384 Aatüvlidjes uttb tünftiidjes ©yftern be8 £l)terretd)8.
fereS 3 « h tu n b e rt8 in ber oergleitenben Anatomie unb Dntogenie
bebingt. S)ie ÄlafftftcationSöerfute beS oorigen 3ahthunbert8 be»
megten ftc^) faft fäm m tlit noch in ber 23abn beS fü n ftlite n ©pfiemS,
zuerfl ( J a r l S i n n 6 in ftrengcrer $ovm aufgefleüt hatte.
S>a8 fü n filite ©pftern unterfc^eibet f i t non bem natürlichen mefent»
l i t b a b u r t , bafj eS nicht bie gefammte Organifafion unb bie in»
nere, auf ber ö lutSoe rmanb tftaft beruhenbe $ormoermanbtftaft
ju r ©runblage ber ©intbeilung m a t t , fonbern nur einzelne unb ba=
ju meijl n o t ä u fje rlite , leicht in bie Augen fallenbe IDterfmale,
©o un terftieb S in n e feine 24 klaffen beS tfla n z e n re itS mefentlit
nach ber 3 a f)l, Gilbung unb Aerbinbung ber ©taubgefäfje. ©benfo
unterftieb berfelbe im 3;i)ierreidhe fe t§ klaffen mefentlich nach ber
S3efch)affenf)eit beS Herjen8 unb beS öluteS. S)iefe fe t§ klaffen ma»
ren: 1. bie S ä u g e tie re ; 2. bie 93öget; 3. bie Amphibien;’ 4. bie
$ i f t e; 5. bie ^nfecten unb 6. bie SBürmer.
£>iefe fe t§ SL^ierflaffen S i n n 6 ’ 8 ftnb aber feineSmegS üon
gleichem SBerthe, unb eS mar fchon ein mis tig er $ o r t f t r it t , als Sa»
mard! ju ©ttbe beS oorigen ^a h tu n b e rtS bie Pier erjien klaffen als
Sßi rb e l th ie re (Vertebrata) zufammenfafjte, unb biefen bie übrigen
Slnere, bie Jmfecten unb Söürmer Sin nA’ S, als eine jmeite Haupt»
abtheilung, als UBi rbel lofe (In v e rte b ra ta ) gegenüberjtellte. ©igenf»
l i t griff Samarcf bamit auf ben 93ater ber A a tu r g e f t it ie , auf
A r i f io te leS ju rü tf, melcher biefe beiben großen Hauptgruppen be»
reitS unterftieben, unb bie erfieren S l u t t h t e r e , bie lederen ö l u t »
l o fe genannt hatte.
S)en nächften großen {yortfd)ritt p m natürlichen ©pfiem beS
Sth)ierrei<h§ traten einige Oecemtien fpäter jmei ber oerbienfioolljlen
3oologen, (Sari © r n j i ö ä r unb © e o r g e ©Ubier . Sßie fchon
früher ermähnt mürbe, ftellten biefelben fajt gleichzeitig, unb unab»
hängig bon einanber, bie ^Behauptung au f, baß mehrere grunbber»
fchiebene Hauptgruppen im 3:hterrcich) ju unterfteiben feien, bon be»
nen jebe einen ganz eigentümlichen öauplan ober SppuS beftße.
(Aergl. oben © . 42 , 43). 3 n jeher biefer Hauptabteilungen giebt
S)ie toter $l)toen be« £t)ierretd)8 bon 33är unb Subter. 385
e? eine baumförmig berjmeigte «Stufenleiter bon fehr einfachen unb
unbollfommenen bis ju h $ t f t jufammengefehten unb entmicfelten $or»
men. S)er A u S b i l b u n g S g r a b innerhalb eines jeben SppuS $
ganj unabhängig bon bem eigentümlichen ö a u p l a n , ber bem St)»
puS als befonberer Sharafter zu ©tunbe liegt. S)iefer „SppuS" mirb
b u r t baS eigentümliche SagerungSocrhältniß ber m ittig fte n Äörper»
te ile unb bie AerbinbungSmeife ber Organe befiimmt. S>et AuS*
bilbungSgrab bagegen ijt abhängig bon ber mehr ober meniger meit»
gehenben Arbe its teilung ober SDifferenjirung ber Alafliben unb Dr»
gane. SDiefe außerorbentlit m ittig e unb fru ttb a re 2tee begrünbete
«Bär, m e lte r f t t auf bie inbibibuelle ©ntmicfelungSgeftitte ber
Siliere fiüßte, biel flarer unb tiefer als © u o i e r , m e lte r f t t bloß
an bie Diefultate ber bergleitenben Anatomie hielt. S )o t erfannte
meber biefer n o t jener bie maßre U rfa te jenes merfmürbigen Aer»
hältniffeS. S)iefe mirb unS erft b u r t bie £>efcenbenzteorie enthüüt.
©ie zeigt unS, bafj ber gemeinfame S p p uS ober Aauplan b u r t bie
A e r e r b u n g , ber ©rab ber A u S b i l b u n g ober ©onberung bage»
gen b u r t bie A n R a f f u n g bebingt ifi. (®en. Atorpß. n , 10).
©omohl A ä r als © u o i e r unterftieben im Shierre it ö te r t>er»
| ftiebene Sppen ober Aaupläne unb te ilte n baffelbc bem entfpretenb
| in Pier große Hauptabteilungen (3meige ober Greife) ein. S)ie
erfte oon biefen mirb b u r t bie © i r b e l t h i e r e (V erteb rata) gebil»
bet, m e lte bie oier erften Älaffen S i n n e ’ 8 umfaffen: bie ©äuge»
tfnere, Aögel, Amphibien unb $ i f t e- &en zmeiten SppuS bilben bie
© l ie b e r t h i e r e (A rtic u la ta ), melte bie ^ufecten 8 i n n 6 ’ 8, alfo
bie eige nsten ^nfecten, bie Saufenbfüfje, ©pinnen unb Ärebfe,
aujjerbem aber a u t einen großen Sheil ber ABürmer, inSbefonbere bie
geglieberten iffiürmer enthalten. S)ie britte Ha up ta bteilun g umfaßt
bie S B e i t t h i e r e (Mollusca): bie Pulpen, ©tneefen, HJtufteln,
unb einige permanbte ©ruppen. S)er oierte unb le^te ÄreiS beS Shier»
re itS c n b lit t «u§ ben öerftiebenen © t r a h l t h t e r e n (Radiata)
Zufammengefe^t, m elte f t t auf ben erften ölief oon ben bret Porher»
gehenben Sppen b u r t t ve „fira h lig e ", blumenähnlite Äörperform
«paedfel, 5RatütIii^e @^6pfung«sfW<ä)tC' 2?