be^rüc^fcit überzeugt Ratten, befio lauter haben bie ©egner berfelbett
nach thatfd<hli^)en 93eroeifen bafür gerufen. diefelben ßeute, meld)e
fur$ nach bem ©rfd>einen oon 35 a r m i n ’ S SSerfe baffelbe fü r ein „bo*
benlofeS Phantafiegebäitbe," für eine „ttnüfüfjrlicbe ©peculation," für
einen „geifireichen $ra um " erf(arten, biefeiben laffen ftd) jcijt gütig
p ber ©rflärung herab, bafj bie SDefcenbengtfjeorie allerbingS eine
miffenfdjaftliche ,,.§>ppothefe" fei, kaÜ biefelbe aber erft noch „be*
mi e f e n " merben müffe. Sßenn biefe Steuerungen oon ßeuten ge*
fle h e n , bie nid)t bie erforberliche empirifch*phitofophif<he Silbung,
bie nicht bie n ö tig e n Äenntniffe in ber oergleichenben Slnatomie, ©m=
brpotogie unb Paläontologie befpen, fo läfjt man ftcp baS gefallen,
unb oermeift fie auf bie in jenen SBiffenfdmften niebergelegten Slrgu*
mente. SBenn aber bie gleichen Steuerungen oon anerfannten $ct<h*
männern gefchehen, oon ßehrern ber Zoologie unb Pota nif, bie hoch
üon SRedjtSmegen einen Ueberblicf über baS ©efammtgebiet ihrer Sßiffen*
fcfjaft beft^en feilten, ober bie mirflid) m it ben Spatfachen jener ge*
nannten 2ßiffenfd)aftSgebiete oertraut ftn b, bann meifj man in ber
3p at nicht, maS man b a p fagen fo ll! diejenigen, benen felbft ber
jetjt bereits gemonnene ©d>at$ an empirifd)er Paturfenntnifj nicht ge*
nügt, um barauf bie defcenbenjtheorie fieper p begrünben, bie mer*
ben auch burch feine anbere, etma noch fpäter p entbeefenbe 3patfad>e
Oon ihrer SBahrheit überzeugt merben. 3d> mufj ©ie h ^ r mieberhott
barauf pinmeifen, baf j al le g r o ß e n , a l l g eme i n e n ©ef epe
u n b a l l e um f a f f e n b e n © r f c h e i n u n g S r e i h e n b e r o e r f d ) i e *
benf ten b i o l o g i f c h e n ©e b i e t e e i n z i g unb a l l e i n burch
bie ©n tmi c f e l u n g S t h e o r i e (unb fpeciell burch ben biologifchen
dpeil berfefben, bie d e fc e n b e n jth e o rie )'e rflä rt u n b o e r f t a n b e n
me r b e n f ö n n e n , unb bajj ftc ohne biefelbe gänzlich unerflärt unb
unbegriffen bleiben, ©ie alle begrünben in ihrem i n n e r e n u r *
fach lich e n S u f a m m e n h a n g bie defcenbenjtheorie als baS größte
biologifdje 3 n b u c t i o n S g e f e j j . ©rlauben ©ie mir, 3 h nen fcpliefj*
lieh nochmal? alle jene 3'nbuctionSreihen, alle jene allgemeinen biolo*
g ifte n ©efepe, auf melchen biefeS umfaffenbe ©ntmicfelungSgefep
unumflöfjltd) feft ru h t, im gufammenhange p nennen:
1) d i e p a l ä o n t o l o g i f d j e © n tm i c fel ungS gefcpichte
ber O r g a n i s m e n , , baS fiufentoeife Sluftreten unb bie hiüorifd)e
^Reihenfolge ber oerfdpebenen Slrten unb Slrtengruppen, bie empiri*
fd>en ©efeije beS paläontologifipen SlrtenmechfelS, mte fte unS burch
bie PerfteinerungSfunbe geliefert merben, inSbefonbere bie f o r t *
fcfcrei tenbe d i f f e t e n . j i r u n g u n b P e r O o l l f o m m n u n g ber
Spier* unb Pflapengruppen in ben auf einanber folgenben Perioben
ber ©rbgefepichte.
2) d i e i n b i o i b u e l l e ©ntm i c f e l u n g S g e f c h i c h t e ber
O r g a n i s m e n , bie ©mbrpotogie unb äRetamorphologie, bie ftufen*
meifen Peränberungen in ber allmählichen SluSbübung beS ÄörperS
unb feiner einzelnen Organe, namentlich bie f o r t f c p i e i t e n b e d i f *
f e r e n j i r u n g u n b P e r O o l l f o m m n u n g ber Organe unb tö r *
perpeile in ben auf einanber folgenben Perioben ber inbioibuetlen
©ntmiefetung.
3) d e r i n n e r e u r f ä h l i t h e B u f am mc n b a n ö S t n i f c h e w
ber O n t o g e n i e u n b P h p t o g e n i e , ber ParalletiSmuS jmifpen
ber inbioibuetlen ©ntmicfelungSgefdüchte ber Organismen unb ber pa*
läontologifchen ©ntmicfelungSgefchichte ifuer Porfapren; ein ©aufal*
nejuS, ber burd) bie ©efepe ber P e r e r b u u g unb S l n p a f f u n g
thatfächtich begrünbet mirb, unb ber ftd) in ben SBorten pfammen*
faffen läfjt: d ie ganje Ontogenie mieberhott in großen Bügen nach ben
©efepen ber Pererbung unb Slnpaffung baS ©efammtbitb ber Php*
logenie.
4) d i e o e r glei cpenbe S l n a t omi e ber O r g a n i s m e n ,
ber PachmeiS oon ber mefentlichen Uebereinftimmung beS inneren
PaueS ber oermanbten Organismen, tro£ ber größten Perfcpiebenheit
ber äußeren $orm bei ben oerfpiebenen Slrten; bie ©tflärung ber*
felben burd) bie urfäcplicpe Slbhängigfeit ber inneren Uebereinftimmung
beS PaueS oon ber P e r e r b u n g , ber dufferen Ungleichheit ber ftör*
perform oon ber S l n p a f f u n g .