514 Uratenfd) (gemeinfame ©tcmunfonti aller 9Jien|d)enai'ten).
fd)ief nad) öorn gerietet ftnb, unb © r a b j ä h n e r (O rth og nathi),
bei benen bie lie fe t wenig tmrfpringen, unb bie QSorber§ä|)ne fenfvedE)t
fielen. ©nblid) lann man nad) ber -fmarbilbung als jmei groffeffaupt»
g ru b e n Sßo 11t )aar ige (Ulotriches) unb ©cp l i chthaar ige (Lis -
sotriches) unterfdjeiben. Son ben §et)n angenommenen Stenfcpen»
arten mürben t)ict p r Seifte ber 2ßollf)aarigen unb fedjS p r Oteifje ber
©cplichihaarigen gehören. 3nr Sügemeinen fiepen bie wottpaarigen
unb bie fdnefpfmigen Stenfcpcn auf einer Diel tieferen GüntmicfelungS»
ftufe, unb ben 51ffen Diel näher, als bie fd)iid)tl)aarigen unb bie gerab*
ppttigen Stettfcpen. dagegen ftnben ftd) ßangföpfe nicpt allein bei
allen wollpaarigen, fonbern aud) bei Dielen fcplichthaarigen Slenfcpen
twr, obwohl pier Stittelföpfe unb Äurjföpfe überwiegen.
Die erfieSienfchenart mürbe berlcingft auSgefiorbeneUrmenfcp
(Homo primigenius ober Pithecanthropus primigemus)bilben, ben
mir nad) ber einheitlichen ober monopppletifchen Defcenbenp^ppotbefe
als bie unmittelbare UebergangSform üom menfchenäpnlichfien Sffen
p m Sienfcpen unb als bie gemeinfame ©tammform aller übrigen
3Jtenfd>enarten p betrauten hätten (Sergl. S£af. Y I I I ) . Sei ber aufjer»
orbentlicpen Sepnlichfeit, welche ftd) jmifcpen ben nieberften Wotlpaa*
rigen SSenfcpen unb ben pöchfien Stenfcpenaffen felbft je^t nod) erpal»
ten pat , bebarf eS nur geringer ©inbtlbungSfraft, um fiep pufcpen
Seiben eine oermittelnbe 3toifd)enform unb in biefer ein ungefähres
S tlb öon bent muthmaflichen Urmenfdjen ober Sffenmenfchen b o rp *
fieüen. Die ©cpäbelform beffelben mirb fet>r tangföpfig unb fcpief»
p p n ig gemefen fein, baS $ a a r mollig, bie -Hautfarbe bunfel, bräun»
lief) ober fd)Wärjltd). SDie Sepaarung beS ganzen ÄörperS mirb bicp*
ter als bet allen jefjt lebenben Stenfcpenarten gemefen fein, bie Srmeitn
Serpältnifj länger unb jiä rfe r, bie Seine bagegen fürjer unb bünner,
mit ganj unentmidelten Sßaben; ber ©ang nur halb aufredjt, mit
fia rf etngebogenett Änieen. Son ben jept ejiftirenben gefdlänbern fann
allen belannten Snpicpen nad) Weber Smerifa, nod) Europa, noch
Sufiralien bie <f>eimatp btefeS Urmenfcpen, unb fontit bie Urheimath
beS 21tenfd)engefd)ted)tS überhaupt gemefen fein. Sielmehr beuten bie
2ßoüt)aarige unb fd)ttd)tl)aarige SDienfdjett. Uvmenfdjen. tpapuaS. 515
meijien Snpidjen auf baS fübltcpe Elften. Sielleicht toar aber audj
baS öftlidpe S frifa ber D r t, an welchem p e r fi bie ©ntficpung beS Ur*
menfcpen auS ben menfchenäpnlichfien Sffen erfolgte; melleicht aud)
ein je£t unter ben ©piegel beS inbifdpen DceanS oerfunfener Kontinent,
meid)« ftd) im ©üben beS jepigen SftenS einerfeitS öfilid) bis nach ben
©unba»3nfeln, anbrerfeitS meftlid) bis nad) SiabagaSlar unb S frifa
erftrecfte. Sßaprfcheinlich entmidelten ftd) auS biefer Urmenfthenart
burd) natürliche 3üd)tung DerfdE)iebene, unS unbefannte, jept längji
auSgefiorbene Stenfcpenarten, oon benen $w et am meijien bmergente,
eine mo l l p a a r i g e S r t un b ei ne f cpl i cht pa ar ig e S r t , im
stampf um’S Dafein über bie übrigen ben ©ieg baoon trugen, unb
bie ©tammformen ber übrigen Stenfcpenarten mürben. Der moKpaa*
rige 3meig breitete ftd) p n ä d jfi füblid) beS SequatorS auS, inbem er
ftd) theilS nad) Djien (nad) Neuguinea), theilS nad) SBefen (nach ©üb»
afrifa) hinüberwanbte. 2)er fd)lid)thaarige 3ü)etg bagegen manbte
ftd) hauptfäd)lid) nad) Sorben unb beöölferte p n ä ^ f t 5lften; ein Sthcü
beffelben mürbe aber nad) Suftralien oerfd)lagen, unb erhob ftd) h i«
nur wenig über bie tiefe ©tufe ber urfprünglichen Silbung.
Sille heute noch lebenben m o l l h a a r i g e n S ö l f e r (Ulotriche s)
ftnb auf einer Diel tieferen ©tufe ber SluSbilbung flehen geblieben, als
bie meiften fehhehthaarigen. ©ie alle haben bie langlöpftge nnb fepief»
phnige ©chäbelform unb bie bunfle Hautfarbe beibepalten. ®er ur*
fprünglichen ©tammform beS mollhaarigen SlfteS in mancher S e p »
pung am nächflen fleht oielleichtberf)Japua»9Senfch oberSegr i to
(Homo papua), Welcher prftreut auf einzelnen 3nfelgruppen beS füb»
aftatifd)en unb beS auftralifchen SlrchipelaguS lebt, auf Neuguinea,
Seubritannien, ben ©alontonSinfeln u. f. w. Such ^ie fürjlid) auSge*
ftorbenen Semohner oon Tasmanien (SanbiemenSlanb) gehörten hier*
her. Die Hautfarbe ifi fd>marj ober fchmarjbraun, baS Haupthaar
meiflenS eine mächtige mollige iflerüde. SBälprenb einige S te ig e bie*
fer üftenfehenart ftch in Der^ältni§mä§ig h°liem ©rabe ber Kultur p *
gängig gezeigt haben, ftnb anbere bagegen auf ber niebrigfien ©tufe
ber 2Setifd)heit fiepen geblieben.