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Bäumende zu, der Harzfluss erneuert, und durch Einstemmen von H olzspänen
in deu Stamm das unregelmässige Zerfliessen des Harzes gehindert und dieses
dem Grandl zugeleitet.
Die jährliche Harzausbeute im Durchschnitte ganzer Bestände besteht in
fl fl Pfd. flüssigen Harzes. Durch Versiedung desselben gewinnt man aus
1 0 0 Pfd. Harz 1 9— 20 Pfd. Terpentinöl, 62^— 65 Pfd. Colophon, das übrige
ist Abgang an verflüchtigtem Del, und die au f dem Siebe gebliebenen Rückstände
(Pechgrieven).
An der Schwarzföhre zieht eine mit Maass und nicht vor erreichter Hau b
arkeit vorgenommeue 8— 12jährige Harzung keinen wesentlichen Zuwachsverlust
nach sich, wenigstens wird derselbe durch den Harzertrag reichlich
ersetzt und indirekt noch dadurch aufgewogen, dass das geharzte Pöhrenholz
kieniger, mithin besonders zur Verkohlung werthvoller ist. Die Kohle des
geharzten Schwarzföhi'enholzes steht der Buchenkohle wenig nach.
Nur bei frühzeitigem Beginne und mehr als 1 5— IS jäh rig e r Fortsetzung
dieser Nutzung bringt selbe vorerst schlechte Saamenentwickelung, und endlich
Gipfeldürre nach sich. Auch zum Theerschwellen wird die Schwarzföhre
stark benutzt und das geharzte Schwarzföhrenholz gibt noch einmal so viel
Theer als uugeharztes, uud zwar 1 Kubikklafter Holz im Mittel 2 Eimer
(k 1.8 Kubikfuss).
Die Streumenge ist besonders im Mittelalter des Schwarzföhrenwaldes
sehr bedeutend und ihre Entnahme, wenn sie nicht übertrieben wird, nicht so
fühlbai-.
Bezüglich k rankhafter Zustände und des Insektenfrasses ist die Sohwarzföhre
bei weitem glücklicher als die Kiefer.
Von der Schütte leidet sie nicht, und von Raupen sind bisher nu r die
des Spinners im geringen Grade verbreitet aufgetreten.
Am gefährlichsten ist noch der Kiefermarkkäfer.
Von Borkenkäfern findet sich an ihr nu r BostrichuS StenographuS.
6. I je jBjrbelbtffer, ^Blrbe, ^ri)£. Pinus cenibra L.
Die Zirbe entwickelt eine sehr kräftige uud weitgreifende Bewurzelung,
aber Pfahlwurzelbildung kommt nu r in seltenen Fällen bei ih r vor, weil die
Eigenthümliohkeit ihres natürlichen Standortes hiezu nicht günstig ist. Die
Herz- und Seitenwurzeln klammern und keilen sich aber sehr stark in die
Felseuklüfte und gewähren dem Stamme eine sehr grosse Standfestigkeit und
Widerstandsfähigkeit gegen die stärksten Stürme. Der Stamm ist von Jugend
auf stufflg und gedrungen, erreicht zwar im hohen Alter bedeutende Starken,
aber n ur geringe Höhen, selten über 8 - 1 0 Klafter. Die Rinde ist an jungen
Trieben braun und stark weichfilzig, am alten Stamme aber dunkelbraun,
borkig und stark aufgerissen mit horizontalen Ringen.
Die Kronenbildung ist eine eigentbümliche schöne. Die Aeste stehen
sehr regelmässig stuffenweise quirlförmig. Die Absätze der Jahrestriebe sind
nicht bloss im In n e rn der Krone an den Astquirlen sichtbar, sondern auch
von aussen an den Zweigspitzen, die regelmässig emporgerichtet sind. Hiedurch
entsteht eine im höheren Alter etwas stumpf kegelförmige Krone, die
allseitig gleich ist, weil sie bei dem meist freien o d « doch schütteren Stande
dieser Holzart im Entwickelungsraume nicht b e irrt ist.
Flache, schirmförmige und einseitige Kronenbildung findet bei der Zirbe
nie Statt. W enn sich, was häufig der F a ll ist, der Gipfel in mehrere Zweige
theilt, so streben alle gleichmässig senkrecht empor. Ueberhaupt behalt sie m
der Krone in allen Theilen bis in’s höchste Alter ein schönes Ebenmaass. Die
Benadlung ist ebenfalls eine sehr schöne und zarte. ^
Die Nadeln stehen büschelweise zu 4 und 5 in einer Scheide dicht um
den Zweig und kehren sich parallel mit der Zweigriohtung nach aufwärts, die
Einzelnadel ist etwa 2 - 3 Zoll lang, im Querschnitte halbkreisförmig und
ziemlich schwach, ist mit weisslichen Drüsen besetzt, die dem ganzen Baumschlag
ein wassergrünes Aussehen geben. _
Im Ganzen ist die Benadlung sehr d ich t, und die Krone beinahe
undurchsichtig, weil durch die Kürze der jährlichen Längentriebe das Ganze
stark zusammengedrängt wird.
Die Blüthe erscheint der Rauheit ihres natürlichen Standortes wegen
spät im Frühjahre, meist erst im Juni.
Die männlichen Kätzchen sind oval und ziemlich gross, sitzen am G runde
des neuen Triebes gehäuft. i • i. Loi
Die Zäpfchen zu 2 - 4 an der Spitze der neuen Triebe sind gleich bei
ihrem Ausbruche gross, rundlich, mit rothen Schuppen besetzt.
Auch hier ist die Entwickelung der Zapfen wie bei den beiden vorigen
Kieferarten. . .
Bis zum ersten Herbste werden die Zäpfchen so gross wie eine Wallnuss
und en-eichen bis Oktober des zweiten Jahres ihre Reife und volle Grosse
Der reife Zapfen ist ein oben abgerundeter stumpfer Kegel von 3 Zoll Lange
und 2 Zoll u nterer Stärke, mit ziemlich dicken, stumpf-eiförmigen Schuppen.
Unter jed e r Schuppe liegen 2 Saamenkerne von der Grosse einer m ittleren
Bohne. Sie sind etwas dreikantig gedrückt, unten stärker als oben, aber
beiderseits abgerundet.
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