VII. Slnfänge aBenblanbifc^er SBiffenfc^aft
rici^tg nur ^iubimente nehmen, ba^ er auf bie formen in ^pxaä^v
unb ©c^rift übertriebenen SBert^ legen founte, be^eid^net bie ^eit
me^r aiö ben 9)iann; benn barüber finb aße einig, ba§ t^n jU;
feiner ^üt feiner an ©iibnng überragte, klimmt man
ba^ er in ben i^otitifd^en Söirren feiner ^dt bem dürften, bent'
er anfing, unberbrüd^üc^e Streue auc& nad^ ber 9iiebertage be^
n)ie8, ba§ er fid^ babei ein freies, offenes Urt^eii über ^reunb
unb ^etnb bewahrte unb felbft feinen ©egnern ^Id^tung ab^ugen)
innen tDU^te, fo mu^ in jener S^it Q^abanuS aU :t)affenber^
SSertreter unb 23oriaufer ber ©ete^rten unferer Station erfd^einen,|
in ber bie beften SJiänner ftetS in gieidfjer SBeife für bie
breitung beS äBiffenS uneigennü^ig getoirft ^aben unb
o^ne^in oft genug aU ein SSoIf ^ebantifc^er ©d^xtimeifter bejeic^^
net n)orben ift- iDer Unterrid^t in ben ßiementen ber
unb ©d^reibefunft \mx baS §aui)tbebürfniB ber S^it er^
fannte, toibmete fid) 9?abanu8, unb biefer S^^ätigfeit gegen--
über berfc^tDinbet, toaS er aU @c^rift[ielier ^ebeutenbeS ober
UnbebeutenbeS geliefert ^aben mag. er boc^ ber erfte, toih
c^er, in ^arFS beS ®ro^en ©orge für bie SoIfSfprad^e einge^enb^
ein beutfc^eö ©loffarium gefammelt, auf beutfdf;e "prebigten ge==
brungen finbet fic^ bod^ fc^on unter feinen ©d^ütern S)euifc|i
ianbö erfter ^otanifer imb Öb^üenbic^ter.
®er ©c^toabe Saiaf r i b @trabu§ ober @trabo (ber
©d^ieienbe mit -53einamen, 807 — 849) toar eg, bem ein ibi^fe
artiges <^ebid^td^en: ,,Hortulus" (©ärtd^eu), baS er tu feinem
furzen Seben neben bieten t^eoiogifd^en unb :^iftorifd^en ©d^riften
berfa^te, ^ier eine ©teüe fiebert. 2lbt beS ^iofterS auf ber Önfel
$Reidi;enau im Beßerfee bei ^onftanj (842—849), befc^reibt er in
toenig ^ d k n bie Siniage, bie Pflege fon)ie ©d^ön^eiten unb Gräfte
feiner ^turnen, ©eine ©d()iiberung ift in ber bid^terifi^,
nid^t bioS in red^t guten ^ejametern unb jieriid^em Öatein abge^
fa^t, fonbern bot! ^arter ij^oetifd^er Siuffaffung. 5in ©rimaibuS,
ben mt bon @t-^®aiien, ift baS ©ebi^t gerichtet, ©tefer möge
es iefen unb berbeffern, fo fagt bie ^ad^fd^rift unb Sßibmung,
toenn er im ©chatten feiner Obftbäume ru^e, jDä^reub bie
linge feiner @d&ute um i^n ijer frö^Ud; Dbft fammein unb mit
ben fieinen Rauben fid^ abmühen, bie übergroßen 5ie)3fei gu um^
f|3aunem mit einem ®iü(itt)unf(^e enbet bas ©ebic^L ©ie SScr^
SBaiafrib ©traBo.
rebe befte^t aus bem Öobe beS ©artenbaueS. 3d() fe^e fie als
^robe in mi3glid()fi getreuer Ueberfe^ung l^er.
S i e fe:^r feine bid()terifd^e ¿iibung auf daififd;em ^oben
tüurseit, baS erfennt man aus ben iöiibern, bie er i^^xM^k^;
nid&t nur ^äftum, bon beffen 9iofengärten römifc^e S^ic^ter fo
Diel in er^ä:^ien ^tten, fonbern feibft ben ^eibnifc^en ©ott ber
grud;tbarfeit fü^rt er — offenbar als befonbere — ^^
feine fonft fo anf^prud^Slofe 9?ebe ein unb beginnt aifo:
Unter ben bieleriei Dietbert beä fti'flen befc^auUc^en ßebeng
^[t mit ni(i)ten gering, ioenn einer päftamf(i)e lünfte
ffiüi)! ju üben berfte^t im. S)ienft be§ obiconen
S)enn tüie immer ba§ Sanb, ba§ er aU eigen beftellet:
Ob im fanbigen Striii) leii^t fei fcer S3obeu unb fiefig,
Db boll Slöffe ber Se^m bie feimenben ©aaten bef^tueret,
6ei'§ auf ragenber fei'g unten in Uegenbem SBiad)felb,
©ei'§ ju befteUen bequem, fei'§ boll bon §öi}en unb ©rünben,
9]ie berfaget e§ bir ber I^eimifd^en grüii)te ©rträgc.
SBirb bie Sorge bir nic^t bon läftigem ©(^muje berteibet
Dber bon tbörigem SBa^n, beräd^tlii^ feien be§ ©ärtnerS
3öed)felnbe Tlutju, geftattet ber 3inftanb bir an bem ©rabfc^eit
S3raun bie fc^mieiigen §änbe ju brennen unb mirb e§ bir leib nii^t,
SJlift auf ftaubigem gelb au§ bellen Horben ju ftreuen.
®ann fi^iibert er toeiter, tote er ein tonfteS giecM;en bor
feiner bon 9ieffein gereinigt, eS bearbeitet unb gebüngt
^abe; toie er bie junge @aat ge^fiegt unb borfid;ttg begcffen, bis
aüeS gebieten fei, biü^e unb ^rud^t trage. . S^un aber ^anbete eS
fic^ — ibir bürfen tooi anne^^men, toenn eS aud^ nid^t auSge=
fprod^en ift: auf ben SBnnfd^ beS ©rtmaibuS — um 2:aieuie beS
(BeifieS, um jieriid^e Diebegabe, nun müffe er aüe 9iamen unb
|)eil!räfie feiner @aaten auffud^en, bamit biefe ^ieinigfeiten ^n^
feigen getoännen burd() bie Sürbe beS ©eifteS. -3n jener ^ei^r
baS müffen toir ^in^ufügen, um äöaiafrib nid^t bem S5erbac5te
ber ©eibftüberfd^ä^ung bio^^ufteiien, beriie^ in ber geiftige
St^ätigfeit, mod^te fie gering, mo(^te fie bebeutenb fein, ^o^e
SBürbe fotool bem, ber fie übte, toie bem, iboran fie geübt toarb;
fie toar fo feiten, baß eS ein Wla^ für fie faum gab. 3n feinem
®ebic^te ge^t Saiafrib bann über auf bie einzelnen ^fiangen,
beren er breiunb^toanjig aufführt. Seber ioeiß er irgenbeine ^oe^
iifd^e ^ejie'^ung abpgetoinnen, mag nun bie ^fianje eine liebliche
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