234 XIV. Sie (gittbeduugcn bes 17, Saljvíjuuberte,
a u s ben einfachen Stl^eiien ber 'ißfianjeu bie ^ufammengefe^terii
t^ierifd^en befto leidster ju begreifen, kx nimmt baib biefen, balb
jenen einzelnen ^unft üor, unterfnd^t |eben genau unb berfolgt
ii^n nai^ alien 9iic^tungen. ©eine Ibbiibungen finb px&ci^, aber
me^r barauf bered^net, (gin^eiijeiten auf^ufiären unb ben STe^t ju
e r l ä u t e r n , aiö an unb für fic^ boilftänbige, überfi(^tiid;e ©arftei^
iungen ju geben, unb ba^er nur t^^eiitueife unb fd^ematifd; au8ge=^
f ü ^ r t . (är bef^ri(i)t gtcar atte -ll^eiie ber ^fianje, öon ber 9?inbe
unb bem @tamm big ju ben @amen, bem Neimen, ben SÖSur^eln,
ben ©aßen unb Sluötüüd^fen, aber feine Sirbeit befte^^t me^r in
Dergieid^enber 53efci;reibung bieler (Sinjel^eiten alö in pi^xio^op^-^
fd^er ^lifi^i^ni^nfteflung ber 9?efuitaie. ®ie einzelnen 2:^eiie iDer^
ben bieifad^ mit ben ¿feilen ber 3:^iere üergiii^en, aber treniger
untereinanber in 25erbinbung gefegt. 9iad^trage in feinen hinteriaffenen
©d^riften („Opera posthuma", Öonbou 1697) [te^en
mitten unter ^ootomifd^en Unterfud^ungen.
® r e t t ) bagegen i[t iebiglid^ ^fian^enanatom; er unterfuc^t
baö ©tn^elne ber 9iei^e nad^, um barauö ein ^i l b beö ®anjen
^iifammensufteiien, er jeid^net baö 9ioi^tpenbige in abgerunbeten,
ietd^t berftänbiic^en giguren, gibt nie (ginjei^eiten aiiein, fonbern
fie ftetö in SSerbinbung mit bem ©aujen ^u :^aiten. iSlit
U)enig SBorten be^eid^net er in ber i^ebication feiner ,,?inatomie"
a n ben ®cntg ^ari IL bon (gngknb baö ^iei unb baö 9iefuitat
feiner Unterfuc^ungen, unb baffeibe ^ k i mu^ bie ^fiansenanato^
mie aud^ ^eut3utage nod^ aU baö irrige anerfennen.
2}lajeftät tuerben i?ier fe^en, ba^ in ber ^flanje S)inge fic^t^
bar finb, bie faum meniger 33emunberung üerbienen, al§ im Zi)mt
bie ^ßfianje fo gut tok ba§ %\)m au§ t)erfc^iebenen otganifi^en
Slbeilen beftebt, üon benen man einige fügliii) i^te ©ingemeibe nen^
nen !ann. jebe Sßflanje ßingemeibe üon t)erf(i)iebenen Sitten
befi^t, tüeli^e üerft^iebene Sitten üon giüffigfeiten fübten, S)a| auc&
bie ^fianje p m %l)äl t)on Suft lebt unb jur Siufnabme berfelben
3;beiie befi^t, ml^c ben Sungen entfptec^en. ^a ba^, fo ju fagen,
bie ißflanje ein 2;i;iet in ©tütien ober ©(i)i(^ten ift (?an Animal in
Quires); ba§ Z1;)'m aber eine Wanje, ober üieimebr mehrere $f[an=
jen in einen Äör)3er jufammengefügt (bound up into one Volume)»
gerner ba^ alle biefe Organe, (gingei^eibe unb anbere 2;bei[e aufä
íPfíanjenanatemte. 235
itünftUiiiite gebilbet unb in Se^ug auf Stellung unb Qaljl fo auf§
5[5ünitci)en genau sufammengefügt finb, lote bie matbematifc^en Sinien
einet Slüte ober beè 2lntU§e§. ber SilbungSftoff fo anders
orbentli(^ fein ift, ba^ iein ©eibenmurm einen gaben au(^ nur annäbetnb
fo fein ju fpinnen im ©tanbe ift. Soba^', toer auc^ nur
ben einfad)ften ©tab in feiner §anb fübtt, eine 5ßtobe Oon ber Äunft^
fertigfeit ber Statur befi^t, n)elcbe ba§ feinfte ©etoebe ober Diabelmerf
ber gangen Söelt meit überbietet, buti^ alle biefe 3Jlittet ba§
Siuffteigen be§ ©afte§, bie Sertbeilung ber Suft unb bie 33ereitung
tjerfc^iebener Sitten üon ©äften, loie be§ loäfferigen ©afteS, be§
2Rilii)iafteè, ber Dele unb 33alfame fammt anbern ì^beilen beè ^ì^ftanjenlebenè
alle ju ©tanbe gebracht unb ooüfübtt merben auf mecbantid}
em 2ßcge, Siurj (§lo. 3Rajeftat loerben finben, ba^ loir in einer
neuen Söelt angelangt finb, beten ßnbe loir nii^t abfegen.
t i e f e r großartigen Sluffaffung entf^redienb überfd^rieb ©retD
ben juerft erfd^einenben feineg SßerfS nur mit bem befc^ei^
benen 3:itei: „®i e Sinatcmie ber ^flanjen begonnen. 5Tieb[i einer
aiigemeinen Ueberfic^t über baö 'iì3flan3enieben, barauf begrünbet/' ^
©reto führte feinen Slnfang tt)eiter aug unb bolienbete baö erfte
§)anbbuc^ ber ^fian^enanatomie, toeid^eè foti^oi burd^ bie fiarc
©arfteiiung aU befonberö bie f(^önen überfid^tlic^en Sibbilbungen
für ben erften Unterrid^t in ber ^fianjenanatomie nod^> je^t fe^r
f ^ ä ^ b a r e ö unb burd; fein anbere^ mir befannteö ^ e r f überfiüffig
gemad^t ift.
g e e u t D e n ^ o e f tüar nid^t blo§ Seobaf^ter, fonbern aud^
O^itifer unb führte eine ber bebeutenbften ^erbefferungeii in ber
SJìifrofÌopie ein, nämitc^ bie SJeleui^tung mit burd;failenbem öid^te.^
@r unb feine 3^itg^ttoffen fd^rieben freiiid^ nid^t biefem Umftanbe,
^ ©telo, The anatomy of vegetables begun. With a general account of
vegetation founded thereon (Sonbon 1672).
2 %iix bag 3ufammengej'eijte SKiftoffo)) toarb bte 2lnn?enbung be^ burc^^^
aCenben Sit^tê juetfí bou SSoixanni, Observationes circa viventia, quae in
rebus non viventibus reperiuntur cui adhaeret micrographia curiosa (9îom
1699), befc^tieben (iti fía^íteí IV, Proponitur instrumentum maxime utile)
unb @eííe 26 mit ben SSotten em^jfo^leu: quam plurima objecta melius
dignoscuntur contra lucem expósita, remota interim luce, quae ex lateribxis
objectum idem et microscopii objectivam lentem illuminât.