in Taneasi) stammen 6 Schädel, aus Lafau (Nord-Nias) konnte
ich einen Schädel mitb rin g en , einer wurde in Lölöwau (West-
Nias) gefunden, ein an d rer im Kampong Hiliwadalu am
Idano Gawo (Stamm Dahulu) und zwei stammen aus Central-
Nias. Ich machte diese Schädel dem anatomischen Laboratorium
in Amsterdam zum Geschenk (Direktor Prof. Dr. L. Bolk.)
Kürzlich wurden m ir von dem Assistent-Residenten Herrn
N. van Vuuren noch zwei niassische Schädel, einer von Herrn
J. F. A. Overbosch u nd einer aus dem Museum für „L a n d
en Volkenkunde” in Rotterdam zu r Verfügung gestellt, so
dass die Gesamtanzahl der von m ir untersuchten Schädel 32
betrug. Bei der Bestimmung der Durchschnittswerte konnten
diese vier letzten Schädel jedoch nicht m eh r mit in Betracht
kommen.
„ Die genaue Kenntnis der Schädelformen der verschiedenen
Völker unsres Archipels” , lesen wir in Swavings !) Artikel,
„ist noch sehr gering und es muss Jedermans Verwunderung
erregen , dass in diesen Lan d strich en , wo so viele verschiedene
Völker wohnen und wo man so bequem Schädel erhalten
k a n n , n u r selten etwas für die ethnologische Kraniologie
getan worden ist.” Auch jetzt lässt die Kenntnis der Kraniologie
bei den Bewohnern unsres Indischen Archipels gewiss
noch viel zu wünschen übrig. Der Behauptung je d o c h , dass
es besonders in diesen Gegenden leicht sein soll, menschliche
Schädel zu sammlen, muss ich aus eigner Erfahrung
widersprechen. Als ich vor einigen Jah ren meine Reise quer
durch Sumatra u n ternahm * verbot m ir der Gouverneur-
General von Nied. Indien, Leutenant-General J. B. van Heutsz,
persönlich m en sch lich e. Schädelteile in Central-Sumatra zu
sammeln, weil er dadurch u nter der Bevölkerung, die man
erst kurz vorher unterworfen h a tte , einen Aufstand befürchtete.
Auch in Nias war das Sammeln dieses Materials
weder leicht noch u n g efäh rlich ; dasselbe gilt von vielen
ändern Gegenden, während es in manchen Lan d strich en , wo
Leichenverbrennung Sitte ist, wie z. B. in Bali, so gut wie
1) Natuurkundig Tijdschrift van Ned. Indie. Deel XXIII, 1861.
ausgeschlossen is t, menschlicher Skeletteile zü anthropologischen
Untersuchungen habhaft zu werden.
Über die Kraniologie der Niasser ist bereits einiges veröffentlicht
worden. Von den vier, von Bleeker x) untersuchten
Schädeln, waren zwei mesocephal u nd die beiden ände rn resp.
brachycephal und hyperbrachycephal. Als besondere Masse für
diese Schädel giebt Bleeker die folgenden an:
N°. 1. N°. 2.
©£ N°. 4.
CO
lin fä n g des Schädels über der Glabella und
■Gi-ista n r r i p i t a l i s ................................................ 0,485 0,508 0,507 0,480
Glösste Länge des S ch äd e ls................................ 0,162 0,181 0,166 0,161
Umfang des Schädelgewölbes v/der Nasen-
■wnrzel — Fnr. m a g n u m ................................ 0,370 0,364 0,356 0,361
Ljtnge des Stirnbeins v/der Nasenwurzel —
■ S u tu ra s a g i t t a l i s ................................................ 0,131 0,133 0,130 0,121
Länge der Sutura s a g itta lis ................................ 0.130 0,130 0,113 0,110
ilinge des Hinterhauptbeins von der. Sutura
Jsagittalis sjlUlFor. magnum................................
0,109 0,101 0,113 0,130
(wüsste Höhe des S c h ä d e ls ................................
0,147 0,161 0,140 0,144
Einfang des Schädels, gemessen über For.
B n a g n um u n d dem vordersten Ende der
■Su tu ra s a g i t t a l i s ................................................ 0,477 0,483 0,460 0,460
Glösste Breite des S c h ä d e ls ................................ 0,140 0,140 0,132 0,129
Iweite des Stirnbeins hinter und unter den
■Augenhöhlen , 0,089 0,098 0,102 0,096
la n g e des Hinterhauptloches . . . . . . 0,031 0.037 0,033 0,031
Iweite des H in te rh a u p tlo c h e s ..................... ..... 0,025 0,033 0,026 0,028
Distanz der Warzenfortsätze................................ 0,100 0,105 0,104 0,101
(wüsste Breite des Gesichtes über den Joch-
■ b e in e n ..................................................................... 0,132 0,137 0,126 0,127
Bleite der Nasenwurzel ...................................... 0,024 0,031 0,025 0,023
1) Bleeker, P., Afmetingen van schedels van inboorlingen van
Java, Sumatra, Nias enz. Natuurk. Tijdschr. v. Nederl. Indie.
Jaargang II. Batavia, 1851.