4 6 Segriiubung ber Paläontologie ober SßerftetnenmgSfunbe.
m irflip nic^t? 21nbeve8 feien, al« ba«, wa« fp o n bet einfache 3lu*
genfpein lehrt: bie unoerWeSlipen Ueberbleibfel üon geworbenen D r*
gani«men. 3 war wagte ber berühmte ÜDtaler ß e o n a r b o ba SBinci
fp o n itn fünfzehnten 3 cPr&unbert ju behaupten, bafj ber au« bem
B a ffe r befiänbig ftp abfejjenbe © p lam tn bie Urfape ber Serfteine»
rungen fei, inbenr er bie auf bem Soben ber ©ewäffer liegenben un=
Oerwe«lipen M f fp a le n bet IDtufpeln unb ©pnecfen um fließ e , unb
a llm ä h lip Zu fefiem ©efiein erhärte. Da« ©teilte behauptete auch
im fep«zehnten 3dhr^unbert ein Parifer köp fet, P a l i f f p , m e lie r
ftp bu rp feine Porzetlanetfmbung berühmt mapte. B le in bie foge*
nannten „©eiehrten üon $ a p " waren weit entfernt, biefe w ü tig e n
2lu«fprüpe be« einfachen gefunben SUtenfpenoerftanbe« ju würbigen,
unb erfi gegen ba« ©nbe be« notigen 3 a h ^ unbcrt3, währenb ber
SBegrünbung ber neptunifiif^en ©eologie bu rp B e r n e r , gewannen
biefelben allgemeine ©eltung.
Die SSegrünbung ber firengeren wiffenfchaftXi<^>en Paläontologie
fä llt jebop erfi in ben Anfang unfere« 3<Prjjunbert«, a lS S u o ie r
feine flafftfpen Unterfuchungen über bie oerfieinerten Birbelpiere,
unb fein grober ©egner ßamarc f feine bafmbrepenben gorfpungen
über bie fofftlen wirbeltofen Shiere, namentlich bie oerfieinerten ©pne*
den unb ajtuföeln, veröffentlichte. 3 n feinem unfierblichen B e rte
„über bie fofftlen Änopen" ber B irb e lp ie re , in«befonbere ber ©äu*
gethiere unb Reptilien, gelangte © u o i e r bereit« ju r ©rfenntnif? eini=
ger fefw mistigen unb allgemeinen paläontologifpen @efe£e, Welpe
fü r bie ©pöpfung«gefpipte grofje »ebeutung gewannen. Dahin ge*
hört oor 5lüen ber ©a£, ba§ bie auSgeflorbenen 3 p ierartc n ' ^ f» P
Ueberbleibfel w ir in ben oerfpiebenen, über einanber liegenben © p ip *
ten ber ©rbrinbe oerfteinert oorfinben, ftch um fo auffallenber üon
ben jefet noch lebenben, oerwanbten 3pierarten unterfcheiben, je tiefer
jene © rb fpip te n liegen, b. h- je früher bie Spüre in ber Soweit lebten.
3 n ber Spat fwbet man bei jebem fenfrepten D u rp fp n itt ber gefpip*
teten ©tbrittbe, bafj bie oerfpiebenen, au« bem B a ffe r in beftimm*
ter hiftorifc^er Reihenfolge abgefeimten ©rb fpip te n bu rp oerfpiebene
SubicrS §t)potl)efe toon ben getrennten Perioben ber (Sobgefpichte. 4 7
Petrefaften charafterifrrt ftnb, urib bafj biefe au«gefiorbenen Drgani«*
men benjenigen ber ©egenwart um fo ähnlicher werben, je weiter wir
in ber ©pip te nfolge aufwärt« fieigen, b. h- je jünger bie Periobe
ber ©rbgefpiptc w a r, in ber fte lebten, flarben, unb üon ben abge*
lagerten unb erhärtenben © p lam m fp ip te n umfplofjen würben.
©0 wichtig biefe allgemeine Bahrnehmung © u o i e r « einerfeit«
war, fo würbe fte hoch anbrerfeit« fü r ihn bie Duelle eine« folgen*
fchweren 3 rrpum«. Denn inbem er bie parafteriftifpen SBerffeinerun*
gen jeher einzelnen größeren ©chichtengruppe, Welche währenb eine«
£auptabfpnitt§ ber ©rbgefpipte abgelagert würbe, fü r gänzlich üer*
fchieben Oon benen ber barüber unb ber barunter liegenben © p ip ie n *
gruppe hielt/ inbem er ir rp üm ltp glaubte, bafj niemal« eine unb
biefelbe Spierart in zwei aufeinanber folgenben ©piptengruppen ftch
üorfinbe, gelangte er zu ber f a l le n SSorfieHung, welche für bie ntei*
fien napfolgenben Raturforfcher mafjgebettb würbe, bafj eine Reihe
oon ganz oerfpiebenen ©pöpfung«perioben aufeinanber gefolgt fei,
unb baff febe Periobe pre ganz befonbere S p ü r* unb Pflanzenwelt,
eine p r eigenpümlipe, fpecififpe gauna unb fflo ra befeffen hübe.
(Sr ftellte ftp oor, bafj bie ganje ©efptpte ber ©rbrinbe feit ber 3 «t,
feit melper überhaupt lebenbe Befett auf ber ©rbrinbe auftraten, in
eine Slnjahl ooHfommen getrennter Perioben ober fjau ptab fp nitte zer*
falle, unb bafj bie einzelnen Perioben bu rp cigenthümlipe Umwäl*
Zungen unbefannter Dïatur, fogenannte öteoolutionen (ÄataflpSmen
ober Äataftrophen) oon einanber gefpieben feien. 3 £be Resolution
hatte zunäpfi bie oolltommene Serniptung ber barnal« lebenben
Spier* unb Pflanzenwelt $ur $olge, unb n a p p re r Seenbigung fanb
eine oollftänbig neue © pöp fu ng ber organifpen fo rm e n fiatt. ©ine
neue B e lto o n Spüren unb Pflanzen, burpweg fpecififp oerfpieben
Oon benen ber oorhergehenben ©efpipt«periobe’, würbe mit einem
üftale in ba« ßeben gerufen, unb beoölferte nun wieber eine Repe
Oon Säfwtaufenben hinb urp .ben ©rbball, bi« fte p lö ^ lip b u rp ben
©intritt einer neuen Reoolution zu ©runbe ging.
SBon bem Befen unb ben Urfapen biefer Reoolutionen fagte © u*