d lfier Vortrag,
2)tc natürïi(|e 3 üd)twtg imrd) ben tampf um^ $afctn.
5trbeitêt|etïung unb gortfdjritt.
ÏCecfiietotrfung ber öeiben orgamfepen SSitbnngStriebe, ber SSererbung unb 2tn=
paffmtg. Natürliche unb fünfttidje 3üd)tung. tampf um’S Oafetn ober SBettfampf
um bie MenSbebürfniffe. äJttfjDevijaltniß jUnfcpen ber 3apl ber möglichen (poten»
tietten) unb ber 3aï)I ber totrflichen (actueïïen) Snbtbtbueu. SSertoideÜe SBecpfel»
besiepungen alter benachbarten Organismen. 2öirfnngStoei)"e ber natürlichen 3üdh*
tung. ©leicpfarbtge 3 U(htoai)t als Urfadje ber fpmpatptfcpen gärbungen. ©e»
fd)ted)t(icf)e 3ud)ttoapl als Urfacpe ber fecunbören ©ejcualcparaftere. ©efep ber ©on»
berung ober 2tr6eitstpeilung (‘polpmorplnsmus, Sifferenjirung, Oibergenj bes ©ha»
rafterê). Uebergang ber SSarietäten in ©pecteS. ^Begriff ber ©pecies. Saftarb»
jengnng. ©efep bes gortfcprittS 0per ^er Sßerbottfommnung (ißrogreffus, 2)eïeofis).
Steine Herren! Um ju einem richtigen Serflänbnifi be§ 2 ) a r *
m i n i § m u § j u gelangen, tfl e§ oor 2UIem notpmenbig, bie beiben
organifdfen Functionen genau in ba? 2luge ju faffen, bie mir in ben
lepten Sorträgen betrautet fmben, b ie SBererbung u n b 21 n p a f *
fu n g . SJBenn man nicht einerfeit? bie rein mechanifcbe fJtatur biefer
beiben phpftologifchen 3:f)ätigfeiten unb bie mannictjfaltige 28irfung
ihrer berfchiebenen ©efepe in ’8 2luge fa fit, unb menn man nicht an*
brerfeitê ermägt, mie oermicfelt bie 2öechfelmirfung biefer oerfchie*
benen SererbungS* unb 2tnpaffung§gefe^e nothmenbig fe inm u fi, fo
tbirb man nicht begreifen, baf) biefe beiben Functionen fü r fi<h allein
Oie beiben organifCpen S3itbungStriebe: SSererbung unb Stnpaffung. 203
bie ganje Stannichfaltigfeit ber £htet* unb $flanjenformen follen er*
jeugen fönnen; unb hoch ift ba? in ber 2 hai ber F all. ftnb
menigften? bi? je^t nicht im ©tanbe gemefen, anbere formbübenbe
Urfachen aufjufinben, al? biefe beiben; unb menn mir bie normen*
bige unb unenblid) üermicfelte 2Bechfelmirfung4>er Sererbung unb 2ln*
Raffung richtig berfiehen, fo haben mir auch flat nicht mehr nötfng,
noch nach anberen unbefannten Urfachen ber Umbilbung ber organi*
fchen ©eftalten ju fuchen. 3 me beiben ©runburfachen erfcheinen mt?
bann böHig genügenb.
©chon früher, lange beoor 2 ) a rm in feine ©election?theorie
auffiellte, nahmen einige 9taturforfcher, in§befonbere © o e t h e , al?
Urfache ber organifchen Fatmenmannichfaltigfeit bie Sffiechfelmirfung
jmeier oerfdfiebener 33ilbung§triebe a n , eines conferoatioen ober er*
haltenbett, unb eine§ umbilbenben ober fortfehreitenben 23ilbung?trie*
be?. ©rfteren nannte ©o e t h e ben centripetalen ober ©pecifkation?*
trie b , (enteren ben centrifugalen ober ben 2 rieb ber iDtetamorphofe
(©. 74). SDiefe beiben Triebe entsprechen oollftänbig ben beiben Fimc*
tionen ber Vererbung unb ber 2lnpaffung. 2 )ie V e r e r b u n g ift ber
c e n t r ipe ta Ie ober in n e r e S i l b u n g ? t r i e b , meldjer bejtrebt ift
bie organifepe Form in ihrer 2lrt ju erhalten, bie Dtachfommen ben
©Item gleich ju geftalten, unb ©enerationen hinburd) immer ©leich*
artige^ ju erjeugen. 2 )ie 3 l n p a f f u n g bagegen, melche ber Sßerer*
bung entgegenmirft, ift ber c e n t r i f u g a l e ober äuf j e r e S i l *
b u n g ? t r i e b , m e lie r beftänbig beftrebt ift, burch bie oeränberlichen
©inflüffe ber 2lu§enmelt bie organifche Farm umjubilben, neue For*
men au? ben oorhergehenben ju fepaffen unb bie ©onftanj ber ©pe*
cieS, bie Seftänbigfeit ber 2trt gänjlicp aufjuheben. 3 e nachbem bie
Sererbung ober bie 2lnpaffung ba§ Uebergemicht im Kampfe erhält,
bleibt bie ©pecie§form beftänbig ober fte bilbet ftep in eine neue 2Ir t
um. 2 )e rin jebem 2lugenbticf ftattftnbenbe ©rab ber Formbeftänbig*
feit bei ben üerfepiebenen Shier* unb ^flanjenarten ift einfach ba§
nothmenbige Otefultat be§ augenblicflicpen Uebergemicht?, melcpe? jeber