Durch ten Kate *) wurde bereits d a rau f hingewiesen, dass
der batakische Typus von Jun g h u h n , bis au f einzelne Ausn
ahm en , meso- oder dolichocephal ist, und dass eine Anzahl
Schädel dieses Typus ausserdem leptorrhin sind. Auch unter
den Malaien von Junghuhn wurden Dolichocephale gefunden,
jedoch weniger zahlreich. Von drei Redjang-Schädeln aus
Sumatra fand er zwei dolichocephal und einen mesochephal.
Es zeigte sich, dass die sieben Alfurenschädel dolichocephal,
die javanischen dagegen brachycephal waren.
Hagens Untersuchungen ergaben für die Batak 47,2 °/0
Dolichocephale, beziehungsweise Mesocephale.
Volz unterscheidet bei den Batak zwei Gruppen, die eine
mit einem Index zwischen 76 u nd 80, die ande re, die dem
brachycephalen Typus angehört, zwischen 82 u nd 87. Die
Entstehung dieses brachycephalen Typus glaubt er einer
Kreuzung mit Atjinesen, in letzter Instanz mit Tamilenblut
zuschreihen zu müssen.
Auch Swaving beobachtete u n te r den Bewohnern der Boven-
landen in Palembang Langköpfe; die sieben von ihm beschriebenen
Dajak gehören ebenfalls zu den Dolichocephalen. Bereits
in seiner Abhandlung vom Jah re 1863 schreibt er 2), dass
eine gleiche Schädelform, der brachycephale Typus nämlich,
kein gemeinschaftliches Eigentum der verschiedenen Volksstämme
von Sumatra und der umliegenden Inseln sei.
Virchow 3) fand u nter 36 Molukkenschädeln 8, u nter 13
von Ceram 3 Und u nter 9 von Timoresen 3 dolichocephale
Schädel.
Von 23 Ambonesen-Schädeln waren 4 dolichocephal. Eben-
1) Ten Kate, H. F. C., Crânes malais du Musée de Leyde. Bulletins
de la Société d’anthropologie de Paris. Tôme IV, 1881.
2) Eenige aanteekeningen over de Sumatrasche volksstammen.
Natuurk. Tijdschr. v. Ned. Indië. Deel XXV. 1863.
3) Alfuren Schädel von Ceram und anderen Molucken. Verh.
der Berl. Ges. für Anthrop., Ethnol. u. Urgeschichte. Zeitschrift
für Ethnologie 1882, 14e Band.
falls hat V irc h ow 1) darauf hingewiesen, dass in Borneo, Java,
Sumatra eine sich mehr dem dolichocephalen Typus nähernde
Bevölkerung vorkommt. Unter den 9 von v. Luschan gemessenen
Schädeln von Mentaweiern 2) waren 2 brachycephal,
6 mesocephal u nd 1 dolichocephal.
Julius Fridolin 3), der die Schädel der Malaien mittellang
nennt, stellt fünf mittellangen, 2 lange, 3 kurze und 2 runde
Schädel gegenüber. Auch u n te r den Schädeln von Ceram,
Ternate, denjenigen von Alfuren und Papua hat F ridolin dolichocephale
Exemplare beschrieben.
In den Verhandlungen der Berliner A nthropologischen Gesellschaft
(Zeitschrift für Ethnologie, Bd. XVII, 1885, S. 270) berichtet
Virchow über 3 Dajak-Schädel, von denen 2 dolichocephal und
einer mesocephal waren. Quatrefages u nd Nanny (Crania ethnica)
geben u nter 28 Dajak-Schädeln 16 als dolichocephal an (im
französischen Sinne, mit Indices von 69—76). In Paris sollen
sich noch 9 Dajak-Schädel befinden, von welchen 4 dolichocephal
sind. Das Museum Vrolik enthält 7 Dajak-Schädel, von
denen 3 dolichocephal sind. Unter 21 Dajak-Schädeln von
Bernard Davis (Thesaurus craniorum) sind 8 dolichocephal.
Von den 7 Dajak-Schädeln vom Museum of the College of
Surgeons of Engeland (catalog by Flower) sind drei dolichocephal,
2 meso- u nd 2 brachycephal.
Als Virchow sämtliche Schädel von P a ris, Amsterdam
und London nebst den von ihm selbst beschriebene zusammenrechnete,
fand er u n te r 47 Dajak-Schädeln : 20 dolichocephale,
12 mesocephale und 15 brachycephale.
Der Dajak-Schädel, den Waldeyer 4) beschrieben hat, war
ebenfalls dolichocephal. Sarasin notiert u nter seinen Toala aus
Celebes 19,2 °/0 Dolichocephale.
1) Ueber die Schädel der älteren Bevölkerung der Philippinen.
Zeitschr. f. Ethnologie 1870. Band II, S. 156.
2) Volz, W., Zur Kenntniss der Mentawei-Inseln. Archiv, f.
Anthrop., neue Folge, Band IV, 1906.
3) Südsee-Schädel, Archiv für Anthropologie. Bnd. 26. 1900.
4) Verh. der Berl. Anthrop. Ges., Zeitschr. für Ethnologie. 1894.