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Der ärgste Feind dieses Strauches ist der Hase. Im Winter werden alle
freistehenden ■ Cytisus von den Hasen sehr benagt und der Rinde beraubt,
dass meist die ganzen oberirdischen Theile a b ste rb en ; wenn sie aber scharf
zugeschnitten werden, so schlägt er wieder gu t aus.
Tafel XII.
4 0 . Jlif gemeine ^ k n jie, Sdjoltenbnrn. Robiiiia pseudoaccacia L.*).
D i e s e Holzart treibt eine flache, weit ausstreichende Bewurzlung mit einem
erstaunlichen Vermögen, Wurzellodeu sowohl n a ch , als auch vor Pällung des
Mutterstammes zu bilden.
Die Stammbddung ist von Jugend an eine äusserst schlanke und bei
ungehindert erwachsenen Stämmen ist selbst bei ganz freiem Staude ein entschiedenes
Streben zum Höhenwuchse bemerkbar, auch reiniget sieh der Schaft
stets au f einige Klafter hoch von Aesten, ist aber selten schön gerade, sondern
fast immer mehrmal gebogen.
Die Krone besteht aus mehreren stärkeren, doch auch stets langen und
schlanken Aesten, in die sich der Stamm auflöst, und die sich wieder iu lange,
schlanke Reiser verzweigen.
Die K ronenform ist meist eine niiregelmässige, aus mehreren übereinander
stehenden Partien bestehend.
Die junge Rinde ist glatt, braun oder braungriin, die alte Rinde borkig
und laugrissig.
Die jungen Triebe sind kantig und gefurcht, mit Dornen besetzt, deren
meist drei unter jedem Knospenansatze stehen.
Die Knospenbildung ist eigenthümlich. Die Seitenknospen bestehen
bloss aus einer kleinen Abplattung an den ju n g en Zweigen, die an der Stelle
der Knospe durch die Dornbildung meist etwas verdickt sind; Endknospen
fehlen ganz.
Beim Laubausbruehe, der sehr spät, meist Ende Mai oder Anfangs Ju n i
erfolgt, zerspringt der glatte Ueberzug, der Knospenwulst und der junge Trieb
brieht hervor.
■•) Nach J e a n R o b n i, köuigl. Garteuintendanten H e in r ic h VI iu Paris
so genannt.
Die Belaubung ist eine selir schöne nnd zarte. Das Blatt ist ein ungleich-
paarig gefiedertes, und an dem langen, an der Basis stark verdickten Stiele
stehen 7 — 15 kleine, ovale, ganzrandige, mattgrime Blättchen. Die Blätter
stehen an den üppig in die. Länge schiessenden Trieben in grossen Zwischenräumen
abwechselnd, wodurch der Baumschlag ein lichter und die Uebersehirmung
eine geringe wird.
Die Blätter haben die Eigeiithümlichkeit, dass sie im Regen oder sonst
rauher Witterung, oder zur Nachtzeit sich an den Blattstielen hängend stellen,
im vollen Sonnenscheine aber sich horizontal entfalten.
Die Blattmasse ist bedeutend, und ihr Abfall erfolgt sehr spät im Herbste,
meist in noch ganz grünem Zustande, erst am Boden vergelbt das Laub.
Die Blüthe erscheint gleichzeitig mit dem Laube und besteht aus seitenständigen
bis 6 Zoll langen, hängenden, reichblüthigen Trauben, deren rein
weisse Schmetterlingsblumen einen geringen Schimmer in’s Röthliche oder
Gelbe haben.
Die schönen weissen Blütlientrauben zwischen dem zart grünen Laube
gewähren diesem Baume ein prachtvolles Aussehen, das ihn zu. einer sehr
beliebten Zierpflanze gemacht hat, nebstdem haben die Blüthen einen angenehmen
Geruch, der sich in der Biüthezeit weit verbreitet.
Die Einzelnblüthe besteht aus einem vierzähnigen grünen Kelche, der
weissen 4blättrigen schmetterlingsförmigen Blumenkrone, deren Schiffchen
die 10 Staubfäden b irg t, wovon 9 verwachsen sind und nur einer freisteht,
und in deren Mitte ein freier Griffel von langer fadenförmiger Form steht.
Die Biüthezeit dauert einen ganzen Monat. Die Fru ch t ist eine bis
5 Zoll lange, zweiklappig aufspringende Hülse mit platten, schwarzen Saamen-
körneru, die von aussen an der Hülse rundliche Unebenheiten verursachen.
Die Reife erfolgt im Oktober, doch bleiben die Hülsen meist über Winter am
Baume hängen.
Der Saame lässt sich nicht leicht sammeln, da ein Besteigen des Baumes
der langen, schwachen, schlanken und brüchigen Aeste und der Dornen wegen
nicht leicht thunlich ist, und er meist nur von tiefen Aesten oder mit Hilfe
einer Leiter gebrochen werden kann. Durch Dreschen und Würfen werden
die Kerne von den Hülsen befreit. Der S ag n e erhält sich mehrere Jahre gut
keimfähig.
Die Akazie fängt meist schon mit dem 15. Jah re an, Saamen zu tragen,
erzeugt dann beinahe jährlich reichlich Sa amen , dieser ist jedoch nicht allemal
gleich gut.
Der Saame keimt bald nach der Aussaat und entwickelt zwei rundliche,
oberirdische Saamenlappen. Gleich im ersten Jahre bildet die junge Pflanze