196 XII. Sinfänge ber ©Vi^e^^iittf unter bem ©ttifiuffe ber etaffltev. jI
feit unb tpieberum j u r ^ u t ííjreg ©infenö m i ber iSefangen^eii'
i n ben einmat aufgefteiiteu 2inftd)ten je frei j u e r í )aí íen, ba| jie|
nic^t bieg beim ©benen beS -33oben§, fonbern aná) a m 2iiifböii|
e i n e n íjerbmagenben ^ía^ einzunehmen üermi3gen. ^araceíjuí;
g e h ö r t e ni¿^í j n ben íe^tern. ©eine SSerbienfte gei)ören ber (Se^:
ber ©í^emie unb DJiebicin an, benn er f äm^ f t e gnerft uti^'
e r j ' d ; r o í í e n gegen bie ©ücí;ergeíehrfamfeií unb ben blinben
b e n a u bie 5íuíortícít ber daffifc^en ^ier^te, unb legte ftatt beffcEl
a u f 53eoba^iung, auf b ie eriprobten |)augmiíteí beö 33oífg unil
a u f c^emifd^e ^rä^^arate, iDeíd^e er m i t augge^eit^neten c§emifá;eíi;
Ä e u u t n i f f e n anzufertigen tDU^te, ben |)aui)th)erth. SBar bi § bai)iiii
bie ßi^emte nitr gepflegt tDorben "oon ®oíbmad^ern unb nur »erti>
anbi, u m b a g Seben^e%ir unb ben @teiu ber SBeifen ju- erfilí^
b e n , fo fteííte ^araceífué bie -53ereitung ben Slrpeien a U ií^reii
¿paupt^rDecf l)in; beuu toaö aííeu feinen 2iufid()ten unb Stugf^rit^
d;en j n ® r u n b e liegt \ ift bie öbee bon bem ©egenfa^e unb beiiii
^ a r a í í e í i S m u S stüifd^en bem í í j taíxotomo^ unb bem TOrofüéntüi
b. Í). 3tDÍfd;en bem SBeítaíí unb bem äRenfc^eußr
(©Ott) i)at auSgejogen t)a§ Sßefen öon ben t)ier ßlementeii
jufammen in ein Stüä, l)at aná) ausgesogen üon bem ©eftirn M
SBejen ber 2ßei§I)eit, ber ñnn\t unb SSernunft, unb alfo beibe SBefeiil
ter ©iementen unb be§ ©eftirnS jufamniengeftetU in eine massam,|
toeli^e massam bie ©efi^rift limum terrae nennt. Silfo fint)
Corpora loorben au§ ber massa, ba§ fiberifd^e corpus nnb ba^i
eíementiíd)e.''
S ö e i i aifo ber ( ¿ r b e n f í o ^ limum terrae i n bem fiberifi^en @ei)t
i m b t e m eíementarifí^en ^'or^jer bie Ouinteffens aüer ®inge enH
^ ä i t , fo fte^t aná) aííeS mit i^m i n getoiffen 53ejiehungen, ®ie|{|
2 í n f i á ; t , n)eíd;e ^araceífu« beftimmt unb fidler au§f|)ric^t, ^aüt'
f d ; o u i n ber griec^ifd^en ^í)iíofo))hie i^re ©runblage, toar bann
b u r c ^ bie Síraber betonet ober unbetou^t weiter unb Leiter o^m
g e f ü h r t u n b liegt bem g a n z e n © t a u b e n a n 33orbebeutun' ;
g e n , a n S i f t r o t o g i e unb äl iagi e j u ® r u n b e . ^aracelfuS ßer^
^ SSgL i)terü6er tote ükr bag goígenbe bie treffíic^e ©iffertatioit;!
21. be (Sohren, Medicorum priscorum de signatura imprimiil
plantarum doctrina (Sena 1840), unb g^ríebícínber, ©efc^iid^íe ber
{MpiXQ 1839).
®ie ©ignatur ber 1 9 7
fnüpfte bamit einen anbern, mei tiefern ®ebanfen, b i e
beutung ber ä u ß e r n gor m unb i ^ r e n not^toenbigen
^ang mit bem Sn^ai t ober ber etntool^nenben -Sbee:
„ßin 33e(^er, barauä man trinien foil, mn^ |}Di}l fein, aijo mu^
er in fein Slmt gef(i)miebet n?erben , . . S)enn tüie ein SKenfci) ge=
t^miebet toirb in feine ^ornt t)on megen feiner Seete, unb alfo unb
nit anber§ mu^ er fein; alfo in allen Singen. Senn ber corpus
unb fein 2imt ift ein Sing" u. f. m.
,, tt)a§ bie ?iatur gebiert, ba§ formirt fie nad) bem Sßefen
ber 2;ugenb, fo in i^m ift, — 2il§ bie STngenb geigt an bie gorm,
gngur, ßorpuä unb ©ubftanj, alfo jeigen aui^) an biefelbigen ba§
SBefen in felbigen, Senn bie S^ugenb unb bie ^orm finb in einent
©rabe gleid^gefteüt, ba^ burd) bie Slngenb bie gorm i^erftanben unb
bm'c^ bie ^orm bie Xugenb/'
@o erfaßt er b e n n aud; bie bier (Siemente ber ©rted^en nic^t a U
f ö r ^ e r i i ^ e ©runbftoffe, fonbern ai ä f o r m e n , i n benen bie leben^
bigen Gräfte ber 9 i a t u r fid^ offenbaren, unb f o m m t mit biefer
Slnna^me, freiUd^ o^ne eg j u föiffen, ber Sluffaffung beS Siriftoteieö
i m © r u n b e a m näc^ften:
ift ein blinber ®erftanb, ba^ ba§ 9iaff für ein Clement er=
fennt mitb, ba§ SBaffer: ober ba§ Srennenb für ein Glement, geuer;
benn nit nad) bem Sorpu§, ober au§ ber ©ubftang, ober nad) ber
@ei(^idlii^!eit (b. b- ben SfBiriungen) foli ba§ Giement öerftanben
irerben. Senn ba fic^tbar ift, baffelbe ift allein bie Ginfaffung,
unb ba§ (Element ein ©eift, unb lebt in ben Singen, gleici) h)ie eine
©eel im Seib unb ift prima materia (ber ©runbftoff) ber Elemente,
unfii^tbar unb ungteiflid) unb boi^ in allen, Senn prima materia
elementorum ift nii^tS anbere§, benn ba§ Seben, fo ba ift in ben
®efc^ö)Dfeu'' u. f, m.
® i e übermäßige ©d^ä^ung beg 3)ienfd;en, u m b e n bie ganje
SBeit fid; bre^t, tx)eid;e einft bie ©runbiage ber grie(^if(^en
iofopl^ie au^mad^te, öerbinbet fic^ bei ^araceifu§ mit bem tiefen
S u r c ^ b r u n g e n f e i n bon ber S l i i g e g e n t ü a r t gi3ttiid;er Sbeen unb b e r
@ r f e n n t n i§ menfd;iid^er SDiangeK^aftigfeit ^u e i n em ©anjen, a u 6
bem.eS fein fo g r o ß e r ©c^ritt j u ber 2infid;t mx: für b e n SiJ^en^
fd^en fei ai ieö ba, a b e r erfenuen bermßge er n i i ^ t ben i n n e r n
X fonbern n u r bie äußer e g o rm, toorin berfeibe fein 53i i b :^abe.
r
'••^ii'v:!:'!
' . ;. • • I 1
1". }