jeugt aber nic^t eine Betänberung beS Organismus felbfi, fonbern eine
Beränberung feiner Bachfommen. 9Kan fann baS nic^t als Vererbung
bezeichnen, meil ja nicht eine im elterlichen Organismus oorpanbene
©genfepaft als folcpe erblich auf bie Bacpfommen übertragen mirb. 23iet=
mepr tr itt eine Bbänberung, melcpe ben elterlichen Organismus betraf,
abernicbtmabrnebmbar afficirte, erji inber eigenttjümlicfjen Bilbung feinet
Bacpf ommen mir!fam unb offen p Sage. Blob ber Bnfiob p biefer neuen,
eigentümlichen Bilbung mirb burep baS © ber DButter ober burep ben
Samenfaben beS BaterS bei ber go rtp flan pn g übertragen. Oie Beubil*
bung if i im elterlichen Organismus bloß ber B iö gl ich f e i t nach (po-
te n tia ) Dotpanben; im finbücpen mirb fte p r BJirflicpfeit (actu).
Bßäprenb man biefe febr michtige unb fept allgemeine (Srfdjeinung
bisher ganj Dernacpläfftgt hatte, mar man geneigt, alle mahrnehm*
baren Bbänberungen unb Umbilbungen ber organifchen form en
als BnpaffungSerfcpeinungen ber jmeiten Oteipe p betrachten, ber*
jenigen ber unmittelbaren ober b i r e c te n (actuellen) Bnpaffung.
OaS Sßefen biefer BnpajfungSgefepe liegt barin, ba§ bie ben Orga*
niSmuS betreffenbe Beränberung (in ber (Ernährung u. f. m.) bereits
in beffen eigener Umbilbung unb nicht erji in berjenigen feiner Bacp=
fommen fleh äujjert. hierher gehören alle bie befannten ©fepeinun*
gen, bei benen mir ben umgefialtenben © nflup beS ÄltmaS, ber Diap*
ru n g , ber (Erziehung, Oteffut u. f. m. unmittelbar an ben betroffenen
3 nbioibuen felbji in feiner 2öirfung oerfolgen fönnen.
2öie bie beiben ©fcpeinungSreipen ber conferoatioen unb ber
progtefftoen Vererbung trojj tpreS principiellen UnterfchiebeS Dielfacp
in einanber greifen unb fiep gegenfeitig mobifteiren, Dielfach p fam *
menmirfen unb jt<p burepfreujen, fo gilt baS in noch höherem Blabe
oon ben beiben entgegengefepten unb hoch innig pfammenpängenben
©fcpeinungSreipen ber inbirecten unb ber birecten Bnpajfung. ©nige
Baturforfcper, namentlich O a rm i n unb (Ear l B o g t , fchreiben ben
inbirecten ober potentiellen Bnpaffungen eine Diel bebeutenbere ober
felbji eine fa ji auSfchliepliche Söirffamfeit p . Oie Bteprppl ber Dia*
iurforfcher aber mar bisher geneigt, umgefeprt baS #auptgemicpt auf
bie SBirfung ber birecten ober actuellen Bnpaffungen p legen. 3 $
palte biefen S treit oorläufig für ziemlich unnüp. B u r feiten ftnb mir
in ber Sage, im einzelnen BbänberungSfalle beurtheilen fu fönnen,
mieoiel baDon auf Rechnung ber birecten, toieoiel auf Becpnung bet
inbirecten Bnpaffung fömmt. 2ßir fennen im ©anjen biefe auperor*
bentlich mistigen unb Dermicfelten Berpältnijfe noch Diel p menig,
unb fönnen baper nur im Allgemeinen bie Behauptung auffiellen,
ba§ bie Umbilbung unb Beubilbung ber organifchen form en e n tme *
be r blop ber birecten, ober blofj bet inbirecten, ober enblich brittenS
bem Bufflnunenmirfen ber birecten u n b ber inbirecten Anpaffung
ppfchreiben ifi.