildstande und mangelhafter
Aesung bedeutende Flächen gänzlich ru in irt werden. Die Gewohnheit
zu schälen scheint Eace-Eigensohaft zu sein, indem mancherorts trotz des
starken Wildstandes diese Beschädigung nicht vorkommt. Die im Böhmerwalde
herrschende sogenannte Brandwild-Race schält stark. Dam- und Rehwild
wird bloss durch Verbeissen schädlich.
Die Eichhörnchen stellen den Zapfen nach und beeinträchtigen die
Saamenernte.
Auer- und Birkwild nimmt die ju n g en Knospen zur Aesung, Tauben,
Pinken und Krnmmschnäbel stellen dem Saamen nach und insbesondere die
ersteren ruiniren schon ausgeführte Sa a ten , wenn sie unbedeckt bleiben.
Auch u n ter den Insekten h a t die Fichte zahlreiche und gefährliche
Feinde.
Unter den Käfern steht der Pichten-Borkenkäfer [BostrichuS typogra-
phus et chalcographusj obenan. E r zerstört durch Ablegung seiner Brut
u n ter die Rinde das Bastzellgewebe und b ringt die Bäume zum Absterben.
Durch ihn sind schon grosse Forste gänzlich verwüstet worden.
Bostrichus lineatus bohrt im Holze. Hylesinus cunicularius, Cur-
CUlio p in i et ater benagen die Rinde ju n g e r Anwüchse.
Unter den F a lte rn wird die Raupe der Nonne £Phalaena bombix
MonachaJ durch Entnadeln der Stämme, die des Fichtenrindenwicklers
(^Phalaena tortrix dorsanaj durch Zerfressen der Bastschichte an den
Q u irlen , die des Nadelwicklers [Phalaena tortrix hercinianaj durch Zerstörung
der Nadeln und endlich die des Zapfenwicklers (^Phalaena tortrix
StrobilanaJ durch Aushöhlung der Saamenzapfen schädlich.
Der Pichtensauger [ChemieS COCCineUS und a b ie tisj veranlasst meist
in zu g edrängt erwachsenen Jungwüchsen vom 5.— 12. J a h re und an k rän k lichen
verpflanzten Stämmchen eigentbümliche Gallenauswüchse und eine
Missbildung der Höhen- und Seitentriebe, doch ist diese Beeinträchtigung im
Wüchse nur vorübergehend.
3 . | i e p rd je. Larix europea De Cand. Pinus Larix L.
Die Bewurzlung der Lärche ist eine sehr kräftige und ähnelt am meisten
mit der T an n e , indem sie aus mehreren Herz- und starken Seitenwurzeln
besteht; besonders au f felsigem Grunde und in Windlagen ist ihre Ausbildung
überaus k rä ftig und verleiht dem Stamme eine grosse Standfestigkeit.
D e r Stamm wächst von Ju g en d an zwar senkrecht und g e rad e , nu r die
sehr üppigen oft viele Fuss langen ju n g en Höhentriebe sind im I te n oder
2ten Ja h re nach ih rer Entwicklung wellenförmig gebogen, gleichen sich aber
in den späteren J a h ren wieder aus.
Der alte ausgewachsene Stamm dagegen ist selten so schnurgerade
gewachsen wie bei der Fichte und T an n e , sondern zeigt gewöhnlich an der
unteren Hälfte einen sanften Ausbug, und zwar meist nach der herrschenden
Windrichtung.
Am Querdurchschnitte ist die L ärche auch gerne spanrückig.
Im guten Waldessohlusse au f entsprechendem Boden entwickelt die
Lärche einen ausgezeichneten Höhenwuchs, und bei keiner Holzart ist in dem
Mittelalter das Verhältniss der Stammlänge zur Stammstärke ein so günstiges.
In Hochlagen und im Windandrange ab er erwächst auch die L ärch e sehr
stufflg und abholzig. Die Rinde ist an dem jü n g sten Triebe licht gelbbraun,
au den älteren Theilen bis etwa zu 10 Ja h ren olivengrün, g la tt und saftig,
erst später wird sie holzig und roth b rau n , am alten Holze äh n elt sie am
meisten der Kiefernrinde, doch ist keine so starke Borkcnbildung bemerkbar
und die Risse sind flacher. Die Lärohenrinde überzieht sieh sehr g e rn , insbesondere
au f ungünstigem Standorte, mit Flechten.
Die Kronenentwicklung h än g t wie bei jed e r Holzart so auch hier vom
freien Staude ab , doch h a t die Lärche das Eigentbümliche, dass sie im starken
Schlüsse eine noch viel kleinere Krone bildet, als jed e s andere Nadelholz, und
bis in ausserordentliche Höhe asti-ein wird. Ganz freistehende Stämme en twickeln
eine schön piramidale Krone mit sehr schlanken und langen Aesten,
deren Zweige so lang und dünn sin d , dass sie oft au f mehrere Fuss Länge
senkrecht herabhängen. Die Aeste stehen an der Lärche nicht so regelmassig
F is o a li, Poi-stkulturpflanzen. 2. Aufl.