fcßöpfe nacp biefem ißlane au§fütjrt, mie ein menfcplicpet 2lrcpiteft
fein SSaumetf. 2öenn felbp fo perbotragenbe S^aturforfc^er mie Sin *
n£, © Ub ie r unb af f ig , bie hauptbertreter ber bualipifeßen
©cpöpfungSßppotßefe, ju feiner genügenbeten 93orjleIIung gelangen
fonnten, fo wirb barauS am bepen bie Ungutängtic^Feit aller berje*
nigen.SBorpellungen ßetborgeßen, melcpe bie HJtannicpfaltigfeit ber
organifepen 9tatur auS einer folgen Schöpfung ber einzelnen Sitten
ableifen m ollen. @8 ßaben jmar einige Staturforßper, melcpe baS
miffenfcpaftlicp ganj Unbefriebigenbe biefer Sorfiellung einfaßen, bet*
fuept, ben SSegriff beS perfönlicpen ©Töpfer? burep benjenigen einer
unbemußt mirfenben feßöpferifepen 9taturfraft ju erfeßen; inbeffen ifl
biefer SluSbrucf offenbar eine bloße umfepreibenbe OtebenSart, fobalb
niept näßer gegeigt mirb, morin biefe iftaturfraft beftefjt, unb mie ftc
mirft. 3)aßet ßaben auep biefe lederen QSerfucfje butcßauS feine ©el*
tung in ber Söiffenfcßaft errungen. SSielmeßt ßat man pep g e n ö tig t
gefeiten, fobalb man eine felbßpänbige ©ntpeßung ber berfepiebenen
2ßier* unb iflflanjenformen annaßm, immer auf ebenfo biele ©cpö*
pfungSafte jurüefjugreifen, b.ß. auf übernatürliche (Singriffe beS ©cpö*
pfetS in ben ©ang ber SDinge, ber im Fiebrigen oßne feine -Dtitmir*
fung abläuft.
©egenäbet nun biefer öoHfiänbigen miffenfcpaftlicpen Unjuläng*
liepfeit aller ©cpöpfungSßppotßefen pnb mir g e lu n g e n , ju ben entge*
gengefeßten © n t m t cf e 1 u n g 8 1 ß e o r i e n bet OtganiSmen unfere 3u *
flucht ju nehmen, menn mir unS überhaupt eine miffenfcpaftlicp e 93or*
Peilung bon ber ©ntpeßung ber Organismen matten mollen. 2Bit
ftnb g e lu n g e n unb berppieptet baju, felbft menn biefe ©ntmicfelungS*
fßeorien nur einen ©Zimmer oon SBaßrfcßeinlicßfeit auf eine meeßa*
nifche, natürliche ©ntpeßung ber $ßier* unb ißflanjenarten fallen laf=
fen; um fo mehr aber, menn, mic ©ie feßenmerben, biefe Sßeorien
eben fo einfach unb fla r , als boüpänbig unb umfaffenb bie gefammten
Sßatfacpen erflären. Oiefe ©ntmicfelungStßeorien fmb feineSmegS,
mie pe oft fälfcplicß angefeben merben, miüfürlicße ©infälle, ober beliebige
©tjeugniffe ber ©inbilbungSfraft, melcpe nur bie ©ntftelmng
biefeS ober jenes eingelnen Organismus annäßernb ju erflären ber*
mögen ; fonbern fie fmb ftreng miffenfcpaftlicp begrünbete ïpeorien,
melcpe bon einem feften unb flaren ©tanbpunfte auS bie ©efammt*
peit ber organifepen Sîaturerfcheinungen, unb inSbefonbere bie ©ntfte*
hung bet organifepen ©pecieS auf baS ©infaeppe erflären, unb als
bie notßmenbigen folg en meepanifeper Ptaturborgänge naepmeifen.
2öie icp bereits im jmeiten Sortrage 3ßnen geigte, fallen biefe
©ntmicfelungStßeorien naturgemäß m it berjentgen allgemeinen Sßelt*
anfeßauung jufammen, melcpe man gemöpnlicß als bie einheitliche ober
mon ip i f c he, häufig aueß als bie meeßani feße ober caufale ju be*
geichnen pßegt, meil pe nur meeßanifeße ober n o t ßm e n b i g m i t *
fenbe U r f a c h ^ n (causae efficientes) ju r ©rflärung ber Utaturer*
jfeßeinungen in Qînfpruch nimmt, ©benfo fallen auf ber anberen ©eite
i bie bon unS bereits betrachteten übernatürlichen ©cßöpfungSßppotße*
fen mit berjenigen, bötlig entgegengefepten Söeltanfcßauung jufam*
Imen, melcpe man im ©egenfaß ju r erperen bie gmiefpältige ober bua*
; l i p i fche, oft aud) bie tel e ologi fcße ober bitale nennt; meil pe bie
| organifepen Utaturerfcßeinungen auS ber ffiirffam fe it jmecftßätiger ober
Umecf r n äßi g mi r fe n b e rUr fa cße n ( c a u s a e finales) ableitet, ©e*
rabe in biefem tiefen inneren 3ufammenßang ber berfepiebenen ©cpö*
pfungStßeorien m it ben ßöcßpen frage n ber ipßilofopßie liegt, fü r unS
bie Slnreigung ju ihrer eingeßenben Betrachtung.
£>et ©runbgebanfe, melcper allen natürlichen ©ntmicfelungS*
itßeorien notßmenbig ju ©runbe liegen muß, ip berfenige einer a l l *
mähl i chen ©n tmi c fe tu t tg a l le r ( a u ^ ber b o l l f o m m e n p e n )
O r g a n i sm e n auS einem einigen ober auS feßr menigen, ganj
[einfachen unb ganj unbollfommenen Urmefen, melcpe nicht burep
[übernatürliche ©chöpfung, fonbern burep U r z e u g u n g ober Slrcpi*
gonie (Generatio spontanea) auS anorganifeper SOtaterie entpanben.
Eigentlich pnb in biefem ©runbgebanfen gmei berfdjiebene Sorpelfun*
|gen berbunben , melcpe aber in tiefem inneren 3ufammenpang pepen,
Inämlitp erPenS bie SßorpeHung ber Urzeugung ober 9lr$igonie ber ur*
fprünglicpen ©tarnrnmefen, unb jmeitenS bie SSorpellung ber fortfeprei*