Schmidts !) Untersuchungen haben gelehrt, dass mit der
grössten L än g e, der grössten Breite und Schmidt’s Höhe sehr
gute Resultate erzielt werden können. E r machte eine Tabelle
für männliche und weibliche Schädel und gab in derselben
die Kapazität des Hirnschädels, einem bestimmten Modulus
entsprechend, an. So haben von seinen Nannocrania, sehr
kleine (Zwerg-)Schädel, die männlichen einen Modulus von
426 oder w eniger und eine Kapazität von 1530 ccm. oder weniger,
die weiblichen einen Modulus von 404 oder weniger und eine
Kapazität von 1410 ccm. oder weniger. Das männliche Mittelmass
hat einen Modulus von 453 bis 462, eine Kapazität von 1810—1
1950 ccm., das weibliche einen Modulus von 435 bis 444 und
ein Kapazität von 1610—1730 ccm.
Schliesslich hat die grösste Gruppe, welche die Hyperme-
gacrania umfasst, bei Männern einen Modulus von 489 und
m ehr bei eine Kapazität von 2280 ccm. und mehr, bei Frauen
einen Modulus von 465 und m ehr und eine Kapazität von
1960 ccm. und mehr.
Ein Bedenken bei dieser Gruppierung liegt für mich in der
dabei notwendigen Geschlechtsbestimmung der Schädel, die
bei einer verhältnismässig geringen Schädelanzahl fremder
Völker sich nicht mit Sicherheit angeben lässt, und besonders
nicht bei einem Volk, bei dem die Geschlechtskennzeichen
wenig ausgesprochen sind; so habe ich denn auch keine Geschlechtsbestimmung
meiner Schädel zu machen gewagt.
Der sogenannte Modulus von Schmidt ist nichts anders als
das Normalmass des Schädels, welches man erhält, wenn man
den Durchschnitt der drei Hauptmasse, Höhe, Breite u nd Länge;
nimmt. Als durchschnittlichen Modulus finde ich bei meinen
Schädeln 14,67; bei den dolichocephalen Schädeln 14,83, bei
den mesocephalen 14,76 u nd bei den brachycephalen 14,43.
Bei den letzteren ist also der Modulus am kleinsten und bei
den dolichocephalen am grössten.
Um eine bessere Übersicht der drei Hauptmasse des Schädels
zu erhalten, kann man von dem von Eykman entworfenem
1) Archiv für Anthropologie XII. 1880.