Ich eiinnere d a ran , dass sowohl der von Ten Kate als. die
drei von Danielli untersuchten Engano-Schädel dolichoce-
Phal waren, der erstere hatte einen Index cephalicus von 73,3,
.die letzteren von resp. 73,56 — 67,19 und 69,17.
Ten Kate 2 ) fand u n ter 12 Schädeln von Sumbanesen
1 hyperdolichocephal, 1 dolichocephal, 3 subdolichocephal,
3 mesati- u nd 4 subbrachycephal. Drei Schädel von Belonesen
fand ^er alle dolichocephal (Index cephalicus resp. 68,6 ; 72,5
und f 73,2). Zwei Schädel von Rotinesen waren dolichocephal
(Indices 73,6 un d 71,5). Bei neun lebenden Belonesen berechnete
ten Kate einen durchschnittlichen Index cephalicus von 74,1,
also ebenfalls dolichocephal. Von drei Schädeln von Timores’en
war 1 dolichocephal, 1 mesati- und 1 subbrachycephal. Unter
27 lebenden Soloraresen waren n u r 4 dolichocephal. Auch
Wielenga 3) schreibt, dass au f Sumba zwei Volkstypen Vorkommen
, neben einem Typus mit schlanker Gestalt, aristokratisch
geformter Nase und h oher Stirn, ein anderer mit kurzer
Gestalt, stumpfer Nase und niedriger Stirn. Diese beiden Typen
findet man in Ost-Sumba nebeneinander. In West-Sumba
sind die Eingeborenen k le in , sie haben runde Köpfe und eine
dunkele Hautfarbe.
Auch u nter den Schädeln von Senoi in Malakka und unter
Semang-Schädeln fand Rudolph Martin dolichocephale Exemplare.
Sarasin 4) konstatierte u nter 79 Wedda-Schädeln 67 = 84,8 °/0
dolichocephal, 11 = 13,9 °/0 mesocephal un d 1 = 1,3 °/0
brachycephal.
Da sich n un in den drei grösseren niassischen Schädel-
1) Crani et ossa lunghe di Abitanti dell’ Isola d’Engano. Archivio
per l’Anthropologia e la Etnologia Ventesimoterzo volume, fascia
lo terzo, Firenze, 1893.
2) Mélanges anthropologiques. l’Anthropologie, T. XXIV. 1913.
3) Soemba voorheen en thans. Vergadering van het Indisch
Genootschap. ’s-Gravenhage 18 Febr. 1913.
4) Die Wedda’s von Ceylon und die sie umgebenden Völkerschaften.
Wiesbaden, 1893.
I gruppen, in der von Zuckerkandl, Danielli und der von mir
| untersuchten, nebeneinander ein so grösser Prozentsatz an
j Dolicho-, Meso- und Brachycephalie findet, ist man zu der
Folgerung berechtigt in der niassischen Bevölkerung keine
| homogene Rasse zu sehen.
Wenn wir der Übersichtlichkeit halber noch eine Kurve der
Indices cephalici zusammenstellen, in der die einzelnen Indices
jedesmal um eine volle Einheit steigen, so erhält man einen
Linienverlauf, der sich folgendermassen ausspricht: Von ihrem
Anfangspunkt bei 67 bis 72 incl. hat die Kurve einen zickzackförmigen
Verlauf, darau f steigt sie plötzlich bis zum höchsten
bei 73 gelegenem Punkt. Sie hat eine breite willkürlich verlaufende
Spitze (zwischen 73 und 78) und fällt darau f gleich-
mässig, n u r am unteren Ende zeigt sich eine kleine Steigung.