Geburt mit ju n g en , weichen Keladiblättern zurecht gedrückt.
Eine weitere Behandlung unterbleibt.
Auch in Ost-Nias versucht man der Rundung der Kopfform
nachzuhelfen, wenn es nötig erscheint. Es geschieht gleichzeitig
mit der Reinigung des Neugeborenen. Einen langen Kopf
iindet man hier
ganz besonders
hässlich, deshalb
versucht man
das Köpfchen,
indem man eine
Hand gegen die
Stirn, die andere
gegen den Hinterkopf
legt, vorsichtig
zu drücken.
Diese Behandlung
findet
gewöhnlich n u r
am ersten Tag
Darödarö beim Transport für den Saunigehe. Statt, lin d ZW3T
d a n n , wenn das
Kind gereinigt w ird , was in der Regel zweimal geschieht.
Hinsichtlich des Wickelns und der Lage der Neugeborenen
möchte ich hier noch Folgendes mitteilen.
In Süd-Nias wird der Säugling au f den Rücken gelegt au f
eine Matte (tikar); n u r wenn das Kind zu schreien beginnt,
legt man es au f die rechte oder linke Seite. Der Kopf wird
überhaupt nicht eingepackt, weder in Tücher oder Bänder,
auch nicht mit einem Mützchen bekleidet.
In Ost-Nias wird das Kind au f eine Matte gelegt, die in der
Regel wieder au f einer Blattscheide des Pinangbaumes ru h t,
u n te r den Kopf legt man ihm ein zusammengerolltes Tuch!
Soviel wie möglich lässt man das Kind au f dem Rücken
liegen. Seitenlage hält man für weniger wünschenswert ,• sie
wird am liebsten vermieden, denn man befürchtet, dass’ der
Kopf dadurch einseitig abgeplattet wird. Die Rückenlage wird
so lange innegehalten, bis man glaubt, dass der Schädel
genügende Festigkeit erhalten h a t, um durch Seitenlage nicht
mehr beeinflusst zu werden. Die seitlich abgeplatteten Köpfe,
die ich mehrfach bei den Niassern zu beobachten Gelegenheit
hatte, kann man also nicht der Seitenlage in der frühesten
Kindheit zuschreiben.
In Nord-Nias'pflegt man den Kopf des neugeborenen Kindes
Einpackung eines Säuglings in West-Nias, von der Seite gesehen.
teilweise in ein Tuch zu wickelen, und zwar geschieht dies in
folgender Weise:
Man legt das Kind au f ein längliches, aus weichem Stoff
verfertigtes Stück Zeug (lölö). Das oberste Ende dieses Lappens
reicht etwas über den Kopf hinaus u nd wird über die Stirn
des Kindes nach unten zu umgeschlagen, die an d er Seite
übrigbleibenden Teile des Lappens werden über den Körper
und die Beinchen zusammengeschlagen. Diese Einpackung
soll Kopf u nd Körper gegen Erkältung sch ü tz en ; man packt
das Kind drei Monate lang in dieser Weise ein. Meistens wird
auch in diesem Teil der Insel das neugeborene Kind auf den
Rücken auf eine tikar gelegt, manchmal jedoch bedient man
sich auch einer aus rotan geflochtenen Wiege, die mit einem tali
an einem Balken befestigt wird. Auch hier ist Rückenlage