fetten OorjugSmeife bort ohne ^tü$el,i mo baS fliegen ihnen nu^loS
ober fogar entfliehen fchäblich fein mürbe. 3öenn j. 23. pfe c ien ,
töelc^c 3nfeln bemol;nen, oiel unb gut fliegen, fo fann eS leicht oor*
fornmen, bafj fte beim fliegen burd) ben SBinb in baS ÜDteer gemettt
toerben, unb menn (mie eS immer ber j$all ift) baS $lugoermögen
inbioibuell oerfchieben entmicfelt iji, fo haben bie fdüechtfliegenben 3 n*
bioibuen einen 23or$ug üorben gutfliegenben; fte merben meniger teid)t
in baS iöteer gemeht unb bleiben länger am Seben als bie gutfliegen*
ben 2>nbiöibuen berfelben Slrt. 3m 23ertaufe oieler (Generationen mufj
burä) bie 2Birffamfeit ber natürlichen ßüchtung bieferUmfianb notf)=
menbig ju einer ootlftänbigen 23erfümmerung ber Flügel führen. 2Benn
man ftd) biefen ©d)lufj rein ttjeoretifcf) entmicfelt hätte, fo tonnte man
nur befriebigt fein, thatfächlich benfelben bewahrheitet ju finben. 3 n
ber $h at ift auf ifotirt gelegenen Unfein baS 23erl)ältnifj ber p g e llo *
fen Büfetten ju ben mit klügeln oerfehenen ganj auffaüenb grofj, oiel
größer als beibenpfecten beS $eftlanbeS. ©o ftnb j. 23. nach 2B o I*
la f io n üon ben 550 ^äferarten, welche bie p f e l SDtabeira betooh*
nen, 200 flügellos ober m it fo unüollfommenen klügeln üerfehen, baff
fte nicht mehr fliegen tonnen; unb üon 29 (Gattungen, welche jener
2>nfel auSfdüiejjlid) eigenthümlich ftnb, enthalten nicht meniger als 23
nu r folche 21rten. Offenbar ift biefer merfmürbige Umftanb nicht burd)
bie befonbere 2BeiSheit beS ©<höpferS ju ertlären, fonbern burd) bie
natürliche 3 ü<htung, inbem h i« ber erbliche Dtichtgebraucb ber $lügel,
bie Slbgemöfmung beS jpegenS im Äampf mit ben gefährlichen 2Büt*
ben, ben fauleren Ä'äfern einen grofjen 23ortheil im ftam p f um’S Da*
fein gemährte. 23ei anberen flügellofen p fe c te n mar ber jp g e lm a n *
gel auS anberen (Grünben oortheilhaft. 2ln fich betrachtet ift ber 23er*
lu fi ber Flügel ein Ötücffchritt; aber für ben Organismus unter biefen
befonberen SebenSüerhältniffen ift er ein $ortf<hritt, ein 23ortbeil im
Äampf um’S Dafein.
23on anberen rubimentären Organen m ill ich h i« noch beifpielS*
meife bie Sungen ber ©drangen unb ber fchlangenartigen ©ibechfen
ermähnen. 2lUe 2Birbelthiere, melche Sungen beft^en, Slmphtbien,
Oteptilien, 23ögel unb ©äugethiere, haben ein fffaar Sungen, eine
rechte unb eine linfe. D a aber, mo ber tö rp e r ftch aufjerorbentlid)
üerbünnt unb in bie Sänge ftrecft, mie bei ben ©drangen unb
fchlangenartigen ©ibechfen, hat bie eine Sunge neben ber anberen nicht
mehr ip ia ^ , unb eS ift für ben ÜDtechaniSmuS ber 21tt)mung ein offen*
barer 23ortt)eil, menn nur eine Sunge entmicfelt ift. (Eine einzige grofje
Sunge leiftet hter mehr, als jmei tleine neben einanber, unb batjer
p b e n mir bei biefen £ h t« cn faft burdjgängig bie rechte ober bie linfe
Sunge allein auSgebilbet. Die anbere ift gan$ oerfümmert, obmohl
als unnüjjeS ötubiment oorhanben. ©benfo ift bei allen 23ögeln ber
rechte ©ierfiod! oerfümmert unb ohne p n c t io n ; ber linfe ©ierftocf
allein ift entmicfelt unb liefert alle ©ier.
D a fj auch ber SKenfch folche ganj unnülje unb überflüfftge rubi*
mentäre Organe befijjt, habe ich bereits im erften 23ortrage ermähnt,
unb bamalS bie JDtuSfeln, melche bie Ohren bemegen, als folche an*
geführt. 2lufjerbem gehört bietbet baS Dtubiment beS ©chmanjeS,
meines ber ÜJtenfch in feinen 3— 5 ©chmanjmirbeln beftfct, unb mel*
djeS beim menfchlichen ©mbrt)o mährenb ber beiben erften SJtonate ber
©ntmidelung noch frei heroorfteht (23gl. © . 240 b, c, $ig. Bs unb Ds).
Späterhin oermächfi eS oollfiänbig. DiefeS oerfümmerte ©chmänjchen
beS ÜDtenfchen ift ein unmiberleglidjer 3«tge fü r bie unleugbare ^h at*
fache, ba§ er üon gefchmätpen SSoreltern abfiammt. 23eim Söeibe
ift baS ©chmänjchen gemöhnlich um einen 253irbcl länger, als beim
ältannc. 2lu<h rubimentäre fötuSfeln ftnb am ©chmanje beS löten*
fihen noch Oorhanben, melche benfelben oormalS bemegten.
©in anbereS rubimentäreS Organ beS IDtenfchen, melcheS aber
blofj bem-Dtanne jufommt, unb melcheS ebenfo bei fämmtlichen männ*
liehen ©äugethieren ftch ftnb et, ftnb bie ÜDtilcbbrüfen an ber 23rufi,
melche in ber Otegel blofj beim mciblichen (Gefdüechte in $hätigfeit tre*
tcn. p b e ffe n fennt man oon oerfchiebenen ©äugethieren, nament*
lieh oom SJtenfchen, oom ©<hafe unb üon ber ßiege, einzelne p l le ,
in benen bie üMchbrüfen auch öeim männli^en (Gefchlechte mohl ent*
midelt maren unb iDtüch ju r ©rnäl;rung beS ju n g e n lieferten, Da§