^ U t j t e r D o r t r a g »
$ererfimtg mtb ^ürt^flansung.
Stilgemeinbett ber (Sr61td)lett unb ber SSererfmng. Sluffnffenbe befonbere Stape*
rangen berfelben. SDSenfdjen mit toter, fecf)§ ober fteben gtngera unb 3 e^en» ©ta*
d)elfd)tt>etnmenfd)en. ©ererbung bou Ärantpeiten, namentlich bon ©eifteäfranffjeiten.
©rbfönbe. ©Midie 3Jtonard)ie. ©rbnbet. ©Midie latente unb @eeleneigenfd)af*
ten. SJEaterietle Urfadjen ber Sßererbung. 3ufcunmenl)ang ber ©ererfmng mit ber
goitpflanpng. Urjeugung unb gortpflanjung. Ungefd)(ed)tlid)e ober monogoue
gortpflanpng. SJtoneren. gortpflanpng ber Moneren unb ber SImoeben burcE)
©elbfltpeilung. ©ermebrung ber organifcpen Betten unb ber ©er burd) @etbfttl)ei<
tuug. gortpftanjung ber Ä’orotteu burd) S^eituug. gortpftanjung burd) knospen*
bitbuug, burd) ÄeimfnoSpenbitbuug unb burd) ÄeimjeKenbilbung. @efd)ted)ttid)e
ober nmpfjigone gfortpjtanpng. 3bbtterbitbung ober §ermapf)robiti§mu8. ®e*
fcf)led)t§trennung ober ©ouod)ori8mu8. 3ungfiautidje Beugung ober Sßartpenoge*
nefi§. üKateriette Uebertragung ber ©genfdjaften beiber ©tern auf ba§ Äinb bei
ber gefd)led)tlid)en fffortpflanpng. Unterfd)ieb ber Sßererbung bei ber gefcpled)ilid)ert
unb bei ber ungefd)led)tliä)en gmtpftanpng.
Steine Herren! 3118 bie formbilbenbe S a tu rfra ft, irelc^e bie oer*
fcpiebenen ©efialten ber Spier* unb ^flanjenarfen erzeugt, paben @ie
in bem lebten Sortrage nach ® a r m i n ’ 8 Si^corie bie n a t ü r l i c h
3 üdp t u n g fcnnen gelernt. 2ö ir üerftanbcn unter biefem 2lu 8brucf
bie allgemeine SBecpfelmirfung, melcpc im Kampfe um baS £)afein
Zmiftpen ber © r b l i c p f e i t unb ber S e r ä n b e r l i c p f ei t ber Orga*
niSmcn ftattfinbct; zmifrpen jmei pppjtologifcpen Functionen, melcpe
allen g ie re n unb ^fla n je n ctgentpümltch finb, unb mclcpe fiel) auf
anbere ßeben§tt)ätigfeiten, auf bie Functionen ber Fortpflanzung unb
©rnäprung zurücffüpren laffen. 3llle bie üerfetnebenen Formen ber
Organismen, melcpe man gemöpnliä) geneigt ijt , als QJrobuctc einer
Zmecfmäjjig tpätigen ©cpöpferfraft anzufepen, tonnten mir nad) jener
3 ücptung8tpeorie auffaffen als bie notpmenbigen QJrobucte ber zmeef*
loS mirfenben natürlichen 3 ücptung, ber unbemupten Söecpfelmirfung
gmifc^en jenen beiben ©igenfepaften ber Seränberlicpfeit unb ber ©rb*
liebfeit. Sei ber auperorbentlitpen SBicptigfeit, melcbe biefen ßebenS*
eigenfepaften ber Organismen bemgemäfj jufommt, muffen mir zu?
näcpfi biefelben etmaS näher in baS 2luge faffen, unb mir mollen unS
beute mit ber ©rbliebfeit unb ber Sererbung befebäftigen (©en. Storpp.
II., 170 — 191).
©enau genommen müffen mir unterfdjeiben jmifeben ber ©rb*
liebfeit unb ber Sererbung. 25ie ©r b l ie b f e i t (Atavismus) ifi bie
SererbungSfraft, bie F ö ^ i g f c i t ber Organismen, ihre ©igenfepaf*
ten auf ihre Sacpfommen bureb bie Fortpflanzung zu übertragen.
£)ie Sßer erbung (Hereditas) bagegen bezeichnet bie mitfliebe 2lu8*
Übung biefer Föbigfeit, bie tba t f äeb l i eb fiattfinbenbe Uebertragung.
©rbliebfeit unb Sßererbung finb fo allgemeine, alltägliche ©rfepei*
nungen, bah bie meiften Stenfcpen biefelben überhaupt niebt beaebten,
unb ba§ bie menigjten geneigt fin b , befonbere Dtefleponen über ben
Sßertb unb bie SBcbeutung biefet ßebenSerfcpeinungen anzufiellen.
Stan finbet eS allgemein ganz natürlich unb felbjioerjiänblieb, bap
jeber Organismus feines ©leieben erzeugt, unb bap bie Äinber ben
©Itern im ©anjen mie im ©injelnen ähnlich finb. ©emöpnlicp pflegt
man bie ©rblicpfeit nur in jenen Folien peroovzupeben unb zu befpre*
eben, mo fie eine befonbere ©igentpümlicpfeit betrifft, bie an einem
menfcpliipen 2 »nbmibuum, ohne ererbt zu fein, zum erfien Stale auf*
trat unb oon biefem auf feine SJtacpfommen übertragen mürbe. 2m
befonberS auffallenbem ©rabe zeigt fiep fo bie Sßererbung bei bejtimm*