iermaale j. S. ober ipigmentanßäufungen an einzelnen #autfîellen,
ebenfo ©efßmülfie ber $ a u t, erfd^etrten oft ©enerationen ßinburß
n iß t allein in bemfeiben ßebenSalter, fonbern auß an betfelben ©telle
ber £a ut. ©benfo ift übermäßige Fettentmicfelung an einzelnen Äör*
perftellen erbli^j. ©igentliß aberfmb für biefeS ©efeß, mie für baS
oorige, pßllofe SSeifpiele überall in ber ©mbrßologie p finben. © o *
mo b t baS ©e fe f j ber g l e i c ^ j e i t l i e n a l s baS ©e fe ß ber
g l e i ß ö r t l i ß e n V e r e r b u n g f i n b © r u n b g e f e ß e ber © m*
b r y o l o g i e o b e r O n t o g e n i e . Oenn mir erflä renunS burß biefe
©efeße bie merîmürbige Sßatfaße, baß bie oerfßiebenen auf einanber
folgenben Çormjufîanbe mäßrenb ber inbiüibueflen ©ntmidelung in
allen ©enerationen einer unb berfelben 5lr t fîet§ in berfelben Meißen*
folge auftreten, unb baß bie Umbilbungen beS HôrperS immer an ben*
felben ©teilen erfolgen. Otefe fßetnbar einfache unb felbftberftänb*
liße ©rfßeinung ift boß überaus munberbar unb merfmürbig; mir
fönnen bie näheren Utfaßen berfelben n iß t erflären, aber m it © ißer*
^eit behaupten, baß fie auf ber unmittelbaren Uebertragung ber orga*
nifßen Materie bom elterlichen auf ben finblißen Organismus be*
rußen, mie mir eS im Vorigen für ben 93ererbungSpro$eß im Sltlge*
meinen auS ben Sßatfaßen ber F o rtpfla npn g naßgemiefen ßaben.
dtaßbem mir fo bie mißtigften SBererbungSgefeße ßerborgeßoben
haben, menben mir unS p r jmeiten fteiße ber ©rfßeinungen, melße
bei ber natürlichen 3 üßtung in SSetrac^t fommen , nämlich benen
ber 5tnpaffung ober 5lbänberung. SDiefe ©rfßeinungen ftehen, im
©roßen unb ©anjen betrachtet, in einem gemiffen ©egenfaße p ben
SBererbungSerfßeinungen, unb bie ©chmierigfeit, melche bie 33etraß*
tung beiber barbietet, befteßt pnächfi barin, baß beibe ftß auf baS
IBotlfiänbigfte bueßfreujen unb öermeben. Oaßer finb mir nur feiten
im ©tanbe, bei ben gormüeränberungen, bie unter unfern Slugen
gefcßeßen, mit ©ißerßeit p fagen, mieoiel baoon auf bie Vererbung,
mieoiel auf bie Slbänberung p beließen ift. 511Ie Foemßarattere,
burcß melcße ftcß bie Drganiêmen unterfßeiben, finb entmeber burß
bie Vererbung ober burcß bie 5lnpaffung üerurfaßt; ba aber beibe
Functionen befiänbig in Slöeßfelmtrfung p einanber fteßen, ift eS fü r
ben ©ßfiematifer außerorbentlicß fcßmer, ben 5lntßeil feber ber beiben
Functionen an ber fpeciellen Sßilbung ber einzelnen Form p erfennen.
OieS ift gegenmärtig um fo fcßmieriger, als man ftcß nocß faum ber
ungeheuren SBebeutung biefer Sßatfaße bemußt gemorben ift, unb als
bie meifien dtaturforfßer bie Oßeorie ber 5lnpaffung ebenfo mie bie ber
Vererbung öernaßläffigt haben. Oie foeben aufgeftellten 23ererbungS*
gefeße, mie bie fogleicß anpfüßrenben ©efeße ber Slnpaffung, bilben
gemiß nur einen fleinen 33rußtßeil ber üorßanbenen, meift nocß nidßt
unterfußten ©rfßeinungen biefeS ©ebieteS; unb ba jebeS biefer ©e*
feße mit febem anberen in Söecßfelbepßung treten fa n n , fo geßt ba*
rauS bie unenblicße SBermicfelung non pßpftologifßen Sßätigfeiten ßer*
Oor, bie bei ber Formbilbung ber Organismen in ber Oßat mir!*
fam finb.
2öaS nun bie ©rfßeinung ber Ibänberung ober 5lnpaffung im
SHlgemeinen betrifft, fo müffen mir biefelbe, ebenfo mie bte Sßatfacße
ber SBererbung, als eine ganj allgemeine pbßftologifße ©runbeigen*
fcßaft aller Organismen oßne 51uSnaßme ßinfietlen, als eine SebenS*
äußerung, melcße tton bem begriffe beS Organismus gar n iß t p
trennen ift. ©treng genommen müffen mir aucß ßier, mie bei ber
Vererbung, unterfßeiben p n fß e n ber 5lnpaffung felbft unb ber 5ln*
paffungSfäßigfeit. Unter 5 1 n p a f fu n g (Ada ptutio ) ober 5lb ä n *
b e r u n g (V a ria tio ) oerfteßen mir bie S ß a t f a ß e , baß ber Orga*
niSrnuS in Folge tion ©inmirfungen ber umgebenben 2lußenmett ge*
miffe neue ©igentßümlißfeiten in feiner SebenStßätigfeit, iDtifßung
unb Form annimmt, melße er n iß t oon feinen ©Item geerbt ßat; biefe
e rm o r b e n e n inbmibuellen ©igenfßaften fteßen ben e r e r b t e n ge*
genüber, melße feine ©Item unb Voreltern auf ißn übertragen ßaben.
Oagegen nennen mir 5 l n p a f f u n g S f ä ß i g f e i t (A d a p ta b ilita s )
ober S S e r ä n b e r l i ß f e i t (Y a ria b ilita s ) bie allen Organismen inne
moßnenbe F o ß l ß f e i t , berartige neue ©igenfßaften unter bem ©in*
fluffe ber Slußenmelt p ermerben. (@en. IDtorpß. I I , 191).
Oie unleugbare Sßatfaße ber organifßen Slnpaffung ober 516*