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Uh
74 IV. (S^rifíent^um im SOíorgeníanbe.
i)te§ aEeS! ^ft òoi) [d^on ba§ 2)íaííifl)ar3 ber ^iftajie üon ganj an.
berer 3iatur aU ba§ ^ a r j ber »alfatnfträuc^er, unb finb e§ i>oá)
irieberum gang anbere Sä f t e, icelc^e bie ©tauben in Heg^^íten unb
Sib^en au§i(i)iüi^en. S(^eint boc^ felbft ber S3ernftein nichts anbereS
äu fein als ber S a f t einer 5Pfian§e, jur geftigfeit eine§ Steint üer=
biá^tet. S)íe§ bezeugen nämli(^ bie ^ol^ftücíí^en unb jarten S^ier.
c^en, bie er entf)äit unb bie er in fi(^ einfc^Io^, al§ er noc^ flufftger
Sa f t lüar. S o föirb au§ berfelkn geuájtigfeit im SBeinfíoá ber ffiein,
im Delbaum ba§ DeL Unb nic^t bie§ aCein ift unbegreiflich, tüii
bort bag aöaffer üerfíl^t, bier aber p Del geworben ift, fonbern
nocb mebr, tüte unauSfpred^licb ßerfc^ieben in ben fü^en grüc^ten mie--
berum bie Unterfcbiebe ber Säfte. 3lnber§ ift ja ba§ S a ^ in ber
Slraube al§ in bem Slpfel, anber§ in ber ^eige al§ in ber S)attet.
Unb nicbt minber ift e§ ber »etracbtung toertl), ba^ ber S a f t in
einigen ©efóac^fen fo lieblich üon ©efcbmaci ift, in anbern aber aCe
Sü^igfeit eingebüßt bat; ba^ er bier fcbarf bie 3unge bei^t, bort
iDieber aßer Schärfe entbehrt, unb am britten Ort mit ber äu^erften
S3itterfeit behaftet ift, toie in bem Söermut unb im Scammonium,
ba^ er berb unb ftreng hjirb in ben (Sii^eln unb Äornelfirfcben, unb
bann trieber in ben ^iftajien unb SBalnüffen in milbeg ^ett um=
fi^lägt. Unb boi^, tra§ foli man meit entfernt Stebenbe§ üergleicben,
ba ja in bemfelben Feigenbäume Säfte ber entgegengefe^teften 2lrt
fiá) bilben; benn fo füf bie ^rudbt, fo bitter ift ber 2)íit¿bfaft be§
Stammes, unb ebenfo im SBeinftocE, tote gufammengiebenb in ben
Oíeben unb tote lieblicb in ben Strauben. Unb in ber » e , meiere
a ^ a n n i c b f a l t i g f e i t ! Siebt man bocb auf einer Söiefe baffelbe SBaffer
rofenrotb gefärbt in biefer Slüte, bunfelpurpur in jener, bier blau,
bort aber toet^. Unb noch »erfi^iebenartiger al§ felbft bie garbe ift
ber S)uft ber Slumen.
©Ott f):ra($ : „ ®ie ßrbe laffe aufgeben fruchtbare 93dume, barau§
jeghcber nacb feiner 2írt grucbt trage unb babe feinen eigenen Sa^
men bei ficb felbft auf ßrben." S a überwog bii^ter Söalb bie ©i^jfel
ber S3erge; gu prächtigen ©ärten njurben bie oben ©efilbe; bie Ufer
ber giüffe befleibeten fi(h mit unzähligen ^flan^enarten, beftimmt ben
íifá) be§ anenfí^en gu gieren, oi^er bem «Biebe gutter gu geben —
biefe mit ihren ^rü^ten, fene mit ihren S3lattern —, ober Teilung
un§ äu getüähren in unfern Seiben mit Säften, »alfamen, Slüten
9iinben unb fruchten. 2ltle§ inggefammt, trag toir im Saufe ber
©t.-SSafiíiuS' ©c^ö^fungggeichic^te, 7 5
3eit au§ Bieífaí^en SSerfuchen in aüen »erf^iebenen unb befonbern
gdUen at§ nüfelii^ eriannt haben, affeS ba§ fah be§ Schöpfers toeifc
»orfehung im öorau§ unb f($uf e§ üon Slnfang an. S)u aber er^
fenne, wenn bu alle bie jahmen unb toilben, bie Sanb^ unb SBaffer;,
bie blühenben unb blütelofen ©eträcbfe betrachteft im deinen, mit
Staunen unb ehrfuri^t ben §B¿hften, unb laffe beine 3Serehrung ge^
gen ben Schöpfer ber SBelten junehmen unb fóatíífen. »etrai^te tt)ie
er biefe 33äume mit immergrünem Saube gegiert hat, jene fw^ ent^
tauben lä^t; toie tuieber Don ben immergrünen einige ihre Slätter
abtoerfen, anbere fie ftet§ behalten.^ Senn ber Delbaum unb bie
?ßinie werfen ihre Blätter ab unb toei^feln ihr Saub, aber fo heim=
lieh, ba^ fte niemals entlaubt f x á ) geigen. S i e Sattelpalme bagegen
behält ihre erften «lätter üon ihrem Hufgehen bis gum Ebfterben.^
Stuch ift merftoürbig, ba^ bie SíamariSlen^ ein boppelteS Seben
führen, benn unter bie SBaffer liebenben mu| man fte gählen unb
bo(h erfüllen fte auch bie Söüften.
„ e s laffe bie ©rbe aufgehen ®raS unb Äraut unb fru(i)tbare
S äume . " Siefer iurge Sefehl m x bie einfe^ung ber erhabenen
«Raturorbnung unb jener lunftüoaen ®efe|gebung, unb fchneUer als
unfere ©ebanien maren bamit aüe bie unenblii^en (Sigenthümlii^feiten
ber ©etoädhfe hervorgebracht unb »oEenbet. immer gilt jener
Sefehl in ungefchtoä^ter Jíraft unb hei^t bie (§rbe jeglic^eS ^ahr
mit ber Äraft, bie ihr verliehen ift, aufgehen laffen Jíraut, Samen
unb Säume. Unb tote bie Drbnung ber 3iatur auS jenem S(^öpfung§i
teer! entfprungen ift, fo toirb auá) Söai^fen unb Aufgehen ununter^
brochen fortbauern bis an baS gemeinfame ßnbe unb ben Untergang
beS SBeltaUS.
tüeit ^ a i t t i u a . — ©eine (Schrift tüurbe ttt eine Ueber^
arheitung, beleihe ber einige stuan^ig jüngere ^eilige
i ^ t e s führt auf 5íriftoteíe3 unb 2;heophrail, De Causis, I, 11, oben
34.
2 Stefe Sinnahme Beruht auf ungenauer SecBachtung. ®te SBÍatter ber
iJJatmen gehen fo íangfam beríoren, baß baffeík S3tatt jahrelang feinen ^ia^
Behauptet, (änbit^ faßt e8, währenb oBen neue enttoicíeín.
fiar.
S)a6 hier öerfchiebene ©attungen ober Birten ijermifcht toerben, tfl
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