gebräuchlich, erst nach ungefähr vier Monaten darf darin
Veränderung eintreten. Durch die Einpackung wird auf den
Schädel kein nennenswerter Druck ausgeübt, wohl könnte die
anhaltende und ausschliessliche Rückenlage von Einfluss auf
die F orm des Schädels sein. Bei einzelnen meiner niassischen
Schädel wenigstens war der Hinterkopf auffallend abgeflacht,
z. B. bei Schädel 1658
No. 19 G, was vielleicht
der Rückenlage in früher-
ster Kindheit zuzuschreiben
ist.
Assistent-Resident van
Vuuren war so freundlich
für mich von den In län dern
in West-Nias in La-
hag'o ein Modell machen
zu la ssen , das deutlich
die Weise zeigt, in welcher
der niassische Säugling
eingepackt wird. Nebenstehende
A bbildungen
zeigen dies Modell,: von
der Seite u nd von oben
gesehen (S. 233 u. 234). Das
Kind liegt in Rückenlage
mit etwas in die Höhe
gezogenen Knieen auf
einem leicht faltbaren Einpackung eines Säuglings in West-Nias,
von oben gesehen.
Stück tikar. Diese Matte
wird in der bereits beschriebenen Weise um das Kind geschlagen,
die Arme liegen vor der Brust, d a rau f werden sowohl die Oberais
die Seitenränder der Matte nach aussen umgeschlagen, in
der Art, dass das Gesicht ganz frei wird, Brust und Bauch aber
bedeckt bleiben, während sich die Beine frei bewegen können.
Um die Matte festzuhalten, wird ein langer Baumrindenstreifen
kreuzweise um den Rumpf gewunden. Der Streifen
fängt an der Hinterseite u n ter dem Kopf im Nacken an und
wird nun schräg nach vorne und unten über Brust u nd Bauch
gezogen nach der ändern Seite h in , hierauf nach hinten u nter
den Hinterbacken durch wieder schräg über Bauch und B rust
nach dem Hals hin und dann nach hinten um den Nacken
geschlungen. Bauch und Brust werden auf diese Weise durch
sich kreuzende Rindenbänder bedeckt, während an der Hinterseite
die Bänder horizontal um Nacken un d Hinterbacken geschlungen
sind. Diese Umwindung w ird einige Male w iederholt,
sodass die Matte kräftig um den Körper des Kindes befestigt
ist. Hierauf wird um das Ganze der Länge nach noch ein
kräftiger, steifer Streifen tikar gewunden, der auf seiner Kante
au f der Unterlage ruht. Dieser Streifen bedeckt also die obere
Fläche des Kopfes, die Seiten des Körpers und der Extremitäten
und die Unterfläche der Füsse. Um diesen Streifen wird der
Länge nach ein tali kräftig angezogen, um die tikar festzuhalten.
Das so eingepackte Kind wird n un auf eine Blattscheide des
Pinangbaumes gelegt. Zu beiden Seiten des Kindes legt man
eine lange aufgerollte Matte nieder un d stülpt schliesslich um
die Hunde abzuwehren über das Ganze einen Korb aus Rotan-
fasern.