jen ft<^> befcßäftigenben ^aturforfdper geblieben iffc Obgleich baS ©p*
ftem S in n ö ’S ein fünjtticßeS mar, obgleich er für bie Hlafftfifation ber
Sßier* unb (Pflanzenarten nur einzelne Steile alS (SintßeüungSgrunb*
tagen ßeroorfueßte unb anmenbete, bat bennoeß biefcS ©pftem fteß ben
größten (Srfolg errungen, erfienS bureß feine fonfequente Durdtfüß*
rung, unb zmeitenS bureß feine ungemein m is tig gemorbene Benen*
nungSmeife ber Naturförper, auf melcße mit hier notßmenbig fogleicß
einen Blic f merfen müffen. Nacßbem man nämlich oor S in n ä ftcb
öergebücß abgemüßt hatte, in baS unenblicße (SßaoS ber f4>°n bamalS
befannten oerfeßiebenen Sßier * unb (Pflansenformen bureß irgenb eine
paffenbe Namengebung unb 3ufammenfiellung Siebt zu bringen, ge*
lang eS S in n 6 bureß 2lufjiellung ber fogenannten „ b i n ä r e n No *
m e n f t a t u r " mit einem glücflicßen © riff biefe mießtige unb feßmierige
Aufgabe ju löfen. Die binäre Nomenflatur ober bie jmeifaeße Benennung,
mie fte S i n n 6 juerft aufftellte, mirb noch heutigen SageS
ganz attgemein oon allen ßoologen unb Botanifern angemenbet unb
mirb ftch unzmeifelßaft fehr lange noch in gleicher ©eltung erhalten, ©ie
befieht barin, baß jebe Spier* unb Bflanjenart mit jmei Namen be*
jeidmet mirb, melcße ftch ähnlich oerßalten, mie Sauf* unb Familien*
namen ber mcnfchlichen ^nbioibuen. Der befonbere Name, meldet
bem menfcßlicßen Saufnamen entfprießt, unb meldict ben Begriff ber
N r t (Species) auSbrücft, bient zur gemeinfcßaftlicßen Bezeichnung
aller tßierifeßen ober pflanzlichen ©njelmefen, melcße in aüen mefent*
ließen Formeigenfßaften gleich ftn b , unb fieß nur burd) ganz un*
tergeorbnete Nterfmale unterfeßeiben. Der allgemeinere Name bage*
gen, m e lie r bem tnenfßlicßen Familiennamen entfprießt, unb mel*
d)er ben Begriff ber © a t t u n g (Genus) auSbrücft, bient zur gemein*
fcßaftlicßen Bezeichnung aller nächfi ähnlichen Nrten ober ©pecieS.
Der allgemeinere, umfaffenbe ©enuSname mirb nach S i n n 6 ’S all*
gemein gültiger BenennungSmeife oorangefeßt; ber befonbere, unter*
georbnete ©pecicSname folgt ißm nach- ©0 z* B. heißt bie £auS*
faße F elis domestica, bie milbe Äaße Felis catus, ber Panther Felis
p a rd u s , ber Jaguar F elis onca, ber Siger F e lis t ig r is , ber
Söme F elis le o ; alle fecßS Naubtbierarten ftnb oerfeßiebene ©peci e S
eines unb beffelben © e n u S : Felis. Ober, um ein Betfptel auS ber
tpflanjenmelt ßinzujufügen, fo heißt nach S i n n 6 ’S Benennung bie
Fichte Pinus abies, bie Sanne Pinus picea, bie Särcße Pinus la r
ix , bie ipinie Pinus pine a, bie 3u&elfiefet Pinus cembra, baS
Stnießolz Pinus mughus,- bie gemößnltcße tie fe r Pinus s ilv e s tris ;
alle fieben Nabelßolgarten ftnb oetfeßiebene ©pecieS eines unb beffel*
ben ©enuS: Pinus.
Vielleicht feßeint 3ßnen biefet oon S in n e ßerbeigefüßrte Fort*
feßritt in ber praftifeßen Unterfcßeibung unb Benennung ber oielgeftal*
tigen Organismen nur non untergeorbneter Söicßtigfeit zu fein. 211*
lein in SBirflicßfeit mar er non ber allergrößten Bebeutung, unb zmar
fomoßl in praftifßer als in tßeoretifcßer Beziehung. Denn eS mürbe
nun erfi möglich, bie Unmaffe ber oerfeßiebenartigen organifeßen For*
men naeß bem größeren ober geringeren ©rabe ißrer 2leßnlicß!eit zu*
fammenzuftellen unb überficßtlicß in baS Fucßluer! beS ©pfiemS zu
orbnen. DieOtegiftratur biefeS FacßmerfS maeßte S i n n 6 babureß noeß
üBerftcßtlicßer, baß er bie näcßfiähnlicßen ©attungen (Genera) in fo*
genannte Orbnungen (Ordines) zufammenfietlte, unb baß er bie näcßft*
äßnlißen Orbnungen tn noeß umfaffenberen #auptabtßeilungen, ben
Ä'laffen (Classes) oereinigte. (SS jerfiel alfo zunäcßft febeS ber beiben
organifeßen Neicße nacßSinnä in eine geringe 2tnzaßl oon Älajfen;
baS (Pflanzenreich in 24 k la ffe n , baS Sßierreicß in 6 klaffen. 3ebe
klaffe enthielt mieber meßrere Orbnungen. 3ebe einzelne Orbnung
fonnte eine SNeßrzaßl oon ©attungen unb jebe einzelne ©attung mie*
herum meßrere 2lrten enthalten.
N iß t minber bebeutenb aber, als ber unfßäßbare p ra f t i feße
Nußen, melcßer S i n n 6 ’S binäre Nomenclatur fofort fü r eine über*
fiß tliß e fpfiematifeße Unterfcßeibung, Benennung, 2lnorbnung unb
(Sintßeitung ber organifeßen Formenmelt ßatte, mar ber unbereeßen*
bare tßeoret i fcße (Sinfluß, melcßen biefetbe alSbalb auf bie gefammte
allgemeine Beurtßeilung ber organifeßen Formen, unb ganz befonberS
auf bie ©cßöpfungSgefcßißte gemann. Noeß heute breßen fteß alle
•$>ae(CeI, CJiatürlicIje <Scl)ö:pfung§gefd)i(C)te. 3