auch noch eine beginnende Obliteration an der linken Sutura
spheno-frontalis.
Nach Ribbe soll die Synostosis der Lamina externa bei den
Negern und den meisten höheren Rassen zuerst an dem Obelion
auftreten, bei den Australiern, den Polynesiern, ferner bei
den mongolischen u nd amerikanischen Stämmen, bei den
Rewohnern der Kanarischen Inseln und den Ägyptern dagegen
soll die Obliteration häufig weiter vorne, vor dem Obelion
anfangen.
Danielli fand bei seinen niassischen Schädeln die erste
Obliteration in der Pars bregmatica der Sutura sagittalis, darauf
kam der Teil bei dem Vertex an die Reihe und noch später
das Obelion u nd die Pars lambdoidea. Ribbe dagegen giebt für
die Obliteration der Sutura sagittalis die folgende Reihefolge an:
1. Obelion.
2. Vertex.
3. Hinterster Teil der Sutura sagittalis.
4. Voi'derster „ „ „ „
Rei niedrigeren Rassen jedoch fand er den vorderen Teil der
Sutura sagittalis bereits obliterierl, den hinteren dagegen noch
nicht.
Die Obliteration der Kronnaht soll nach Danielli bei den
niassischen Schädeln der allgemeinen Regel folgen, n u r mit
dem Unterschied, dass ihre Obliteration früher anfängt als
die der Lambdoidea. Im Gegensatz jedoch zu dem Refund bei
Amerikanern, Malaien und Peruvianen, deren Schädel sich durch
einen spätschliessenden unteren Teil der Coronaria auszeichn
en , fand Danielli bei den niassischen Schädeln, dass die
Obliteration zuerst im unteren Teil auftrat, dann an der Pars
bregmatica u nd zuletzt im mittleren Teil. Während ferner die
Obliteration der Sutura lambdoidea in der Regel zuerst am
obersten, darau f am mittelsten u nd zuletzt am untersten Teil
auftreten soll, fand Danielli bei den Niassern zuerst den
m ittelsten , danach erst den obersten u nd zuletzt den untersten
Teil obliteriert.
Die Sutura spheno-frontalis u nd spheno-parietalis sowie die
Sutura squamosa bestätigten bei den Schädeln von Danielli
: die Ergebnisse von Ribbe. Die Sutura mast.-parietalis je d o c h ,
die mit der Sutura squamosa in der Regel zuletzt obliteriert,
fand Danielli bei den Niassern nicht n u r vor der Squamosa,
! sondern auch vor der Spheno-temporalis und vor der Lambdoidea
obliteriert.
Als weitere Eigentümlichkeiten meiner niassischen Schädel
können noch die folgenden angegeben werden: Ein Os epi-
ptericum wurde u nter 28 Schädeln 5 mal (17,85 % ) beobachtet.
Le Double ^ giebt als Frequenz desselben 11,7 °/0 an , also
bedeutend weniger, als ich gefunden habe. Die Frequenz
dagegen, die Rarge bei seinen friesischen Terpenschädeln festgestellt
hat, kommt genau mit derjenigen der niassischen
Schädel überein; Rarge fand als Frequenz 17,14 °/0. Resonders
häufig, nämlich nicht weniger als bei 61,54 °/0, fand er bei seinen
i Schädeln aus Marken ein Os epiptericum.
Rei keinem einzigen meiner niassischen Schädel fand ich
| an beiden Seiten ein Os epiptericum. Von den fünf Schädeln,
an denen ich dies Knöchelchen konstatierte, fand ich es dreimal
an der re ch ten , zweimal an der linken Schädelhälfte. Drei dieser
fünf Ossa epipterici waren posteriora u nd zwei typica; ein
Epiptericum anterius habe ich nicht gesehen, ebenso wenig
habe ich ein Processus frontalis der Squama temporalis gefunden.
Bei sieben von den 28 Schädeln (25 °/0) fand ich über
der Nasenwurzel einen kurzen Teil einer Sutura frontalis
persistens. Ein wirklich metopischer Schädel (Kreuzschädel),
bei dem die Sutura frontalis persistens von der Nasenwurzel
bis an das Rregma reicht, befand sich nicht unter meinen
niassischen Schädeln.
Ossicula Wormiana in der Sutura lambdoidea fand ich bei
14 unter 27 Schädeln (51,8 °/0).
Rei zwei Schädeln fand ich in der Sutura Squamosa und
bei vier Schädeln in der Sutura mast.-occipitalis ein Os
Wormianum.
1) Traité des variátions des os du cräne de l’homme et de leur
signification au point de vue de l’anthropologie zoologique. Paris, 1903.