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34 II. Sie ©neá;en,
immergrüne Saume auá) immerfort neue 5lriebe mad^en
(1/ 11), ift mà)t not^ïûenbig, fcnberu einige beí)aíten nur il)re S8lát=
ter (foíange biê neue 93latter I}erangelt)aá)fen finb unb i^re Steße
einneíjmen), anbere machen immer neue Siriebe. (§§ ift baljer aud)
má)t lu üetit)unbern, ba^ bei folctien gu gleicher 3eit einige ^Triebe
grüi^te reifen, anbere biiiben, anbere au§f(^iagen, unb noc^ anbere
in ^nog^ien fte'^en; entïpicteln fict) boc^ auc^ bei ben anbern Säu^
men nic^t alle S^b^ile ju gíeiá}er finbet i)ier nur ein Un^
Ux\á)kh in ber Sät ftatt, inbem bie Slriebe bei biefen le^teren faft
gleid}jeitig fiá) enttüiáeln; bei jenen immergrünen aber ^ einer naá)
be m anbern,
Db ba§ S^reiben unb 2öa^fen ju gleid^er v.ai) oben unb
unten ftattfinbet (I, 12), ober §u ï)erfc^iebenen Seiten, foba^ im
§erbft unb Sßinter bie SBurjeln, im grübling unb ©ommer bie
S^riebe auStua^fen, ift gu uuterfuc^en. gür baê erfte fprit^tt, ba^
bei ber ^erbitpflanjung bie ^fldnjlinge im Söinter fid^ bemurjeln
unb büi^ erft im §rüí)ia^r i!^ren Sirieb mad)en; für bie anbere Sin^
fic^t, ba^ bei bem Sîeimen bie SBurgel — jebot^ nur febr lüenig —
bem SSiattriebe t)Drau§eilt, ïûie ba§ §erj bei ber ßntfte^ung mancher
2:i}iere. S)enn bie SRatur mac^t nic^tê ftüdiüeié fertig, iüie menfdjltdie
^unft eè tí)ut, fonbern fie entmirft unb legt alle§ an p gleicher Seit,
bann aber t)onenbet fie ein§ frül^er ai§ ba§ anbere. ©o ift e§ irabr^
fíí) einlief er, ba^ beibe 5£beiie gugleii^ ben ©ommer bi^burc^ mad^fen,
ben Söinter aber nur, infofern eâ bie ^älte julä^t, S)en Söinter
binburc^ bäufen bie ^pflanjen Silbungêftoff auf unb finb gieic^fam
ft^manger ^ unb fo bringen fie im grübjabre il^re ^a^reêtriebe I^er^
Dor. ßbenfo (I, 14) ionnen bie $8äume aud^ jtüeimai in bemfelben
Qabre tragen, lt»enn namliá) bie marme Seit fo lange bauert, ba^
fie noá) einmal empfangen ïbnneu.
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iS)en leijten ©aij, l^elc^er bei ©aja fie^t, i)at @c[;neiber md;t gang
xxäjtiQ aufgefaßt, ba ti)m bie S3esiei;uug i^on ixepv] auf ba§ SJorige entgan^
gen Wax. \vk mix fc^eint unerläßliche, Suteri^uuftion fel^It auc^ bei
SBimmer.
^Sn unfernt Mima gefdjie^t bte§ im borijerge^enben ©ommer, nid^t
im ©^äti;erb[i ober SBinter, l:)ie unfer ffierfaffer o^ne äßifroffo^ natürlid; nur
mut^majjen fann* Sitl^iefern er jebod; für wärmere, nameutlii^ iro^^ifc^e,
Oegenben baö SBa^re getroffen ^laben fann, barüber befi^en tx>ix feine funbe.
2lu§ ber großem ober geringem Mite unb me^r ober weniger
erbigen DJlifc^ung, ber Reírte unb ^eftigieit ber S:^eile erilärt fic^ ba§
fpätere unb frül)ere SluStreiben ber i:)erfc^iebenen $flan§en unb bie
SBiriung ber tJerfdbiebenen Sobenarten auf bie grücbte unb bie gan=
gen Säume u. f* U), (I, 15, ßnbe).
3öa§ nocb über ba§ Slreiben unb gruc^ttragen ber Säume unb
überííaupt ber ©e^äc^fe ju fagen ift, tüolíen wix in gtoei S^beite
faffen. Ser erfte %i)eii (II) toirb bie natürlid^en ßinftüffe ber SBit^
tcrung u, f. )x>. beí)anbeln; ber jmeite bie burc^ bie Äunft be§ Sin^
baueg i)ert>orgerufenen (III—V).
©in Söinter, reid^ an ©c^nee unb Díegen, falt, aber obne
ift ber befte (II, 1). Siel ííegen ift ben ©aaten notbfóenbig^ ben
Säumen aber am nü^lid^ften gur 2Binter§geit, bann üor bem SluS^
fi^lagen unb britten§ einige 3eii, aber nid^t fogleid^, nadb ber Slüte
(II, 1 — 2). Äalte 2ßinbe finb mit 2iu§na^me be§ %xn^aí)x^ ben
meiften ©etoäc^fen juträglic^er (II, 3). @ar §u fetter Soben fd)a=
bet (II, 4). Sßaffer, bie i^iele ©alje entl)alien, finb fá)üblicb (II, 5),
aber einige ^ßflanjen lieben ©algiüaffer — S)atteipalme, ^obl, Diun^
iel, Diaute lu f. ir. — 2iud) ift reineS Slrinfmaffer nii^jt fo na^ri)aft
TO bie $flan§en al§ folcbeS, inorin einige äJlobertbeile ftd) finben
(II, 6), Seber Saum fuci)t ben feiner 3]atur angemeffenen ©tanb?
ort (II, 7). Man nimmt an, ba^ bie grüc^te jum %i)eH burd^ bie
Sßärme, jum Sijeil burcb bie ^älte gar gefod^t (genießbar gemacht)
Hierben. Síber für einerlei ßrfc^einungen barf man nic^t t)erfc^iebene
Urfad)en annehmen; ba§ ©eniep arfó erben burii) bie iiälte ift lüoi
eine Strt ^äulni^ (II, 8). Sie an fcbattigen Drten fóac^fenben ober
fei}r bic^t gefäeten Säume merben fc^lanf unb í)oá) (9). ^ol^
it)irb babei aber lofer, \ená¡tex unb fi^toäc^er, fóeil e§ it)eber t)on
©onne unb Söinb noc^ t)on ber ^älte rec^it t)erbicbtet loirb. 2lu§
geucbtigfeit unb ©c^toäc^e mirft bie ^eige, bie Dattelpalme unb bie
SWanbel gar leidet il}re grui^t unreif ab. Sei ber geige bibbern bie§
bie üeinen fliegen (vl^Tjvs?), toeldbe bie überfUtffige Seuc^tigieit au§^
fangen, ßinige Säume üerbraud^en alle SRalirung §ur ©pro^bilbung
unb finb be§í)aíb unfruchtbar (10), leben aber länger (11).
gegen baben alle frud)treid^en Säume ein flir§ere§ Seben; e§ ftirbt
aber guerft ber bidfte ab (13).
Ueber gelb^ unb ©artenbau, ioelc^er, Voxe ermäl^nt, bei ben ©rie^^
á)en fe^r auSgebilbet n?ar, fpric^t ba§ britte Suc^. Ueber bie