m irft eine jmeitc formbilbenbe Ä raft gerabeju entgegen. SDtefe ä u *
ßere © e f t a l t u n g S f r a f t ober ben äußeren 93ilbungStrieb fönncn
m it bet ben Ärßfiallen ebenfo gut tüte bei ben Organismen als 91 n *
R a f f u n g bezeichnen, s ffiß if Ärt)ftallinbiüibuum muh t t ’ mäßrenb
feiner ©ntfießung ganz ebenfo toie jebeS organifche ^nbiüibuum ben
umgebenben ©inflüffen unb ßjiftenjbebingungen ber 9lufjenmelt unter*
merfen unb anpaffen. 3 n ber SL^at iji bie $orm unb ®röße eines
feben $tt)fiaüeS abhängig üon feiner gefammten Umgebung, z. 23. üon
bem ©efäß, in metihem bie ÄrpftaUifation ftattfinbet, üon ber 2 ent*
pcratur unb üon bem ßuftbrucf, unter melchem bet Ärpftall ficß
hübet, üon ber 9tnmefenheit ober 9tbmefenheit ungleichartiger Körper
u. f. m. S)ie $o tm febeS einzelnen KrpftalleS ift bafter ebenfo toie
bie gorm jebeS einzelnen Organismus baS Oiefultat ber ©egenmit*
fung zweier einanber gegenüber ftehenber ^actoren, beS in n e r e n
33itbungStriebeS, ber burch bie cßemifche ©onftitution ber eigenen
SStaterie gegeben i f l , unb beS ä u ß e r e n 93ilbungStriebeS, melcßet
burch bie ©inmirfung ber um g e b e n b e n SJtaterie bebingt ift. 93eibe
in Sßecßfelmitfung ftehenbe ©eftaitungSfräfte finb im Organismus
ebenfo mie im Krpjtall rein mechanifcher Statur, unmittelbar an bem
©toffe beS Körpers haftenb. 2öenn man baS 9ßa<hStßum unb bie
©efialtung ber Organismen als einen SebenSprojeß bezeichnet, fo
fann man baffelbe eben fo gut üon bem ftch bilbenben Krpfialt be*
hausten. ®ie teteologifche Staturbetrachtung, meiste in ben organi*
Z e n $otnten jmecfntäßig eingerichtete ©chöpfungSmafcbmen erblicft,
muß folgerichtiger Jöeife biefetben auch in ben Krpjtallformen aner*
fennen. Oie Unterfcßiebe, rnelche ftch jmifcßen ben einfacßften orga*
nifchen 3 nbiöibuen unb ben anorganifchen Krpflaüen üorftnben, ftnb
burch ben f eften 9lggregatzujianb ber legieren, burch ben f e f t f l ü f *
f ig en ßuftanb ber erfieren bebingt. 3m Uebrigen ßnb bie bemitfenben
Urfachen ber ¥ beiben üotlfiänbig biefelben. ©anz befonbetS
Har brängt f Z Sßnen biefe Ueberzeugung auf, menn ©ie bie ßöchft
metfmürbigen ©rfcheinungen üon bem 9Ba<hStßum, ber Slnpaffung
unb ber „Söechfelbezießung ober (Korrelation ber Sßeile" bei ben ent*
fießenben Krpftaöen mit ben entfprechenben ©Meinungen bei ber
©ntfießung ber einfachen organifchen 3nbioibuen (Stoneren unb
ßeüen) üergleichen. Oie Slnalogie stoifdjerr 93eiben ift fo groß, baß
tüirflich feine fcßarfe ©renje zu Rieften ift. 3 n meiner genereüen
JD^orptjologie ßabe Z f)ierfüt eine 9lnzaßl oon fchtagenben X^atfac^en
angeführt (®en. iDtorpß. I? 146, 156, 158).
Sfiknn ©ie biefe „ © i n ß e i t b e r o r g a n i f c h e n u n b a n o r *
g a n i fc h e n S t a t u r " , biefe mefenttiche Uebereinfiimmung ber Orga*
niSmen unb 9tnorgane in © to ff, $orm unb K raft ftch lebhaft üor
9lugen halten, menn ©ie ftch erinnern, baß mir nicht im ©tanbe ftnb,
irgenb toelche funbamentalen Unterziehe imfötn biefen beiberlei
Körpergtuppen fejtzuftellen (mie fte ftüßerßin allgemein angenommen
mürben), fo üerliert bie gtage üon ber Urzeugung feßr üiel üon ber
©chmierigfeit, melcße fte auf ben erften Slicf zu ßaben feßeint. ©S
mirb unS bann bie ©ntmicfelung beS erften Organismus auS anorga*
nifcßer SJtaterie als ein üiel leichter benfbater unb üerjtänblicher $ ro *
ceß erZeinen, als eS biSßer bet g a lt mar, mo man jene fü n Z Z e
abfolute ©cßeibemanb zmifchen org an iZ er ober belebter unb anorga*
nifchet ober leblofer Statur aufrecht erßielt.
«Bei bet $tage üon ber U r z e u g u n g o b e r 9 l r c ß ig o n ie , bie
mir feßt befiimmter beantmorten fönnen, erinnern ©ie ftch gunäcßjt
baran, baß mir unter biefem ^Begriff ganz aügemein bie e t t e r n l o f e
3 e u g u n g e in e s o r g a n i f c h e n 3 n b i ü i b u u m 8 , bie ©ntfte*
hung eines Organismus unabhängig oon einem elterlichen ober zeu*
genben Organismus üerfteßen. 3 n biefem ©inne ßaben mir fräßet
bie Urzeugung (Archigonia) ber ©Iternzeugung ober Fortpflanzung
(Tocogonia) entgegengefept (© . 141). Sei ber leßtercn entjteßt baS
organiZe 3nbiüibuunt baburcß, baß ein größerer ober geringerer
Sßeil üon einem bereits befteßenben Organismus ftch ablöft unb felbft*
ftänbig1 meiter mäcßft (®en. SJiorpß. I I , 32).
93on ber Urzeugung, mel<he man auch oft als freimütige ober
u rfprü ng lZ e 3eugung bezeichnet (Generatio spontanea, aequivoca,
p rim a ria e tc .), müffen mir zunächft zwei mefentließ üerfeßiebene Sitten