g tu ^ e fü r ft<h allein im ©tanbe mar, ftch ju einem neuen Fnbibibuum
au?zubilben, fo muß biefelbe bagegen bei ber gefchlecptlichen Fort*
Pflanzung erfi burd^> einen anberen 3eugung?fioff befragtet merben.
3)er befruchtenbe männliche ©amen muß ftcf) erfi mit ber meiblichen
Keimzelle, bem © i, bermifchen, ehe ftch biefe? $u einem neuen 3nbi*
bibuum entmicfeln fann. SDiefe beiben betriebenen 3 eugung?fioffe,
ber männliche ©amen unb ba? meibliche © i, merben entmeber bon
einem unb bemfelben Fnbibibuum erzeugt (Hermaphroditismus) ober
bon jmei berfdjiebenen 3nbibibuen (Gonochorismus) (®en. SDtorph.
H., 58 — 59).
$>ie einfachere Form ber gefchle<htli<hen Fortpflanzung if i bie
3 m i t t e r b i l b u n g (Hermaphroditismus), ©ie ftnbet fiep bei
ber großen Stehrzahl ber Pflanzen, aber nur bei einer großen üJtinber*
Zapl ber $hiere, Z- B. bei ben ®artenf<hnecfen, ^Blutegeln, Dtegen*
mütmern unb bieten anbern Sßürmetn. 3 ebe? einzelne 2mbibibuum
erzeugt al? 3 t b i t t e r (Hermaphroditus) in ft cf) beibertei ©efcfüecht?*
ftoffe, © er unb ©amen. Bei ben meijien höheren Pflanzen enthalt
febe Blüthe fomohl bie männlichen Organe (©taubfäben unb ©taub*
beutet) al? bie meiblichen Organe (© tiffe l unb ^ruc^tfnoten). 3ebe
©artenfehneefe erzeugt an einer ©teile ihrer ®efcf)lecht?btüfe (gier, an
einer anbern ©amen. Siele 3 h>itter fönnen ftd) fetbfi befruchten; bei
anberen bagegen ifi eine ©opufation unb gegenfeitige Befruchtung
zmeier 3 h?itter nothmenbig, um bie ©er zur (gntmicfelung zu heran*
taffen, SDiefer leptere F a ll ifi offenbar fefjon ber Uebergang zur ®e=
fchle<ht?trennung.
$)ie ©e f<h le< h t? t re n n u n g (Gonochorismus), bie bermicfel*
tere bon beiben 5trten ber gef<hle<htti<hen3eugung, hat ftch offenbar erfi
in einer biet fpäteren 3 « t ber organifchen ©bgefchichte au? ber 3 mit*
terbitbung entmiefett. ©ie if i gegenmärtig bie allgemeine Fortpflan*
ZungSart ber höheren St^ierc, ftnbet ftch bagegen nur bei einer ge*
ringeren Slnjaht bon Pflanzen (z. B. manchen Sffiaffetpflanzen, Hydro-
cha ris, V a llisn e ria ) unb Bäumen (SBeiben, Rappeln). Febe? or*
ganifche Fnbibibuum al? 9 t i< ht zmi t ter (Gonochoristus) erzeugt in
ftch) nur einen bon beiben 3 eugung?fioffen, entmeber männlichen ober
meiblichen. $>ie meibl i chen Fnbibibuen hüben bei ben Schieren
©ier , bei ben pflanzen ben ©ern entfprechenbe 3 e i l en (©mbtpo*
blä?<hen bei ben *f3hanerogamen, Slr^egontumcentralzellen bei ben
höheren Krpptogamen). ®ie männlichen Fnbibibuen fonbern bei ben
g ie re n ben befruchtenben ©amen (© p e rm a ) ab, bei ben Pflanzen
b em© p e rma entfprechenbe Körperchen (^ßollenf örner ober B l ü t h e n *
f ia u b bei ben iPhnnerogamen, bei ben Krpptogamen ein ©perma,
melche? gleich bemfenigen ber meifien Schiere au? lebhaft bemegtichen,
in einer Flüfftgfeit fchmimmenben Fnben befieht).
©ine intereffante Uebergang?form bon ber gefchlechttichen 3 ett*
gung ju ber (biefer nächfifiehenben) ungef<hte<htli<hen Keimzellenbil*
bung bietet bie fogenannte ju n g f r ä u l i c h e 3 e u g u n g (Partheno-
genesis) bar, melche bei ben Fnfectenin neuerer 3 eit bielfach beob*
achtet morben ifi. hier merben Keimzellen, bie fonfi ben ©t'zellen
ganz ähnlich erfcheinen unb ebenfo gebilbet merben, fähig, Zu neuen
Fnbibibuen fid) zu entmicfeln, ohne be? befruchtenben ©amen? zu
bebürfen. $)ie merfmürbigfien unb lehrreichfien bon ben betfehie*
benen partpenogenetifchen ©rfepeinungen bieten un? biejenigen Fälle,
in benen biefelben Keimzellen, je nachbem fte befruchtet merben ober
nicht, berfchiebene Fnbibibuen erzeugen. Bei unferen gemöhnlichen
Honigbienen entfieht au? ben ©iern ber Königin ein männliche? 3 n *
bibibuum, menn ba? ©i nicht befruchtet mirb, ein meibtiepe?, menn
ba? ©i befruchtet mirb, eine ©rfheinung, bie f<hon bem Sl r i f iotele ?
belannt gemefen ju fein fcheint, bie aber neuerbing? erfi mieber boll*
fommen feftgeftellt mürbe. ©? zeigt ftch hier beutlich, baß in bet
Spat eine tiefe K lu ft zmifepen gefcplecptlichet unb gefcp(e<ht?lofer 3eu*
gung nicht ejifiirt, baß beibe Formen bielmehr unmittelbar zufammen*
hängen. Offenbar if i bie gefcplechttiche 3eugung, bie al? ein fo mun*
berbarer, tätpfelfiaftet Borgang erfcheint, erfi in fehr fpäter 3 eit au?
gemiffen Formen bet ungefcplechtlichen 3eugung herborgegangen.
Sßenn mir aber bei ber leiteten bie Bererbung al? eine nothmenbige