t o t s t e n unb B t o ^ f e i w b l ä t t r i g e o b e r SMc o tp le n . Oie
lefeteren ftnb jebenfallS nicht älter als bie Kreibejeit ober ßöchftenS bie
2lutecretajeit. ^Dagegen ftnb bie erfteren möglicherweife auch feßon
früher öorßanben gewefen. 2öir fennen rtämli^) eine Slnja^l »on
zweifelhaften unb nicht freier beftimmbaren fofftlen ipflanjenreften auS
b e r^ u ra je ti unb auS ber SriaSjeit, welche oon mannen SBotanifem
bereits fü r IDtonocotplen, oon anberen bagegen für ©pmnofpermen
gehalten Werben. ©etbfi in ben ©teinfoßlenfchicbten glaubte man
üftonocotplenrefte gefunben zu haben, bie ftd) aber neuerbingS als
Ueberbleibfel entweber oon SJtacftfamigen ober oon Jörnen ßerauSge*
ftellt haben. demnach feßeint eS feßt fteßer ju fein, baß bie Klaffe
ber SDecffamigen erft wäßrenb ber ©ecunbärzeit, unb zwar auS ben
©peabeen ober biefen näcßftoerwanbten fftaeftfamigen entftanben ift.
2öaS bie beiben klaffen ber $)edfamigen betrifft, SDtonocotplen unb
'Dicotplen, fo höben fteß entweber beibe Bloetge öuS einem gemein*
famen ©tammafte, ober bie 2)icotplen erft fpäter auS ben SOtonoi
totalen entmicfelt. BtbenfallS fielen in anatomifeßer SSejießung bie
lederen auf einet tieferen unb unoollfommeneren ©tufe als bie er*
fieren.
3Me Klaffe ber © i n t e im b l ä t t r i g e n o b e r © i n f a m e n *
1 a p p i g e n (Monocotylae ober Monocotyledones, auch Endogenae
genannt) umfaßt biefenigen Slumenpflanzen, beren ©amen nur ein
einziges Keimblatt ober einen fogenannten ©antenlappen (©otplebon)
beftßt. Beber SBlattfreiS ihrer Slume enthält in ber grofjen nfteßr*
ja h l ber p H e b r e i Slätter, unb eS ift fefjr waßrfcßeinlicb, baß bie
gemeinfame 2T?utterpflanje aller HJtonocoiplen eine regelmäßige unb
breizäßlige Slütße befaß. 2>ie Slätter ftnb meifienS einfach, oon ein*
fachen, graben ©efäßbünbeln ober fogenannten „BterOen" bureßzogen.
3 u biefet klaffe gehören bie umfangreichen Familien ber Sinfen unb
©räfer, Sitten unb ©cßwertlilien, Orcßibeen unb OioScoreen, ferner
eine Slnzaßl einheimifcher SBafferpflanzen, bie SBafferlinfen, Dtohr*
folben, ©eegräfer u. f. m. unb enblich bie pracßtoollen, ßöcßft ent*
midelten Familien ber Dlroibeen unb Ifknbaneen, ber Bananen unb
fpalmen. ©önjen ift bie SDtonocotplenflaffe troß aller formen *
mannicßfaltigfeit, bie fte in ber Sertiär^eit unb in ber ©egenwart ent*
micfelt ha t, oicl einförmiger . organifirt, als bie Oicotplentlaffe, unb
ciucß ißre gefcßicßtliche ©ntwictelung bietet ein oiel geringeres Bntereffe.
®a ißre oerfteinerten Üîefte meiftenS feßwer ju erfennen fin b , fo bleibt
bie $rage oorläufig noch offen, in welchem ber brei großen fecunbären
Beiträume, $riaS*, Bura* ober Kreibezeit, bie IDtonocotplen auS ben
©peabeen entftanben ftnb. ^ebenfalls ejiftirten fte in ber Kreibezeit
feßon eben fo ficher mie bie Dicotplen.
23iel größeres ßiftorifcßeS unb anatomifcheS Bntereffe bietet in ber
©ntwictelung ißrer untergeorbneten ©rupften bie zweite Klaffe ber
Oecffamigen, bfe 3 > o e i î e im b I â t t r i g e n o b e r B i o e i f a m e n *
l a p p i g e n (D icoty lae ober Dicotylédones, auch Exogenae be*
nannt). 3)ie Slumenpflan^en biefer klaffe beftßen, mie iß t Dtame
fagt, gewöhnlich zwei ©antenlappen ober Keimblätter (©otplebonen).
Oie ©runbjaßl in ber Bufömmenfeßung ihrer 23lütße ift gewöhnlich
nicht brei, wie bei ben meiften 2Jtonocotplen,-fonbern oier ober fünf,
ober ein 23ielfacßeS baoon. ferne r ftnb ißre Blätter gewöhnlich bößer
bifferenjirt unb mehr jufammcngefe|t, als bie ber DDtonocotplen, unb
üon getrümmten, üeräftelten ©efäßbünbeln ober „2lbern" bureßzogen.
3u biefer Klaffe gehören bie meiften Saubbäume, unb ba biefelbe in ber
Sertiärjeif fchon ebenfo wie in ber ©egenwart baS Uebergewicßt über
bie ©pmnofpermen unb $arne gewann, fo tonnten w ir baS ceno*
litßifcße B eitölter a u ^ als baS ber ßaubwälber bezeichnen.
Obwohl bie SRehrjahl ber Oicotplen ju ben höchften unb ooll*
tommenften ^ fla n je n gehört, fo fchließt ftd) hoch bie nieberfte Slbthei*
lung berfelben unmittelbar an bie IDîonocotplen an unb ftimmt mit
biefen namentlich barin überein, baß in ißrer 35Iütl)e Kelch unb 93lu*
mentrone noch nicht gefonbert ftnb. ÜBtan nennt fte baßer Kelch*
b l ü t f f i g e (Monochlamydeae ober Apetalae). Oiefe Untertlaffe
hat fteß junädtft entweber auS ben SDtonocotplen ober in Bufammen*
hang m it biefen auS ben ©pnmofpermen entmicfelt. ©S gehören ba*
hin bie meiften fäßchentragenben ßaubbäume, bie Wirten unb ©rlen