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geeigneten Vorrichtungen als Russ ansetzt, und unter dem Namen Kienruss
als schwarze Fa rb e in Handel kommt.
Auch das flüssige weisse Harz wird mitunter b e n ü tz t, doch ist die
Gewinnung nicht so lohnend, wie bei der Sohwarzföhre, auch leidet der Holz-
zuwaohs durch die Harzung mehr als bei letzterer, und der bei der Schwarzföhre
beobachtete gi-össere W erth der Kohle vom geharzten Holze ist hier
nicht zu finden.
Gegen die Streunutzung ist die Kiefer auf einem tiefgründigen mineralisch
kräftigen Boden und im höheren Alter weniger empfindlich, als jede
andere Nadelholzart, doch verträgt sie die Streuentnahme auf seichtem Grunde
ebenso wenig wie die Pichte.
Aus den Nadeln h a t man durch chemische Bearbeitung die sogenannte
Waldwolle, die sich als Surrogat des Rosshaares zu Tapezierarbeiten eignet,
und neuester Zeit auch sogar P ap ie r erzeugt.
Vom Windbruehe leidet die Kiefer in Folge ihrer tiefen starken Wurzelbildung
wenig, nur auf feuchtem lettigen Boden bei flacher Bewurzelung wird
sie geworfen ; dagegen werden die Jungwüchse von Eis- und Schneeanhang
ha rt hergenommen. Die Kieferäste stehen im ju n g en Alter aufwärts und
zwischen die lockere Benadlung kann sich der nasse Schnee gu t einlegen und
durch Herabbiegen werden die ohnehin spröden Aeste leicht gebrochen. W äh rend
bei der Fichte meist n ur dichte Jungwüchse, auf denen sich der Schnee
massenhaft auflagern kan n , von seiner W uch t in ganzen Pa rtien erdrückt
werden, können bei der Kiefer auch ganz freistehende Stämmchen geknickt
oder wenigstens ihrer Aeste beraubt werden. Insbesondere desshalb passt
auch die Kiefer in Hochlagen und auf die Nord- und Ostlehnen nicht, weil
sie hier von Schnee- und Duftanhang am meisten leidet.
Keine Holzart h a t in der Thierwelt so viele Feinde als die Kiefer.
Alle im Walde lebenden Wildgattungen verbeissen die Kiefer an ihren
Knospen und Trieben.
Durch Schälen vom Hoehwilde wird sie eben so sehr ru in irt wie die
Fichte.
Die Waldmaus benagt im Winter, wo sie im Walde, besonders in g ra sreichen
Jungwüchsen Zuflucht findet, nicht bloss am Wurzelstoeke die jungen
bis 10jährigen Stämmchen, sondern besteigt selbst ältere bis 20jährige, um
sie in einer Höhe von 6— 8 Fuss zu benagen und ganze Höhentriebe von der
Rinde zu entblössen.
Eichhörnchen und Krummsohnäbel stellen den Zapfen nach, sowie alle
Pinkenarten und die Tauben den Saamen aus Saatbeeten und Preisaaten auflesen.
Auch u n ter den Insekten hat sie der Feinde viele.
Von Fa lte rrau p en sind die des Kieferspinners [Ph. bomb, p in ij, der Nonne
[PL bomb, monachaj, der Pöhren-Eule [Ph.noctuapiniperda], und des
Kieferspanners [P L geómetra p iu ia r ia j durch Entnadlung schädlich. Der
Triebwickler [P L tortrix buoHatia) und der Harzbeulenwickler [P L tor-
trix re sinana) beschädigen die ju n g en Triebe und verursachen Krüppelwuohs
an Junghölzern.
Unter den Käfern sind es besonders die Rüsselkäfer [Curculio p in i et
notatlisj, welche die Kiefer in der Jugend beschädigen, ersterer als ausgebildeter
Käfer durch Benagen der Rinde, letzterer durch Ablegung smner
Brut und deren Frassgänge in der Nähe des Wurzelstockes u n ter der Rmde.
Der Kiefermarkkäfer [HilesinUS p in ip e rd a j zerstört einmal die Basthaut
durch seine Brutgäuge und zweitens höhlt er als Käfer die Markröhren der
jungen Triebe aus, und zuletzt bohrt er sich auch im unteren Stammtheile
alter Stämme zur Ueherwinterung ein.
Die Kieferborkenkäfer [Bostrichus stenegraphus, laricis et sutu-
la r is j sind zwar minder gefährlich, doch für einzelne Stämme immerhin tödt-
lich. Un te r den Blattwespen sind es besonders Tenthredo pini, pratCnSiS,
campestris et erithrocephala, deren Afterraupen die ju n g en Bestände
entnadeln.
Die 2jährige L arve der Kiefernholzwespe, Sire x juvenCUS, durchlöchert
mit ihren Gängen das Holz und kommt als vollkommenes In sek t häufig in den
Wohnungen aus Hölzern heraus, die bereits seit mehreren Monaten zu T h u rfuttern,
Fensterstöcken verarbeitet w a ren , und hinterlässt Löcher von der
Grrösse grober Schrotte.
Unter den Krankheiten der Kiefer ist besonders die Schütte, das ist der
Verlust der Nadeln, im jü n g sten A lter beachtenswerth. Dieser Krankhed
unterliegt die Kiefer vom 2. bis zum 10. L ebensjahre, meist tritt dieseErschei-
nung im 2. oder 3. J a h re ein, wiederholt sich 2- bis 3mal hinter einander,
manchmal haben aber die Jungwüchse bis in's 10. J a b r davon mehr oder
minder zu leiden. Die erste Ersoheiniing hiebei ist eine etwas mattere Farbe
der Nadeln schon im Spätherbste, vor der Schütte. Gleich nach Abgang des
Schnees werden die Nadeln immer brauner, und endlich roth, drehen sich
mehr, sterben aber meist erst dann vollständig ab, wenn der neue Trieb sich
bereits entwickelt, der wohl, insbesondere bei öfterer Wiederholung der
Schütte, schwächer und kurznadlig wird. Die vertrockneten Nadeln sitzen
aber noch lange locker an i h r e n Anheftungspunkten u n d werden meist erst
durch Regen und W in d abgestossen, lassen sich aber mit Leichtigkeit von
den ganzen Trieben abstreifen. Die Schütte wirkt nur unter Umständen
tödtlich, wenigstens sterben meist nu r schwächere, unterdrückte Stämmchen
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