Daraus ergiebt sich a lso , dass von den 10 dolichocephalen
Schädeln 5 = 50 ° /0 hypsophthalm u nd 5 = j 50 ° /0 mesoph-
th a lm , von den 9 mesocephalen Schädeln 5 = 55,5 °/0 hypsophthalm
un d 4 = 44,5 °/0 mesophthalm und die beiden
brachycephalen Schädel hypsophthalm sind.
Sarasin fand bei seinen Wedda-Schädeln, die sich durch
auffallende Grösse der Augenhöhlen auszeichnen, als mittleren
Orbitalindex von 21 Männern
89,2. Der höchste von ihm gefundene
Index betrug 102,6 (bei
meinen Niassern 100,0). Von
seinen 31 Schädeln waren 15
hj'psophthalm (Index 89 und
mehr), 14 mesophthalm (Index
83—88) und 2 platophthalm
(Index unter 83). E r m eint, dass
Schädel mit Orbitalindices unter
85 stark der Mischung v erdächtig
sind. Die Form der Augen -
Messung der Orbita nach Kaikhof. höhlen ist bei den Wedda nach
Sarasin in der Regel rundlich
oder wie ein Quadrat oder hohes Rechteck, dessen Seiten stark
gerundet in einander übergehen.
Kalkhof *) benutzt bei der R estimmung d er Dimensionen des
Orbitaleinganges und der Stellung der Orbita eine mittelst des
Martinschen Zeichenapparates in der deutschen Horizontale
verfertigte Projektion der Orbitae. E r zieht darauf eine Tangente
längs den beiden niedrigst gelegenen Punkten des U nterrandes
der beiden Orbitae und parallel mit dieser eine gleiche Linie
an den beiden höchst gelegenen Punkten des Oberrandes entlang.
Hierauf zieht er senkrecht auf diesen beiden Linien vier
andere, eine am medialen und eine am lateralen Rand von
jed e r der beiden Orbitae, welche auf diese Weise durch ein
Rechteck eingeschlossen werden.
1) Kalkhof, Jozef, Beiträge zur Anthropologie der Orbita. Inaugural
dissertation. Freiburg im Breisgau, 1911.
Kalkhof bestimmt n u n die folgenden Masse:
, 1. Den Winkel b. i. c., welchen die Diagonalen der linken
u nd rechten Orbita miteinander bilden. Dies ist der Orbita-
Diagonalwinkel , der die Stellung der Orbita ausdrückt.
2. Den Orbitazwischenraum b. c., die Entfernung zwischen
den beiden medialen Rändern der Orbitae. Dies Mass ist nach
seiner Meinung von Bedeutung, weil eine grössere Entfernung
zwischen beiden medialen Orbitalrändern den Schein weckt,
als ob ein grösserer Diagonalwinkel bestände, als in Wirklichkeit
der Fall ist.
3. Breite u nd Höhe des Vierecks und daraus ein Breiten-
Höhenindex.
4. Die Länge der Orbitadiagonalen , d. h. die Länge für
jedes der von den beiden Viereck-Diagonalen abgeschnittene
Stück der Orbita. (Fig. S. 184 — kl. u n d mn.). Auch von diesen
Massen bestimmt Kalkhof für jede Orbita einen Index, den
sogenannten Diagonalindex. —
Der Orbita-Diagonalwinkel beträgt bei 26 meiner niassischen
Schädel durchschnittlich 93,0°. Als höchsten Wert finde ich
100,2° (No. 58 F) und als kleinsten 85,0°- (No. 58 D — ein
mesocephaler Schädel).
Kalkhof giebt als Minimum 83,9° an und zwar bei einem
Schädel aus Baden, das Minimum der Niasser übertrifft also
das von Kalkhof festgestellte. Als Maximum giebt Kalkhof
115,14° an und zwar für den Cromagnon-Schädel; dieses
Maximum ist also bedeutend höher als das von m ir bei den
niassischen Schädeln gefundene.
Bei den dolichoceph. Schädeln beträgt der Diagonalwinkel 93,6
„ „ mesocephi , „ „ , , » 92 4
., „ brachyceph. „ „ „ » 91,3
Wir sehen also, dass die brachycephalen Schädel eine etwas
stärkere Neigung der Orbitae besitzen als die dolichocephalen.
Die von mir bei den niassischen Schädeln gefundenen Einzelwerte
des Diagonalwinkels sind die folgenden: