un d u n te r 1002 Niassern aus dem übrigen Teil der Insel:
dolichocephal 5,4 °/0
mesocephal 31,7 °,0
brachycephal 62,9 °/0
Am stärksten fand Zuckerkandl die Dolichocephalie unter
den Nias-Insulanern. Fern e r lässt es sich nach Zuckerkandl
nicht verkennen, dass zwischen den Kranien der langköpfigen
Indonesier, der Nias-Insulaner, Dajaken, Bataks un d einzelner
Igorroten eine grosse Ähnlichkeit vorhanden ist. Zuckerkandl
findet, dass die Dolichocephalen zwei Typen zeigen, einen
m ehr orthognathen mit vorspringendem u nd einen prognathen
Typus mit plattgedrücktem Nasenrücken, letzterer scheint in
der Majorität zu sein.
Nach Zuckerkandl muss man dem dolichocephalen Element
un te r den Indonesiern m ehr Bedeutung zuerkennen und darf
es nicht als interessante Ausnahme hinstellen. E r schreibt:
„Wenn die Behauptung Hagens, dass die Dajaks, Bataks und
Alfuren die Urmalaien in reinster Form repräsentieren, sich
bestätigte un d die Niasser Langköpfe mit den bezeichneten
Indonesiern verwandt sein sollen, so müsste man sogar zur
entgegengesetzten Annahme gelangen, zu r Annahme, dass die
plattnasigen Langköpfe typisch sind und die Brachycephalen
durch Kreuzung mit allophylen'Elementen importiert w urden.”
Danielli hält es für wahrscheinlich, dass diese fremden
Elemente Negritos gewesen sind, jedoch auch für möglich,
dass sie aus China oder aus Indien stammen. Nach Danielli
sollen die Niasser wahrscheinlich eine Kreuzung von Bataks
u nd Negritos bilden, Hagen dagegen ist der Meinung, dass
Negritos au f Sumatra niemals eine Bolle gespielt haben.
Auch Ten Kate fragt sich , ob vielleicht auf den Inseln in der
Nähe von Sumatra Beste einer Negritenbevölkerung zu finden
seien, wenn auch nicht in reinem Z u stan d , sondern mit Batak-
blut gemischt. Ein Schädel von Engano je d o c h , den er untersuchen
konnte, zeigte durchaus keinen Negritotypus, sondern
war entschieden dolichocephal. Drei Schädel der Batuinseln
dagegen waren brachycephal und platyrrhin.
Swaving h a t auch bereits erk lä rt, dass u nter den verschiedenen
Stämmen von Sumatra u nd den umhegenden Inseln
ursprünglich keine Negriten oder rotschwarze Menschen mit
krausem, wolligem Haar Vorkommen, ich selbst habe sie
ebenfalls weder au f Sumatra oder Nias jemals angetroffen.
Meine Messungen an Lebenden bei den Niassern sollten jedoch
für die Bedeutung des dolichocephalen Elementes vielleicht wenig
beweisen, denn nach der von Torökschen Methode fand ich u nter
1297 lebenden Niassern n u r 15 Individuen = 1,15 °/0 mit langem
Schädel, also viel weniger als nach der Einteilungsweise vonBudolf
Martin, nach welcher 10,5 °/„ dolichocephal gefunden w urden.
Bei den Minangkabau-Malaien fand ich nach der Methode
von v. Torök unter 568 Männern n u r 0,19 °/0 Langköpfe, also
noch bedeutend weniger als bei den Niassern. Diese Zahlen
sprechen also nicht dafür, dass das dolichocephale Element
unter dieser Bevölkerung einen überwiegenden Einfluss ausübt.
Andrerseits kann jedoch ein Prozentsatz von 42,22 °/0 an
Dolichocephalen, der bei meinen niassischen Schädeln konstatiert
wurde , nicht geleugnet werden u nd es ist nötig damit
bei der Beurteilung der anthropologischen Eigenschaften des
niassischen Volkes zu rechnen. Da ich , wie bereits gesagt, bei
meinen Messungen an lebenden Südniassern einen bedeutend
höheren Prozentsatz an Dolichocephalen fand als bei den
übrigen Niassern (28,14 °/0 gegen 5,4 °/0), habe ich noch besondere
Untersuchungen nach dem Index cephalicus bei denjenigen
meiner Schädel angestellt, von denen ich beinahe
mit Sicherheit annehmen d a rf, dass sie aus Süd-Nias stammen.
Es waren im ganzen 21, von denselben waren:
dolichocephal 9 = 42,9 °/o
mesocephal 8 = 38,1 °/0
brachycephal 4 = 19,0 °/0
21
Wenn ich diesen Resultaten die bei der Gesamtanzahl meiner
Schädel erhaltenen gegenüberstelle, nämlich:
dolichocephal 42,22 °/0
mesocephal 30,77 °/0
brachycephal 26,92 °/0