• 'i•iH
#
38 li. ®ie ©riet^en.
tung fein ^ial^ geiDefeu, ba btefe, foipeit eö bamalö mögiid; toav,
baö gait^e Gebiet ber -^Jctanif umfaßt unb tu ber befc^reibenben
Sßiffeufd^aft bei bemfeiben ober ä^uiicf;em @ianbe ber ^enntntffe
nur btefeiben Z^at\ad)ni iDieber^ott tcerben Bnnen, lt)äi;renb in
ber j;ebe fieinfte ^^rtnciiiieiie 3lbtt)eici;ung and) oljm
^erme^riing i^at[äd;itc(;er ^enntniffe eine neue Bearbeitung beffei^^
ben ®egenfianbe§ beraniaffen, ia i)eriaugen fann.
3n ber @eid;icf;te ber -Botanii ti^irb man bat^er, toie id;
glaube, nidjt [ei^r iDeit öom ^kk fein, menn man annimmt, ba^
aöeö, ober bod; faft aßeS uu8 mit überliefert i^at,
h)a8 StriftoteieS über bie ^^Jftan^en geid;rteben. Sßoi aber mu^
man bie bieten unb oft großen Öüden befiagen, iDeid^e biefe SBerfe
gegenlDärtig entfteiien. (Sine foid^e Öüde [d;eint uug namentlich
ba§ ent3ogen gn ^aben, trag S^^eo^^raft i^ielieic^t über einen
ber aiierintereffanteften ^^unfte, nämiid; über baS ©efc^ied^t ber
^fian3en gefagt i)at. äinö bem ®cifgmnnbe ^at er bie ©e^eid;^^
nungen t^eriDanbter ^ffan^enarten ai§ männlid^e unb toeiblic^e auf^
genommen, oi;ne inbe^ bamit ber (Srfenntniß beö Befruc^tungö^
borgangeö irgenb nä^er gerüdt ju fein. SDie einzige "ipfian^e, an
ber biefer 33organg in auffalienber ißeife i;erborirat, bie ®atteii)
aime, bon ber feit ber äiteften ^ät aik Beobachter bie tüunber^
barften ©ad^en erjä^ieu, fehlte in ©riechenianb. ®ie (Srfennini^
ihrer Befrud;tung aber, bie, tdk fidh f))äter ergeben iDirb, erft
bon arabifd;en ^Jiaturforfchern im 10. Sa^rhunbert n. ß^r. rii^-
tig erfannt toorben ift, toarb ben ®ried;en nod) me^r öerbun^
feit bnrd; bie anfd;eiueub analogen, in Sßahrheit aber toeit abföeii^
enben SSorgänge ber fogenannten Saprification ber ^eige, öon
ber auch bei STheo^h^'aft bielfach bie ^ebe ift. Bei biefer 'voex^
ben boiifaftige grüd^te bann erlieft, U)enn abgeriffene, mit grüd;^
ten befel^te S'^iiQt ber loiiben ^eige an bie cuitibirten @tö(fe
gebracht iDerben. (gbenfo ift ba§ Verfahren bei ber ©attei^alme.
Sfber baö Sßirffame, ti^aö herbeigebrad^t iDirb, finb bei biefer mit
Biütenftanb berfehene — männiic^e — Staubblüten, bei ber geige
aber, fieine ®aiin}eg|}en, toeid^e nic^t bie Befrud;tuug, fonbern nur
baö überftarfe Slnfd;lDeiien unb ©aftigtüerben ber grüchte be\t)ir^
fen. ®ie ©afftoeö^en ttjaren ben ©riechen toohl befannt unb Serben
bei befdhrieben. äBa§ toar natürlii^er, aU ben
iöorgang bei ber ©attel^afme auf bie gieid;e ober eine ähnlit^e
Urfache 3urücf3uführen. SSotf aber be^eid^nete aU männlidh
bie berbern, rau^ern Birten, h)eid;e enttueber geringere, herbere
grüihte brad;ien ober afó unfruchtbar galten. 33on einjetnen
bißcifd^en ^fianjenarten finb iüirfiid) männiiche ^fianjen fdhon
bamaiö aU foi(^e be3eid;nei tüorben aber ba§ bem nur ein
gufali, ober, ii^enn man toiii, eiue Slhuung 3U ©runbe gelegen
hat, ergibt fit^ barauö, ba^ eben biefe Birten nur unter bieten
anbern mit genannt Horben. — 33}enn man nun auch ^^^^^ ^^^
IDieinung in biefer Sache nad; ben bieten einzelnen
?ieuj3eruugen nid;t jtDeifeihaft fein fann, fo ift eg boch nicht nn^
toahrfcheiniid;, ba^ noch beftimmterer ?inöfi>rnd; über bie
Beziehung ber angebiid; männlichen ober t^eiblid^en ^fian^en jur
gort^fian^ung irgenbit)o geftanben i^at ^ Unter ben jtoei großen
Süden aber, H)eid;e man am @nbe be§ jtoeiten unb be8 fünften
Bud;e§ annimmt, bürfte bie erftere gerabe ber geeignete ^ia^
für foiche Eingaben gen)efen fein, benn bort toirb jule^t bon ber
Befruchtung ber ^aimen gerebet.
Sin biefeibe Steile fomite man üertoeifen, iDaö aU baS ein^
jige (Sitat ber ^^fian3engefd^ichte beg Striftoteieé fid; t}at auf:=
finben iaffen. ift ber ^Im^pnid): „Steiniofe SDattein, iDeÌche
einige dimnd^m nennen, anbere ferniofe." @r finbet fid; in bem
feitfamen SBerfe, iDeÌc^eé ein beiefener ©rammatifer, Slthenauö
aus 9iaufrati§ in 3iegh^ten, ett^a 195 n. (Shr., unter bem S^itei
„Deipiiosophistae, bie fd;maufenben ©eiehrten", gefchrieben
hat, bem aber eigentiii^ ber STiteÌ „SDa« gelehrte 9)iittageffen''
^ Fistacia terebintluis L., Tbeoph. Hist, 3; 15,3, Utib aiaS) Juniperus
communis, Hist. 3, 3; 8, )x>imx bie Slitgabe „jtDeter ©attungeu'' ber
(extent [id; aiif nijeiiiid; imb mannUch l)e5tei;eu fottten, U)a6 a6er nic^t auS^
gef^rot^en mxb.
2 SBag iiUx bie Sebeuiung ber ©ejeicf^nungen ntatiniich unb
li)et6iic6 gefagt i;at, bag ftedt iDieUeic^t tii ben ieiber berberBten 2Borten,
iDeic^e Bet yiiMan§ ©amagcemi^, De plantis, I, 6, ¿etie 12 — 14,
finbett unb mit Siftert'S be^ (Srofjeu Si^i^^eu io tauten: „Et inveuimas
in plantis quae dicuntur masculinae, quia omne, quod generatur ex eis,
est durius et asperius, et quidquid generatur ex eis quae dicuntur feminae,
est mollius et magis fructifera.^' ©oci? faun man aii^ anuei^men, WiMaii^
i)a6e bie^ jufammengeftetii au§ bem, im eiujeiuen an berfd^tebeneu
Steilen Bet Theoph. Hist., 3, 8; 1. 3, 9; 3. 1,8; 2 u. f. ti?. borfommh