als aufgebaut aus den beiden ändern Elementen, dem Arcus
superciliaris un d dem Trigonum supraorbitale, welche jedes
für sich einen Teil des Margo ausmachen. Jenachdem sich
n un diese drei Elemente zu einander verhalten, sind drei
Typen zu unterscheiden:
Bei Typus I sind die drei Elemente, jedes für sich deutlich
von einander unterschieden, vorhanden. Der Margo supraor-
bitalis streckt sich aus als ein ununterbrochener Bogen von
der Sutura fronto-malaris lateral bis zur Sutura fronto-maxil-
laris medial. E r wird durch den Processus supraorbitalis in
eine grosse laterale und eine kleinere mediale Hälfte geteilt.
Der laterale Teil ist ein vorstehender scharfumschriebener
R an d , der mediale Teil, der sich deutlich von dem Arcus
supraorbitalis unterscheidet, biegt sich dem Sulcus trochlearis
gegenüber nach u n ten , und obwohl er viel weniger hervortritt
als die laterale Hälfte, ist er doch sehr gut wahrzunehmen.
Der Arcus superciliaris ist eine halbmondförmige, sanft ansteigende
E rh ö h u n g , u nd liegt über der medialen Hälfte des
Margo supraorbitalis. Das mediale Ende biegt sich nach der
Glabella herunte r u nd ist vom Arcus superciliaris der gegenüberliegende
Seite durch eine schmale, untiefe, medianliegende
Grube geschieden. Der laterale Teil verläuft in der Richtung
des Trigonum supraorbitale.
Das Trigonum supraorbitale liegt lateral vom Arcus superciliaris.
Es ist ein dreieckiges flaches F e ld , dessen Spitze bei
der Sutura fronto-malaris liegt; diese Spitze wird von dem
lateralen Teil des Margo supraorbitalis u nd dem vordersten
vorspringenden Teil der Linea temporalis begrenzt.
Nach Cunningham wird dieser Typus I bei den meisten,
wenn nicht bei allen rezenten Rassen gefunden und ist sogar
bei australischen Schädeln nicht selten. Auch bei bestimmten
Affensorten kommt er vor, wenn er auch nicht als Karakte-
ristikum einer bestimmten Sorte gelten kann.
Typus II umfasst alle Schädel, die eine Regio supraorbitalis
h a b e n , wie sie Schwalbe als bezeichnend für den recenten
Menschen beschreibt. Der Arcus superciliaris ist hierbei mit
dem medialen Teil des Margo supraorbitalis verwachsen und
kann sich lateral von dem Processus supraorbitalis, m ehr oder
weniger stark vorspringend, über einen wechselnden Abstand
in der Richtung des Trigonum supraorbitale fortsetzen. Hiervon
wird er durch eine meistens schwache Vertiefung, welche
bei dem Processus supraorbitalis beginnend, schräg nach oben
lateral verläuft, getrennt. Das Trigonum supraorbitale, das
in seiner Ausbreitung von dem Entwicklungsgrad des Arcus
superciliaris abhängt, ist flach und abgeplattet. Dieser Typus
der Regio supraorbitalis kommt bei allen Rassen vor, mit
Ausnahme der Neandertalrasse und ist ohne Zweifel ein
Karakteristikum für den modernen Mensch. Unter den Affen
ist das Genus Cynocephalus die einzige Gru p p e, bei der dieser
Typus konstant vorkommt und zwar besonders bei dem jungen
In dividuum; bei dem älteren dagegen besteht die Neigung die
drei Elemente zu einem Torus verwachsen zu lassen, wenn
auch niemals in vollkommener Weise.
Bei Typus III finden wir die drei Elemente der Regio
supraorbitalis zu einem ununterbrochenen stark vorspringenden
Bogen züsammengeschmolzen, dem Torus supraorbitalis, der
die Orbitalöffnung von oben begrenzt und einen wechselnden
Anteil an der Bildung des vordersten Teiles des Orbitadaches
nimmt. Dieser Bogen streckt sich von der Glabella bis zu r
Sutura fronto-malaris aus u nd zeigt bei typischer Bildung keine
Spur von den Elementen, aus denen er zusammengesetzt ist.
Dies ist die Form der Regio supraorbitalis, die bei dem erwachsenen
Gorilla und Schimpanse u nd bei den meisten Affen
der alten Welt vorkommt. Es kommen jedoch auch Übergangsformen
zwischen Typus II und III vor; Neandertal, S p y u n d
Krapina zeigen ebenfalls den dritten T y p u s; auch Cunningham
giebt dies z u , wie wir bereits mitteilten, er bestreitet jedoch
die Aussage Schwalbes, dass er bei keiner ändern Menschenrasse
gefunden werde. Nach Cunningham befinden sich in jed er
grösseren S am m lu n g .v o n Maori- oder Neu-Guinea-Schädeln
einzelne, die unter Typus III eingeordnet werden müssen,
obgleich der Torus n u r wenig vorspringend ist u nd n u r
geringen Anteil an der Bildung des Orbitadaches nimmt.
Auch u nter den Australiern ist der dritte Typus durchaus nicht