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152 IX. «egrünbuiig aknbiänbife^er 9íaturiütfíenícf;oft.
in ben naturiDiffenfdí^aftíid^en ©ruubfragen ben ^^iíofoí^r^en [einer
3eii gegenüber gaB, unb bieg ^ebt i^n über eine aJienge Don
Btoeifein unb (Siutoürfen ^tntoeg, icetd^e Slrífíoíeíeg fic^ unb an^
bern jü toiberiegen i/atte, e^e er an bie @ac^e feibft ge^en fonnte
2iug berfeiben (Srfennini^ ging bei Sííbert ein ^o^eß ma§ bon
jener ber eckten giaturforfd^ung eigenen ©eíbfíbegrenaung ^eröor,
iDetd^e nac^ t^m unb mit i^m bie ^erbcrragenbfien Díaíurforfcber
be§ Slbenbianbeg mania^t l)at, ii;re ^crfd^imgen mit «etou^t^
fem nur auf baé bem meníd^ítd^en ®eifte toirfiid^ ^ugangíiée
unb «eftimmbare gu befd^ränfen. ©eieitet einerfeitö bon biefer
3inerfennung ber Unboítfommení;eit menfc^íid^er (grfenntnít, anbe^
rerfeité »on bem ißeriongen, bie Söerfe ©otteg ju erfennen fo^
tpeit eg menfc^iid^e ©eiftegfräfte gniaffen, geiang eg i^m, unbe^
trrt burc^ bie Ce^ren ber ^ird[;e fic^ frei auf feinem ©ebiete m
BetDegen, inbem er für aüeö feiner finniic^en ober geiftigen «e^-
cbad^tung Un3ugängiic|e mit jener bem aJíitteíaííer eigentí;üm:=
ítd^en Diaibetät unb ^ietät ben ©íaitben an bie Ueberíieferungen
ber ^ird^e eintreten ite^. Sííg einer ber ^.erborragenbften 3üge
für feine ä)Zet^obe in ben Diaturtoiffenfc^aften tritt bie meferfaé
ou^gefijrod^ene unb auc^ burc^gefü^rte Sinfic^t ^eröor, man müffe
»on bem einfachen, aífo bou ben a}?tneraíien begtnnenb aíímab^
Itc^ gum ^ül^ern auffteigen. S:)iefe ben ben bebeutenbften ^atur^
fürfd^ern aííer foígenben 3a^rí;unberíe, gang befonberö bon Sinne
üig rid^ttg anerfannte Sínfíc^t beruht, toenn toir auf i^ren inner'
ften ®runb gurüágeíjen, toieberum auf ber befc^eibenen Inerien^^
nung, baf eg ung bcc^ unmögiid^ ift, baS |)öc^fie unb iBoíífommenite
- b. ®ott - boKftänbig gn erfennen, baÍ3 toir aífo
troííen toir nid^t in bie mitte hineingreifen, fonbern einen fi(iern
Sinfang fud^en, biefen nur in bem Sfiiebrtgften finben fönnen
Sa^renb aífo SíriftoteíeS in gang confequenter Siugfü^rung grie:^
(^ifc^er Seítanfcí;auung bon bem aJienfc^en aie bem abfoiut ^oé^
fíen aííer i^m befannten ^iaturför^jer abwärts feinen Seg fuéte
unb fnd^en mu^te, fann bte auf cí)rifíítc()er Seítanfd^auung be=
TU^enbe ^íaturtoiffenfc^aft ben a^Zenfc^en immer nur de ein un^
boíífommeneé unb fomit einfeitigeS ©efd^öi^f betrachten, unb ibn
ba^er nie an bie ^pi^t eineg @i;ftem§ fteííen, fonbern nur aí§
ein ©iieb einer bte anbern irbifc^en ©efchö^jfe überragenben m u
bungöftufe anfe^en, neben toeíc^em nod^ bteíe ©íieber, toenn auc^
aibert ber ©roge.
imbefannt, fo boi^ mögiic^ feien, -©ei ber Siibung feinet
ftemS auf biefer (¿runblage fam bem 2iiberi jene fc^on ertoähnte
9infid^t ber Siraber fe^r geiegen, ba^ bie erfi^affenen ®inge ftu^
fentoeife in immer größerer ißoiienbung biö gu bem ^i^c^fien fid^
ergeben, fo gtoar, ba^ jebe hö^ei'e @tufe bie niebere boiiftänbig
in fidh aufnimmt, gür bie ©tufen ober Dfieic^e ber 2)ienfd;en,
S:hiere, ^jianjen unb feibft ber SJiineraiien erfannte er biefe Sinnannte
aU ri^tig. SSon ba aug aud^ auf bte §tmmei«!örper
biefeibe Sinfid^t auSgubehnen, fonnte er um fo ei)er fid^ beraniaft
fe^en, ai« ¿ried^en toie Siraber in bem Urt^eii über bie (Srhaben==
¿eit berfeiben übereinftimmten unb er feibft burd^ feine ®eobad^^
tungen fie controiiren ober toiberlegen fonnte, unb aiS au^erbem
bie Sinnahme etneg ^jerföniichen, außerhalb ber @d^ß^fung fie^en^
ben ©otteS, toie i^n bie Siraber tooiiten, bon je^er bei ber römi^
fchen ^rd^e borgeherrfcht ^at ©o fonnte Siibert bie äTfögiichfeit
ntagifcher (Sintotrfungen biefer ©tufen fo irenig tote feine
3ettgenoffen in 2ibrebe fteiieu. S-iber in feinen IJfiangentDerfen
minbefien§ befchränft er fid^ barauf, hie^ ""b ba, befonberg aber
am ©chiu^ fceö STractatg über bie ^fiangenfräfte (Lib. V, Tr. 2,
cap. 5), bte Eingaben anberer über überirbifche ober, toie er fagt,
göttiiche (divinos) träfte ber ^fiangen furg gu citiren, offenbar
nur in ber 2Ibftcht, nid^tg unerwähnt gu iaffen. er aber
toeber SBerth auf biefe Eingaben iegte, nod^ bagu hatte,
fcheint aug ber 3irt ihrer Einführung giemiidh fidler herborgugehen.
dagegen ift gur ©enüge nad;getoiefen toorben, ba^ bieientgen aber^
giäubifdhen ¿«uberfd^riften, »eiche unter aiien Siibert'g 9iamen
tragenben ©d^riften am i3fterften gebrudt finb: „Ueber bie träfte
ber ^fiangen, (Steine unb einiger 3:htere", „Ueber bie iffiunber
berSßeit", „Ueber bie ^eimiidhfeiten ber SBeiber", unb nach be=
neu bie meiften ©dhriftfteiier über ihn abgeurtheiit i^ahm, in
ter »erfaßt unb ihm untergefdijoben finb,
3ieht man feine eisten naturgefd^id()iiid^en SBerfe in ißetradht,
fo fieht man auch ihnen, toie an feinen theoiogifd;en, jene
rafche iBearbeitunggtbeife. ©o foigt er aud; in bem 3öerfe, loei^
d;eg hier gumeift in -Setrad^t fommt: „^on ben ©etbäcbfen fieben
Bücher", anfängiii^) bon tapitei gu ta^itei, bon ©a^ gu ©a^ bem
aig Slriftoteiifch ihm überiieferten Söerfe „Btoei ©üd)er über bie
^fiangen" bon ^^üfblaug i)ama8cenug. @r fnüpft an fie feine