F ü r die Wedda wird als Wölbungsindex des Occipitale 82,7
angegeben, bedeutend weniger also, als ich bei den Niassern
gefunden habe (86,50). Dagegen wurde der Wölbungsindex
des Parietale bei den Wedda grösser befunden, als bei den
Niassern, er betrug bei den ersteren 90,4, gegen 88,4 bei den
letzteren.
F ü r die Senoi in Malakka wird von Rudolf Martin für das
Parietale ein Wölbungsindex von 89,5 und für das Occipitale
von 85,4 angegeben.
Der dolichocephale Wedda unterscheidet sich von dem Senoi
d urch eine weniger
gewölbte Stirn, einen
sehr flachen Schädel
u nd einen stark gewölbten
Hinterkopf.
Die Wölbung des
Hinterhauptbeines
lässt sich auch bestimmen,
indem man den
Winkel, welchen die
Lambda-Inionlinie
mit der Inion-Opisthi-
onlinie bildet, misst.
Je grösser die Wölbung
ßx
des Hinterhauptbeines ist, desto kleiner ist dieser Winkel.
Als Mittel bei 26 Schädeln finde ich 129,88°, als grössten
Winkel 145° (No. 58 I — ein brachycephaler Schädel) und als
kleinsten 118° (No. 58 A — ein dolichocephaler Schädel). Wenn
wir diesen W inkel für die drei Gruppen bestimmen, erhalten w ir :
bei den dolichocephalen Schädeln als Mittel 126,8°
„ „ mesocephalen „ „ „ 130,2°
„ „ brachycephalen „ , „ ~ „ 134,3°
Also auch bei dieser Winkelbestimmung finde ich die grösste
Wölbung bei den dolichocephalen Schädeln und die kleinste
bei den brachycephalen. F ü r die Wedda finde ich bei Martin
einen Winkel von 117° notiert, also bedeutend weniger als
ich bei den Niassern gefunden habe. Die W ölbung des Hinterkopfes
ist also an dem Wedda-Schädel grösser als an dem
Nias-Schädel. F ü r den männlichen Senoi-Schädel wird ein
Winkel von 125° u nd für den weiblichen von 128° angegeben.
Ausser durch den Wölbungsindex können wir durch den
sogenannten Frontalwinkel einen Begriff von der W ölbung des
Stirnbeins erhalten. Unter Frontalwinkel versteht man den
Winkel, welcher durch die Linie von der Glabella bis zum
am weitesten vorspringenden Teil der Pars cerebralis des
Frontale u nd durch
die Glabella-Inion-
linie gebildet wird.
Als durchschnittlichen
Frontal winkel
finde ich bei 26 niassi-
schen Schädeln 94,110. ge
Der grösste Winkel
beträgt 109° (Schädel
58 No. 15 — ein dolichocephaler
Schädel)
u nd der kleinste 78°
(Schädel 58 No. 16 —
gleichfalls ein doli- Br. Gl. 9 »■‘Bregmawinkel.
. i i r. i .. i i \ L. I. Gl. JSLambdawlnkel, chocephaler Schädel).
Bei den dolichocephalen Schädeln beträgt der Frontalwinkel
durchschnittl. 91,1.
Bei den mesocephalen Schädeln beträgt der Frontalwinkel
durchschnittl. 94,9.
Bei den brachycephalen Schädeln beträgt der Frontalwinkel
durchschnittl. 98,0.
Den grössten F ro n tal winkel, d. h. die stärkste Wölbung des
Stirnbeines, finde ich demnach bei den brachycephalen u nd den
kleinsten Frontalwinkel, also die geringste Wölbung, bei den
dolichocephalen Schädeln. Dies stimmt also ebenfalls vollkommen
überein mit demjenigen, was uns der W ölbungsindex
des Stirnbeines lehrt.