Bei den 3 von Zuckerkandl abgebildeten niassischen Schädeln
finde ich einen prognath und zwei orthognath.
Um die niassischen Schädel mit den von Sarasin beschriebenen
Wedda-Schädeln vergleichen zu können, habe ich noch
den Stand des Kiefers nach der Methode von Flower bestimmt.
(W. II. Catalogue of the specimens illustrating the osteology
and dentition of vertebrated animals, recent and extinct, contained
in the Museum of the Royal College of surgeons of
Engeland, Part. I Man: Homo sapiens L., London 1879). Man
bestimmt hierfür das prozentualische Verhältnis von B a s io n—
Nasionlinie und Basion — Alveolarpunkt. Diese beiden Linien
wurden bereits von m ir bestimmt.
j n(j x 100 X Basionalveolar-Länge
Basionnasal-Länge
F ü r meine niassischen Schädel erhielt ich für diese Indices
die folgenden Werte:
Nummer Index Nummer Index
176 97,8 58 C 92,1
178 87,1 58 E 110,0
179 86,0 58 H 96,8
180 92,8 58 I 94,6
181 95,0 58 J 92,8
182 90,6 58 M 94,6
183 98,9 58 N 93,9
184 93,7 58 No. 15 95,0
185 93,2 58 No. 16 93,8
186 91,5 59 K 86,9
58 A 95,9 59 L 92,9
58 B 100
Als Mittel bei diesen 23 Schädeln finde ich 94,1.
Nach der Einteilung von Flower würden die niassischen
Schädel also durchschnittlich orthognath sein.
Untersuchen wir wiederum die einzelnen Schädel, so finden
wir von den 23:
20 = 86,96 orthognath
2 = 8,69 mesognath
1 = 4,34 prognath
Nach dieser Methode erhalten wir also einen geringeren
Gehalt an Prognathen.
Bei den dolichocephalen Schädeln beträgt der Index 96,2
„ „ mesocephalen „ „ „ „ 92,3
„ ■„ brachycephalen „ „ „ „ 93,6
Ich finde also sowohl nach dieser als der ändern Methode
die brachycephalen Schädel mehr orthognath als die dolichocephalen.
Flower nennt Schädel mit einem Index u nter 98 o rth o g n a th ,
98—103 mesognath, 103—— prognath. Sarasin teilt seine
Wedda-Schädel in derselben Weise ein. E r findet die Wedda
streng orthognath. Von 16 männlichen Schädeln waren n u r
2 mesognath und dies waren ohne jeden Zweifel Mischformen.
Von 8 weiblichen Wedda-Schädeln war n u r einer mesognath
und die übrigen orthognath. Wohl konstatierte er jedoch
Prodentie, alveoläre Prognathie.
Flower fand von 6 Wedda-Schädeln n u r einen mesognath, die
übrigen orthognath. Thomson constatierte 12 Wedda-Schädel
ohne Ausnahme orthognath. Die Frauen waren mehr orthognath
als die Männer, die Prodentie jedoch bei den Frauen durchschnittlich
ausgesprochener. Sarasin hat die Wedda mehr
orthognath gefunden als die Tamilen und Singhalesen.