©amen perüorbräcpte (unb e« gibt feine, bie fo menig erzeugt), fie in
20 3 af)ren f<pon eine SRiflion Jpbiüibuen geliefert hoben mürbe.
K a rm i n berechnete üom ©leppanten, ber ftd^ am tangfamfien üon
alten R e ife n p üermepren fcpeint, bafj in 500 Sauren bie {Racpfom*
menfcpaft eine« einigen Haares bereit« 15 URillionen ^nbiüibuen be*
tragen mürbe, üorauSgefept, ba§ jeber ©leppant mäprenb b e r e i t
feiner grucptbarfeit (üom 30. bi« 90. 3apre) nur 3 qSaar 3unge er*
jeugte. ©benfo mürbe bie 3 apl ber ÜRenfcpen, menn man bie mittlere
$ortpfIanzung«zapl ?u ©runbe legt, unb menn feine #inberniffe ber
natürlichen 2krmeprung im 2ßege ftünben, bereit« in 25 Saprenftcp
üerboppelt haben. 3 » jebem fphrpunbert mürbe bie ©efammtjaht ber
menfcplichen {ßeüölferung um ba« fechSzepufacpe gediegen fein, {Run
miffen ©ie aber, ba§ bie ©efammtzapl ber ÜRenfcpen nur fehr lang*
fam mach ft, unb bafj bie ßunahme ber {Beüölferuttg in üerfcpiebenen
©egenben fehr üerfcpieben ifi. Söährenb europäifcpe ©tamme fiep über
ben ganzen ©rbball au«breiten, gehen anbere ©tämrne, ja fogar ganze
Slrten ober ©pecie« be« SRenfcpengefchlecht« mit jebem 3 opre mehr
ihrem üölligen 2lu«fterben entgegen. SDie« gilt namentlich üon ben
Otothhäuten 2lmerifa§ unb üon ben 2llfuru«, ben fcpmarzbraunen ©in*
geborenen 2luflra(ien«. ©elbft menn biefe 23ölfer ftch reichlicher fort*
pflanzten, al« bie meifje -äRenfcpenart ©uropa«, mürben fte bennocp
früher ober fpäter ber lederen im Kampfe um’8 SDafein erliegen. 58on
allen URenfcpenarten aber, ebenfo mie üon allen übrigen Drgani«men,
geht bei meitem bie übermiegenbe UReprzapl m ber früheren Seben«§eit
P ©runbe. 2km ber ungeheuren URaffe üon keimen, bie jebe 2lrt
erzeugt, gelangen nur fehr menige mirflich p r ©ntmicfetung, unb üon
biefen menigen ifi e« mieber nur ein ganz fleiner S8 rucptheil, m e lie r
ba« Sitter erreicht, in bem er ftch fortpflanjen fann (23erg(. ©. 127).
2lu« biefem SRifmerpältnifj jmifchen ber ungeheuren Ueberjapl ber
organifcpen Äeime unb ber geringen 2ln p h l bon au«ermählten 3 n*
biüibuen, bie mirflich neben unb mit einanber fortbefiehen fönnen,
folgt m it {Rotpmenbigfeit jener allgemeine ftampf um’8 SDafein, jene«
befiänbige {Ringen um bie © fifie n j, jener unaufhörliche iffiettfampf
um bie ßeben«bebürfniffe, üon meinem ich 3 hnen bereit« im ftebenten
23ortrage ein IBilb entmarf. 3ruer Äampf um’8 SDafein ifi e«, melcher
bie natürliche 3 ü<ptung üeranlafjt, m e lie r bie 2ßechfelmirfung ber
Vererbung«* unb 9lnpaffung«erfcheinungen jücptenb benutzt unb ba*
burd) an einer bejtänbigen Umbilbung aller organifchen fo rm e n ar*
beitet. 2>mmet merben in jenem Äarnpf um bie ©rlangung ber notp*
menbigen ©jifienjbebingungen biejenigen ^nbiüibuen ihre {Rebenbuhler
beftegen, melcpe irgenb eine inbiüibuelle IBegünfiigung, eine üortheil*
hafte ©igenfchaft beftpen, bie ihren URitbemerbern fehlt, freilich
fönnen mir nur in ben mcnigfien fä lle n , bei un« näher befannten
Schieren unb {Pflan$en, un« eine ungefähre 25orfiellung üon bet un*
enbltcp complicirten 2öecpfelmirfung ber zahlreichen 2krhältniffe ma*
cpen, meldte alle hierbei in $rage fommen. SDenfen ©ie nur baran,
mie unenblich mannigfaltig unb üermicfelt bie {Beziehungen jebe« ein*
Zeinen SRenfcpen zu ben übrigen unb überhaupt p ber ihn umgeben*
ben 2lu|enmelt jtnb. {Sehnliche {Beziehungen malten aber auch Z&M
fepen allen Spieren rmb Pflanzen, bie an einem Orte mit einanber le*
ben. Sille mirfen gegenfeitig, actiü ober pafftü, auf einanber ein.
3ebe« Spier, jebe {Pflanze fämpft birect m it einer {Jlnzapl üon gdnben,
melcpe benfelben nach fidlen, mit {Raubtieren, parafttifepen SDl)teren
u. f. m. SDie sufammenfiehenben {pflanzen fämpfen mit einanber um
ben 23obenraum, ben ihre Söurjeln bebürfen, um bie nothmenbige
SRenge üon Sicht, Suft, $ euchtigfeit u. f- m. ©benfo ringen bie
Spiere eine« jeben {Bejirf« mit einanber um ihre fRaprung, SBopnung
u. f. m. ©8 mirb in biefem äufjerfi lebhaften unb üermiefeiten 5lampf
jeber noch fo fleine perfönlicpe Vorzug, jeber inbiüibuelle 2$ortpeil
rnöglicpermeife ben 2lu«f(plag geben fönnen, zu ©unfien feine« {ße*
ftper«. S)iefe« beüorjugte einzelne ^ubiüibuum bleibt im Kampfe
©ieger unb pflanzt ftch fo rt, mäprenb feine URitbemerber ju ©runbe
gehen, epe fte zur Fortpflanzung gelangen. SDer perfönlipe SSorjug,
melcperipm ben ©teg üerliep, mirb auf feine SRacpfommen üererbt,
unb fann burep meitere 2lu«bilbung bie Urfacpe zur {Bilbung einer
neuen Slrt merben.