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Masseiierzeiigung wegen ist sie für solche, Gegenden, wo die Holzprcise hoch
stehen und es sich nm schnelle Produktion grösser Brennholzmcngen handelt,
eine unschätzbare Holz art, besonders für jen e Flächen, die der Ueber-
sohweminung der Flusswässer ausgesetzt sind, welche edlere Hölzer nicht gut
vertragen.
- Die Bodeukraft erhält sich aber unter dein Pappcistande nur dann gut,
wenn dieser im kurzen Umtriebe gehalten wird, bei dem ein guter Schluss und
gute Uebersehirmung, und doch noch etwas reichlicherer Blattfall möglich ist,
ältere Hölzer stellen sich licht und geben weniger Laub. Auf ihrem eigentlichen
Standorte, dem Auboden, ist die Verarmung nicht zu fürchten, da der
Boden Humuszuflüsse durch das Wasser erhält.
Das weisse leichte Holz ist wohl nur zu Brennholz tauglich, und steht
mit dem Aspenholze im gleichen Werthe.
Feinde ha t sie mit den anderen Pappeln gemein, doch kommen nicht
leicht grössere Schäden vor, da ihre Roproduktionskraft Beschädigungen von
Wild und Insekten leicht ex-setzt.
Tafel X.
3 4 . | i e gdfel. Corylus avelana L.
D i e Hasel bildet in der Regel im freien ungepflegten Zustande einen dioht-
bestockten Strauch, der zwar meist nur aus einem oder wenigen Haupt-
stämmcheu besteht, doch aber reichlich von jüngeren Stock- und Wurzeltrieben
umstanden wird.
Nur bei besonderer Pflege, z. B. in Gärten, wo die Seitentriebe und
Wurzelloden stets geschnitten werden, oder im dichten Schlüsse einer Heeke
oder eines Gebüsches, wo die Lodenbildung verdämmt w ird , erwächst die
Hasel auch baumartig, erreicht aber nie eine Höhe über 24 Puss und eine
Stammstärke über 6 — 8 Zoll.
Die Rinde ist in der ersten Jugend grünbraun und glatt, in den Knospenzweigen
aber soharfhaarig. Die feine lichtbraune Oberhaut [E pide rm is)
reisst beim Zunehmen des Triebes in der Stärke sehr bald auf, und blättert
sich in schmalen Läugsbändern ab. Die alte Rinde ist dunkelbraun, aber nicht
sehr rissig.
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Die jungen Zweige stehen regelmässig abwechselnd, die alten Aeste
stehen unregelmässig und bilden einen unregelmässigen sparrigen Busch.
Die Knospen sind rund, von rothbraunen etwas rauhen, im kalten Klima
besonders scharfhaarigen Schuppen bedeckt und stehen wechselständig. Der
junge Zweig ist von Knospe zu Knospe etwas gebrochen, doch bei weitem
weniger, als diess bei der Rothbuche der Pall ist.
Das Blatt erscheint im Mai, ist ziemlich gi-oss, im Ganzen genommen
rund, am Grunde herzförmig, am Rande doppelt gesägt, in eine scharfe Spitze
endend, der gewöhnlich noch 2 kleine Spitzen zur Seite stehen. Die Fläche
des Blattes ist etwas runzelig, und die Rückseite etwas seharfhaarig. Die
Farbe dunkelgrün, der ganze Baumsohlag ist nicht sehr dicht.
Die Blüthe ist halbgetrennt.
Die männlichen Blüthenkätzchen erscheinen schon im Nachsommer als
gedrängte, walzenförmige, etwa 1 Zoll lange, bräunliche Zäpfchen, die meist
zu 2 oder 3 in den Blattwinkeln, wie auch am Ende der Zweige für’s künftige
Frühjahr vorgebildet sind.
Die weibliche Blüthe sitzt knospenförmig in den Blattaohseln.
Die Blüthenentfaltung erfolgt sehr zeitig im Frühjahre, schon im März
lange vor dem Laubausbruehe.
Die männlichen Kätzchen verlängern sich, werden locker und lassen aus
den gelben Staubbeuteln, deren 8 in einer dicken Schuppe stehen, und eine
Einzelblume bilden, den Saamenstaub reichlich ausfallen. Die Einzelblumen
stehen in spiralförmiger Windung um die gemeinschaftlichen hängenden
Kätzchenstiele. Nach dem Verstauben fallen die männlichen Kätzchen ab.
Aus der weiblichen Blüthenkuospe treten zur Zeit der Entfaltung die
purpurrothen, fadenförmigen Narbenarme hervor.
In der Blüthenbildung stimmt die Hasel mit der Birke und Erle
überein.
Nach der Befruchtung entwickelt sich um den Fruchtknoten eine eigeu-
thümliche blattähnliche, mannigfach geschlitzte Hülle, die den eigentlichen
Saamen einsohliesst und als Frnchtbecher [C u p u la ) betrachtet werden kann.
Hierin ähnelt die Hasel der E iche und Buche und wird desshalb zu den Cupu-
liferen gezählt. Der eigentliche Saame ist eine rundliche, etwas gespitzte,
unten abgeplattete, braune Nuss, die im Herbste reift und aus dem Fru ch tbecher
ausfällt.
Die holzige, feste Schale enthält einen weissen, braun- und feinsohaligen,
öligen und wohlschmeckenden Kern.,
Der Saame keimt im nächsten Frühjahre mit Hinterlassung seiner Hülle.
P is c a li, Forstkulturpflanzen. 2. Aufl. 9
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