selten, bei weiblichen Individuen soll er jedoch nicht Vorkommen.
Barge !), dessen Dissertation ich diese Einzelheiten
entlehne, fand unter 35 friesischen Terpenschädeln 15, die er
ohne Bedenken unter Typus I und 10, welche er unter Typus II
einordnen konnte. Von den 10 übrigen liess sich nicht mit
Sicherheit bestimmen, ob sie zu Typus I oder II gerechnet
werden mussten, weil manchmal schwierig w ar h erauszufmden,
inwiefern der Arcus superciliaris mit dem Margo supraor-
bitalis verwachsen ist. Es kommt nämlich vor, dass zwischen
dem Arcus superciliaris und dem Margo supraorbitalis keine
deutliche Grenze besteht, während der Margo supraorbitalis,
wie der scharfe Rand der Orbita beweist, noch gut zu
erkennen ist. Eine andere Schwierigkeit bei der Einteilung
in die verschiedenen Typen nach Cunningham zeigte sich bei
den niassischen Schädeln ein einzelnes Mal d an n , wenn der
Arcus superciliaris sich nicht sichtbar entwickelt hatte.
Von Barge’s Markerschädeln gehört die Mehrzahl (6 Schädel)
zu Typus I , vier Schädel zu Typus I I ; Typus III fehlte sowohl
bei den Marker- als bei den friesischen Terpenschädeln.
Untersuchen wir n u n , wie es mit der Regio supraorbitalis
der niassischen Schädel steht. Unter 28 Schädeln fand ich
17 ( + 61 °/n), bei denen Arcus superciliaris^, Margo supraorbitalis
un d Trigonum supraorbitale als besondere Elemente
zu unterscheiden waren (Typus I von Cunningham). Bei 11
Schädeln geht der Arcus superciliaris allmählich in den Margo
supraorbitalis über (Typus II von Cunningham).
Einen bestimmten Torus supraorbitalis, bei welchem die
drei Elemente, der Begio supraorbitalis, der Arcus superciliaris,
der Margo supraorbitalis und das Trigonum su p rao rb ita le, zu
einem ununterbrochenen stark vorspringenden Bogen, der
die Orbitalöffnung von oben begrenzt, zusammengeschmolzen
s in d , habe ich bei den niassischen Schädeln nicht konstatiert.
Zuckerkandl spricht bei einem seiner niassischen Schädel von
1) Barge, J. A. J., Friesche und Marker Schedels. Bijdrage tot
de kennis van de anthropologie der bevolking in Nederland.
Akademisch Proefschrift. Amsterdam 1912.
einem Torus frontalis, wobei die gut entwickelten Augenbrauenbogen
an der Glabella ineinanderfliessen. Zuckerkandl
scheint also mit diesem Torus etwas anders zu meinen als
Cunningham verlangt.
Bei einem meiner Schädel war der Arcus superciliaris durchaus
nicht zu erkennen.
Vergleiche in dieser Hinsicht mit ändern Inlandstämmen aus
Niederl. Indien stehen mir nicht zur V erfügung, auch Cunningham
scheint keine Zahlen dafür anzugeben.
Wenn man die am Schlüsse des Buches abgebildeten Profilkurven
betrachtet, zeigt sich deutlich, dass die Regio supraorbitalis
bei meinen Schädeln n u r wenig hervortritt. Eine Entwicklung
der Regio glabellaris, die eine kräftigere Regio supraorbitalis
vermuten lässt, findet man bei den Schädeln 184,186
J und 1658 No. 16. Nur bei dem letzteren ist dies Vorspringen
der Regio supraorbitalis auffallend, es bleibt jedoch noch
weit hinter der Entwicklung der Regio glabellaris z u rü c k , die
man an dem Batavus genuinus konstatiert hat.
Der Ein d ru ck , welchen die Regio supraorbitalis au f uns
macht, hängt sowohl von einer kräftigen Entwicklung der
Regio supraorbitalis, verursacht durch einen grossen Sinus
frontalis oder durch eine starke Entwicklung der Sinuswand
und der angrenzenden Teile, als von der Neigung des Os
frontale ab. Denn je m ehr das Os frontale sich neigt oder je
weniger es gewölbt ist, desto mehr wird die Regio supraorbitalis
die Aufmerksamkeit erregen und den Eindruck machen
f hervor zu treten. Um n u n zu untersuchen, wie es um die
Neigung des Frontale steht, müssen wir die Wölbung desselben,
den Bregmawinkel und den Bregma-Index mit in
Betracht ziehen. Der Wölbungsindex von 1658 No. 16 beträgt
87,2, also m ehr als der durchschnittliche Wölbungsindex bei
allen meinen Schädeln, der 86,02 beträgt. Die Wölbung des
Os frontale ist also nicht besonders gross.
Der Bregmawinkel ist bei diesem Schädel 60°, also ebenfalls
, mehr als der durchschnittliche Bregmawinkel bei allen meinen
Schädeln (58,1°), so dass auch dies nicht auf eine grosse Neigung
des Stirnbeines hinweist.