320 Stöfiammung aller mefyrjelligen Organismen bon einjeHigen.
f<hen Gsntmicfelung feiner SSorfafjrenfette, fo formen mit barauS ju=
nächfi m it Dotier Sicherheit ben ebenfo einfachen als bebeutenben Schluß
jie^en,ba§ a l leme h r z e l l ig e n S p i e r e u n b tpf la n § e n u r f p r ü n g =
lieh b o n e in h e l l ig e n O r g a n i sm e n abf l ammen. S)ie uralten
primorbialen 23orfaf)ren beS ÜDtenfchen fo gut mie aller anberen Siliere
unb aller auS Dielen Bellen hufammengefejjten ^ fla njen mären einfache,
ifo lirt lebenbe Betten. S)iefeS unfdjäjjbare ©eheimniß beS organi*
f<hen ©tammbaumS mirb unS burd) baS @i ber Siliere unb burch
baS „Keimbläschen" ber fftflanjen mit untrüglidjer Sicherheit Der*
rafften. SBenn bie ©egner ber Slefcenbenjflieorie unS entgegenhalten,
eS fei munberbar unb unbegreiflich, baff ein äußerft comfiticirter Diel*
jelliger Organismus auS einem einfachen einhelligen Organismus
im Saufe ber Beit berDorgegangen fei, fo entgegnen mir einfach, baß
mir biefeS unglaubliche 2Bunber jeben Slugenblicf Dor unS fehen unb
mit unferen 2lugen Derfolgen fönnen. S)enn bie (Smbrtmlogie ber
Shiere unb fßftanhen führt unS in fü n fte r Beit benfetben Vorgang
greifbar Dor 2Iugen, m e lie r im Saufe ungeheurer Beiträume bei ber
(Sntfiehung beS ganzen ©tammeS ftattgefunben hat.
Stuf ©runb ber embrhotogifchen Urfunben fönnen mir alfo mit
Doller Sicherheit behaupten, baß alle mehrhelligen Organismen eben
fo gut mie alle einhelligen urfprünglich Don einfachen Bellen abftam*
men; hieran mürbe ft«h feßr natürlich ber Schluß reihen, baff bie äl*
tefie SBurjel beS Shier* unb Pflanzenreichs gemeinfam ifi. S)enn bie
Derfchiebenen uralten „©tammjetlen", auS benen ftd) bie menigen
Derfchiebenen cfjauptgrupen ober „©täm me " (Phf)len) beS Shier*
unb ^PflanhenreichS entmicfelt haben, fönnten ihre 93erf<hiebenbeit
felbft erjt ermorben haben, unb fönnten felbft üon einer gemeinfamen
„UrjtammzeHe" abjiammen. 3Bo fommen aber jene menigen „S tam m *
hellen" ober biefe eine „Urfiammzelle" her? BurBeantmortung btefer
genealogifchen ©runbfrage müffen mir auf bie früher erörterte p ia fti*
bentheorie unb bie UrgeugungShhhothefe jurüefgreifen.
SZÖie mir bamalS hegten, fönnen mir unS burch Urzeugung un*
mittelbar nicht B e l l e n entfianben benfen, fonbern nur Bt o n e r e n , Ur*
Ibfkmmtmg ber 3eüen bon lotteren. 321
mefen ber benfbar einfachen 9lrt, gleich ben noch je£t tebenben Prota*
moeben, Protomhjen, ProtogeneS u. f. m. (© . 144, $tg. 1 ). Stuf folcße
jtructurlofe ©chleimförfierchen, beren ganzer eimeißarttger Seib fo homogen
mie ein anorganifdjier Straftat! ift, unb bie bennoch bie beiben organifchen
©runbfunctionen ber ©rnäßrung unb Fortpflanzung Dotthieben, fönnten
unmittelbar im beginn ber antelaurentifchenBfit auS anorganifdier Sita*
terie burch Stutogenie entftehen. SBäßrenb einige Btoneren auf ber ur*
fprünglipen einfachen BilbungSftufe Derharrten, bilbeten fid) anbere all*
mählich hu Bellen um, inbem ber innererem beS ©imeißleibeS ft<h oon
bem äußeren Bellftoff fonberte. SlnbrerfeitS bilbete jld) burch SÜfferenji*
rung ber äußer jten Betlftofffcfiic^it fomohl um einfache (fernlofe) ©tito*
ben, als um naefte (aber fernhaltige) Bellen eine äußere fjü tle (Btern*
bran ober ©chole). S)ur<h biefe beiben ©onberungSoorgänge in bem
einfachen Urfchleim beS BtonerenleibeS, burch bie Bilbung eines KernS
im inneren, einer # ü lle an ber äufjeren Oberpdje beS piaSmaförperS,
entfianben auS ben urfpriinglichen einfachften ©ptoben, ben Btone*
ren, jene Dier Derfchiebenen 2lrten Don piafiiben ober Bnbiotbuen
elfter Orbnu ng, auS benen meiterf)in alle übrigen Organismen burch
Oifferenjirung unb Bufammenfejzung ftch entmtcfeln fönnten. (Betgf,
oben ©. 286).
|)ie t mirb ftch 3 fmen nun hunächft bie Frage aufbrängen: ©tarn*
men alle organifchen ©ptoben unb unb mithin auch jene
©tammzellen, melche mir oorher als bie ©tammeitern ber menigen
grofjen ftauptgruppen beS Shier* unb tßftanhenreichS betrautet haben,
Don einer einzigen urfgrünglichen Btonerenform ab, ober giebt eS
mehrere oerfchiebene organifefte ©tämme, beren jeber Don einer eigen*
thümlichen, felbftftänbig burch Utheugung entftanbenen Btonerenart
abzuleiten ift. B tit anberen Söorten: 3 ft bie ganze organi fche
2Öeit g eme in f ame n U r f p r u n g S , ober o e r b a n f t f i e me h r *
fachen U r j e u g u n g S a f t e n ih r e © n t j t e ß u n g ? S)iefe genealo*
gif<he ©runbfrage fcheint auf ben erjten Blicf ein außerorbentlicheS ©e*
micht zu haben. 3 nbeffen merben ©ie bei näherer Betrachtung halb
'fmctfel, CJtatürlidje (Sc^öpfungggefrfäic^te. 21