rungen beS elterlichen Organismus p m r n i t t ben g ö n n te n SluSfall
ber S ta tfom m e n fta ft, tnof)I aber bebeutenbe Umbilbungen in beren
Form oeranlaffen.
93iel befannter als bie ©rfteinungen ber inbirecten ober poten*
M e n R a f f u n g ftnb biejenigen ber bi re c te n o b er a c tu e l le n
S l n p a f f u n g , p beren näherer 93etrattung mir unS jefct menben.
@8 gehören hierher alle biejenigen Slbänberungen ber Organismen,
toe lte man als bie folgen ber Hebung, ©emohnheit, Oreffur, ©r$ie*
^ung u. f. m. betrachtet, ebenfo biejenigen Umbilbungen ber organi*
f<hen fo rm e n , me lte unmittelbar b u t t ben ©influfi ber Nahrung,
beS tlim aS unb anberer äujjeret (Sjijtenjbebingungen bemirft merben.
2öie fcfjon oothet bemerft, tr itt hier bei ber birecten ober unmittelbaren
Slnpajfung ber umbilbenbe ©influfj ber äußeren U rfa te unmittelbar
in ber $orm beS betroffenen Organismus felbfi, unb nicht erft in
berjenigen feiner S ta tfom m e n fta ft p Jage (@en. STtorph* H-, 207).
Unter ben oerftiebenen ©efe£en ber birecten ober actuellen Sin*
Raffung fönnen mir als baS oberfte unb umfaffenbfie baS @efe |
ber a l lg eme i n e n ob e r u n i o e r f e l l e n Sln j ta f fu n g an bie
6 f)i^e fiellen. Oaffelbe lägt ftch fu r j in bem ©ajie auSfpredjen: „Sille
org a n ifte Jnbioibuen merben im Saufe ihres SebenS bur<h Slnpaffung
an oerftiebene SebenSbebingungen einanber ungleich, obmofjt bie 3n*
bioibuen einer unb berfelben Slrt ftch meiftenS fegr ähnlich bleiben."
©ine gemiffe Ungleichheit ber org an ifte n ^nbioibuen mürbe, mie ©ie
fahen, f to n burch baS ©efe£ ber inbiüibuetlen (inbirecten) Slnpaffung
bebingt. SMein biefe urfprüngliche Ungleichheit ber ©injelmefen mirb
fhäterhin b a b u rt noch gefteigert, baff jebeS 3nbioibuum f t t mährenb
feines felbjffiänbigen SebenS feinen eigentümlichen ©jifiensbebingun*
gen untermirft unb anfmfjt. Sille oerftiebenen ©injelmefen einer jeben
Slrt, fo ähnlich fte in ihren erften SebenSjiabien auch fein mögen, mer*
ben im meiteren Verlaufe ber ©jiftenj einanber mehr ober minber
ungleich- 3® geringeren ober bebeutenberen ©gentlmmlichfciten ent*
fernen fte ftch oon einanber, unb baS ifi eine natürliche Folge ber oer*
ftiebenen SBebingungen, unter benen alle ^nbioibuen leben. @8 gibt
nicht jmei einzelne SBefen irgenb einer Slrt , bie unter ganj gleichen
äußeren Umftänben ihr Seben ooKbringen. Oie SebenSbebingungen
ber Währung, ber j^euchtigfeit, ber Suft, beS SichtS, ferner bie SebenS*
bebingungen ber ®efellf<hcift, bie SBetfelbepbungen p ben umgeben*
ben 2mbioibuen berfelben Slrt unb anberer Slrten, ftnb bei allen ©in*
plmefen oe rftie be n; unb biefe 23erftiebenheit m irft p n ä t f i auf bie
Functionen, meiterhin auf bie Formen jebeS einzelnen Organismus um*
bilbenb ein. SBenn ®efhmifter einer m e n f t l i t en F am^ c f<h°n ®°n
Slnfang an gemiffe inbiöibuelle Ungleitheüen geigen, bie mir als Folge
ber inbioibuellen (inbirecten) Shpaffung betrachten fönnen, fo erfteinen
unS biefelben noch meit mehr Oerfhieben in fpäterer SebenSgeit, mo
bie einzelnen © e ftm ifte r oerftiebene ©rfahrungen burchgemacht, unb
ftch oerftiebenen SebenSoerhältniffen angepafit hoben. Oie urfprünglich
angelegte 93erftiebenf)eit beS inbioibuellen ©ntmicfelungSgangeS mirb
offenbar um fo gröger, je länger baS Seben bauert, je mehr Oerftie*
benartige äußere Sebingungen auf bie einzelnen ^nbioibuen ©influfj
erlangen. OaS fönnen ©ie am einfachften an ben EOtenfchen felbfi,
fomie an ben h a u s ie re n unb ©ulturpflanjen nachmeifen, bei benen
©ie miüführlich bie SebenSbebingungen mobificiren fönnen. 3*®«
fBrüber, oon benen ber eine p m Slrbeiter, ber anbere p rn ^riefte t
erpgen mirb, entmicfeln ftch in förderlicher unb geiftiger S e p h u n g
ganj oerftieben; ebenfo jmei fjmnbe etne§ unb beffelben SBurfeS,
oon benen ber eine p m ^ogbhunb, ber anbere p m Äettenfmnb er*
pgen mirb. Oaffelbe gilt aber a u t ®on ben organiften ^nbioibuen
im Siaturpfianbe. SBenn ©ie j. 93. in einem lie fe rn * ober in einem
93utenmalbe, ber blojj auS 93äumen einer einzigen Slrt befiehl, forg*
faltig alle 93äume mit einanber oergleiten, fo ftnben ©ie allemal, bah
üon allen hunbert ober taufenb 93äumen n i t t gmei ^nbtoibuen in
ber ®rögc beS ©tammeS unb ber einzelnen Jbeile, in ber 3 o lü ber
3meige, 93tätter, f |!te f l$ u. f. m. oöllig übereinfiimmen. UebetaU
ftnben ©ie inbiöibuelle Ungleitheiten, melte p m J h £ü toenigftenS
blo§ bie Folge ber oerftiebenen SebenSbebingungen ftnb, unter benen
f t t olle 93äume entmicfelten. F * e ilit lägt f t t niemals mit 93cfiimmt*