melcbe ©igenfcbaften oon beiben ©Item angenommen bat ; allein bie
©igenfcbaften beS SaftarbS ftnb ganj oetfebieben, je nach ber $ornt
ber tre u ju n g . ©o jeigen auch bie Stulattenfinber, meiere oon einem
©uropäer mit einer Negerin erzeugt merben, eine anbere S tiftu n g ber
©baraftere, als biejenigen Saftarbe, melcbe ein Sieger mit einer ©u*
topäerin erzeugt. Sei biefen ©Meinungen ber Saftarbjeugung ftnb
mir mie bei ben anberen oorber ermähnten SererbungSgefeben jejjt
noch nicht im ©tanbe, bie meebantfeben Urfa^en im ©injelnen nach*
jumeifen. 216er fein Staturforfcber jmeifelt baran, ba§ bie Urfacben
hier überall rein meebanifd), in ber Statur ber organifdjen Staterie
felbft begrünbet ftnb. SSenn mir feinere UnterfucbungSmittel als un*
fere groben Sinnesorgane unb beten #ütfSmittel batten, fo mürben
mir jene meebanifeben Urfacben erfennen, unb ftdterlicf) auf bie cbemi*
f<ben unb fofjrjftfalifcben (Sigenfcfiaften ber Staterie, auS melcber ber
DrganiSmuS befielt, jutütfführen fönnen.
20S ein fünftes ©efe£ müffen mir nun unter ben ©Meinungen
ber eonferoatioen ober erbaltenben Sererbung noch baS ©e fe f s b e r
a b g e f ü r j t e n o b e r o e r e in fa e b te n S e r e r b u n g anfü'bren.
$>affelbe ijt febr m is tig für bie ©ntbrpologie ober Dntogenie, b. b-
für bie ©ntmi(felungSgefcbi<bte ber organtf<ben-3nbioibuen. 28ie i<b
bereits im erften Sortrage (©. 9) ermähnte unb f t ater noch auSfübr*
ti<b ju erläutern habe, ifi bie D n t o g e n i e ober bie ©ntmicfelungS*
g e lie bte ber 3 nbioibuen meiter nichts als eine furje unb fcbnelle,
bur<b bie ©efe£e ber Sererbung unb Slnpaffung bebingte Sßteber*
bolung ber $ b 9 1 o g e n i e, b. b- ber paläontologifcben ©ntmicfelungS*
gefehlte beS ganjen organifeben ©tammeS ober $ b b lum , P toel*
<bem ber betreffenbe Organismus gehört. Sßenn ©ie j. S. bie inbi=
oibueKe ©ntmicfelung beS SStenfcben, beS Slffen, ober irgenb eines
anberen höheren ©äugetbiereS innerhalb beS StutterleibeS Dom ©i
an »erfolgen, fo ftnben © ie , baf? ber auS bem ©i entftebenbe te im
ober ©mbrpo eine Steibe Don febr oerfibiebenen formen burcbläuft,
me(<be im ©anjen übereinftimmt ober menigjtenS parallel ifi mit ber
$ormenteibe, meldbe bie biftorifebe Sorfabrenfette ber höheren ©äuge*
tbiere unS barbietet, ß u biefen Sorfabren gehören gemiffe ftifebe,
9lmf>l)ibien, Seutelthiere u. f. m. Sllletn ber SaralleliSmuS ober bie
Uebereinfiimmung biefer beiben ©ntmicfelungSreiben tft niemals ganj
Dollfiänbig. Sielmehr ftnb in ber Dntogenie immer öücfen unb
© p riin g e , melcbe bem SluSfall einzelner ©tabien ber Q3^t)Iogcnie ent*
fpreeben. 2ßie $ r i p S t ü I l e r in feiner ausgezeichneten ©chrift
„ g ü r D a r m i n " 16) an bem Seifpiel ber ©rujfaceen ober trebfe
Dortrefflitb erläutert hat „mirb bie in ber inbioibuellen ©ntmicfelungS*
gef<bi<bte erhaltene gerichtliche Urfunbe allmählich oermtfebt, inbem
bie ©ntmicfelung einen immer geraberen 28 eg Dom ©i jum fertigen
Schiere einfcblägt." Diefe Sermifcbung ober Slbfürjung mirb bureb
baS ©efejj ber abgefürjten Sererbung bebingt, uttb ich tnill baffelbe
hier beShalb befonberS heroorheben, meil eS Don grofjer Sebeutung
für baS Serftänbniji ber ©mbrpologie i f i , unb bie anfangs befrem*
benbe Jhatfache erflä rt, bajj nicht alle ©ntmicfelungSformen, melcbe
unfere ©tammeltern burcblaufen haben, in ber ^ormenreihe unferer
eigenen inbioibuellen ©ntmicfelung no<b ftchlbar ftnb.
Den bisher erörterten ©efejjen ber erbaltenben ober conferoa*
tioen Sererbung flehen nun gegenüber bie SererbungSerfcheütungen
ber jmeiten Oteihe, bte ©efef jeber f o r t f e b r e i t e n b e n o b e r p r o *
g r e f f i o e n S e r e r b u n g . ©ie beruhen, mie ermähnt, barauf, ba§
ber Organismus nicht allein biejenigen ©igenfcbaften auf feine Stach*
fontmen überträgt, bte er bereits oon ben Soreltern ererbt hat, fonbern
auch eine Slnjahl oon benjenigen inbioibuellen ©igentbümlichfeiten,
melcbe er felbft erftmährenb feines SebenSermorben hat. Die Slnpaffung
oerbinbet ft<b bie* bereits mit ber Sererbung. (®en. Siorpf). I I , 186).
Unter biefen mistigen ©rfepeinungen ber fortfebreitenben ober
progrefftoen Sererbung fönnen mir an bie ©piije als baS allgemeinfte
baS © e f e j j b e r a n g e p a f j t e n ober e rm o r b e n e n S e r e r *
b u n g pellen. Daffelbe befagt eigentlich meiter SticbtS, als maS ich
eben febon auSfpracb, bafj unter befimmten Umpänben ber Organ iS*
muS fähig ijt, alle ©igenfebaften auf feine Stacbfommen ju oererben,
melcbe er felbft erft mährenb feines ßebenS bur^i Slnpaffung ermorben